Kapitel 14,1 – 15,13 beschäftigt sich mit wichtigen Prinzipien, die Gottes Volk leiten sollten, wenn es um Fragen von zweitrangiger Bedeutung geht. Das sind leider nur zu oft die Angelegenheiten, worum sich Gläubige streiten, doch solche Konflikte sind ganz unnötig, wie wir sehen werden.
Ein »schwacher« Christ ist jemand, der unbegründete Bedenken wegen irgendwelcher Fragen von untergeordneter Bedeutung hat. In diesem Zusammenhang ging es dabei oft um bekehrte Juden, die sich noch immer vor nicht koscherem (unreinem) Essen ekelten und nicht wagten, samstags zu arbeiten.
Das erste Prinzip besteht in Folgendem: Ein »schwacher« Christ sollte in die Ortsgemeinde aufgenommen werden, doch nicht, um mit ihm über seine »zweifelhaften Fragen« zu diskutieren. Christen können frohe Gemeinschaft miteinander haben, ohne sich in unwichtigen Fragen einig zu sein.
Ein »schwacher« Christ ist jemand, der unbegründete Bedenken wegen irgendwelcher Fragen von untergeordneter Bedeutung hat. In diesem Zusammenhang ging es dabei oft um bekehrte Juden, die sich noch immer vor nicht koscherem (unreinem) Essen ekelten und nicht wagten, samstags zu arbeiten.
Das erste Prinzip besteht in Folgendem: Ein »schwacher« Christ sollte in die Ortsgemeinde aufgenommen werden, doch nicht, um mit ihm über seine »zweifelhaften Fragen« zu diskutieren. Christen können frohe Gemeinschaft miteinander haben, ohne sich in unwichtigen Fragen einig zu sein.
![]() | Verfasser: William MacDonald Glaubensrichtung: presbyter Rang: Autor Verfasst am: 03.05.2022 |
Nehmt einander auf
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-7
Nun folgt ein neuer Abschnitt in diesem Brief, und zwar von [Röm 14:1] bis [Röm 15:7].
Worum es in diesem Abschnitt geht, kannst du im ersten und im letzten Vers dieses Abschnitts sehr schön sehen. In beiden Versen liest du: „Nehmt einander auf.“ Das ist sehr wichtig. Du wirst bereits dahinter gekommen sein, dass nicht alle Gläubigen über alle Dinge dasselbe denken.
Um die Unterschiede zu verdeutlichen, stellt Paulus uns hier zwei Gläubige vor. Den einen nennt er „schwach“ und den anderen „stark“. Du darfst bei schwach und stark nicht an das Glaubensleben denken, das bei dem einen schwach und bei dem anderen stark wäre. Es geht auch nicht um den Unterschied zwischen fleischlich und geistlich. Dann wäre fleischlich schwach und geistlich stark. Hier geht es um Einflüsse aus der Vergangenheit, die im Leben eines Christen noch eine Rolle spielen. Insbesondere geht es hier um bekehrte Juden, die Christen geworden waren und doch noch an bestimmten alttestamentlichen Vorschriften festhielten. Als Beispiele werden das Essen oder Nichtessen bestimmter Speisen oder das Halten bestimmter Tage, die für wichtiger erachtet wurden als andere Tage, genannt. Darin können Christen schwach sein. Schwache sind hier also solche Christen, die meinen, sich noch an Essensvorschriften halten zu müssen, die für Israel galten. Schwache sind auch Christen, die meinen, eine Anzahl Feiertage beachten zu müssen, wie auch Israel sie kannte. Denke z.B. an die christlichen Feiertage. Es gibt solche, die in aller Aufrichtigkeit meinen, diese Tage halten zu müssen. Der Schwache im Glauben ist also kein nachlässiger oder untreuer Christ, sondern gerade ein Christ, der oft eine große Gewissenhaftigkeit in seinem christlichen Lebenswandel zeigt.
Danach sehen wir den Starken im Glauben. Er weiß, dass er (mit Ausnahme der in [Apg 15:29] genannten Dinge) alles essen darf. Er weiß auch, dass sich nur ein Tag von den anderen Tagen unterscheidet, nämlich der erste Tag der Woche. Das ist der Tag, der in [Offb 1:10] „der Tag des Herrn“ genannt wird, der dem Herrn gehörende Tag.
Wie du das Essen oder bestimmte Feiertage betrachtest, hängt davon ab, inwieweit du deine Stellung in Christus kennst. Wer weiß, dass er in Christus eine neue Schöpfung ist, hat keine Probleme mit Dingen wie Speisen oder Feiertagen. Er weiß, wie er damit umgehen muss. Doch damit ist das Thema noch nicht erledigt. Das Entscheidende in diesem Abschnitt ist nicht, wie wir mit Speisen und Feiertagen umgehen sollen, sondern wie wir miteinander umgehen sollen.
Wenn der andere etwas nicht so sieht wie ich, verachte ich ihn dann (wenn ich zu den Starken gehöre) oder verurteile ich ihn (wenn ich zu den Schwache zähle)? Wir müssen einander in dem Bewusstsein aufnehmen, dass der andere es für den Herrn tut. Darin liegt das Motiv! Wir dürfen uns selbst (oder auch einander) durchaus einmal die Frage stellen: Tue oder lasse ich dies oder jenes für den Herrn? Dann kommen wir für uns selbst zu einer bestimmten Schlussfolgerung, während der andere vielleicht zu einer anderen Schlussfolgerung kommt. Jeder soll jedoch in seinem eigenen Sinn völlig überzeugt sein.
Wenn wir davon ausgehen, wird kein Wortstreit entstehen, wenn wir miteinander über diese Unterschiede sprechen. Jeder ist seinem Herrn persönlich verantwortlich. Ist dir auch aufgefallen, wie oft hier vom „Herrn“ gesprochen wird? Der andere steht unter seiner Autorität, nicht unter deiner oder meiner; er ist der „Hausknecht eines anderen“ und daher Ihm unterworfen.
Glücklicherweise wird hier über zweifelhafte Fragen auf diese Weise gesprochen. Die Neigung unseres Herzens besteht immer darin, Vorschriften zu erlassen und alles schriftlich niederzulegen. Dann gibt es keine Gewissensübungen mehr. Wir haben es nötig, aufrecht gehalten zu werden. Dieses Gefühl wird uns vor einem hochmütigen Auftreten bewahren. Dabei werden wir die freudige Erfahrung machen, dass der Herr mächtig ist, uns aufrecht zu halten. Das Ziel von allem ist doch, dass der Herr die Ehre erhält, die Ihm gebührt. Das kommt auch in [Vers 6] zum Ausdruck: Sowohl der eine als auch der andere „danksagt Gott“. So ist es möglich, Gott gemeinsam zu danken, die Herzen sind gemeinsam auf Ihn ausgerichtet und bleiben in seiner Gegenwart zusammen.
Worum es in diesem Abschnitt geht, kannst du im ersten und im letzten Vers dieses Abschnitts sehr schön sehen. In beiden Versen liest du: „Nehmt einander auf.“ Das ist sehr wichtig. Du wirst bereits dahinter gekommen sein, dass nicht alle Gläubigen über alle Dinge dasselbe denken.
Um die Unterschiede zu verdeutlichen, stellt Paulus uns hier zwei Gläubige vor. Den einen nennt er „schwach“ und den anderen „stark“. Du darfst bei schwach und stark nicht an das Glaubensleben denken, das bei dem einen schwach und bei dem anderen stark wäre. Es geht auch nicht um den Unterschied zwischen fleischlich und geistlich. Dann wäre fleischlich schwach und geistlich stark. Hier geht es um Einflüsse aus der Vergangenheit, die im Leben eines Christen noch eine Rolle spielen. Insbesondere geht es hier um bekehrte Juden, die Christen geworden waren und doch noch an bestimmten alttestamentlichen Vorschriften festhielten. Als Beispiele werden das Essen oder Nichtessen bestimmter Speisen oder das Halten bestimmter Tage, die für wichtiger erachtet wurden als andere Tage, genannt. Darin können Christen schwach sein. Schwache sind hier also solche Christen, die meinen, sich noch an Essensvorschriften halten zu müssen, die für Israel galten. Schwache sind auch Christen, die meinen, eine Anzahl Feiertage beachten zu müssen, wie auch Israel sie kannte. Denke z.B. an die christlichen Feiertage. Es gibt solche, die in aller Aufrichtigkeit meinen, diese Tage halten zu müssen. Der Schwache im Glauben ist also kein nachlässiger oder untreuer Christ, sondern gerade ein Christ, der oft eine große Gewissenhaftigkeit in seinem christlichen Lebenswandel zeigt.
Danach sehen wir den Starken im Glauben. Er weiß, dass er (mit Ausnahme der in [Apg 15:29] genannten Dinge) alles essen darf. Er weiß auch, dass sich nur ein Tag von den anderen Tagen unterscheidet, nämlich der erste Tag der Woche. Das ist der Tag, der in [Offb 1:10] „der Tag des Herrn“ genannt wird, der dem Herrn gehörende Tag.
Wie du das Essen oder bestimmte Feiertage betrachtest, hängt davon ab, inwieweit du deine Stellung in Christus kennst. Wer weiß, dass er in Christus eine neue Schöpfung ist, hat keine Probleme mit Dingen wie Speisen oder Feiertagen. Er weiß, wie er damit umgehen muss. Doch damit ist das Thema noch nicht erledigt. Das Entscheidende in diesem Abschnitt ist nicht, wie wir mit Speisen und Feiertagen umgehen sollen, sondern wie wir miteinander umgehen sollen.
Wenn der andere etwas nicht so sieht wie ich, verachte ich ihn dann (wenn ich zu den Starken gehöre) oder verurteile ich ihn (wenn ich zu den Schwache zähle)? Wir müssen einander in dem Bewusstsein aufnehmen, dass der andere es für den Herrn tut. Darin liegt das Motiv! Wir dürfen uns selbst (oder auch einander) durchaus einmal die Frage stellen: Tue oder lasse ich dies oder jenes für den Herrn? Dann kommen wir für uns selbst zu einer bestimmten Schlussfolgerung, während der andere vielleicht zu einer anderen Schlussfolgerung kommt. Jeder soll jedoch in seinem eigenen Sinn völlig überzeugt sein.
Wenn wir davon ausgehen, wird kein Wortstreit entstehen, wenn wir miteinander über diese Unterschiede sprechen. Jeder ist seinem Herrn persönlich verantwortlich. Ist dir auch aufgefallen, wie oft hier vom „Herrn“ gesprochen wird? Der andere steht unter seiner Autorität, nicht unter deiner oder meiner; er ist der „Hausknecht eines anderen“ und daher Ihm unterworfen.
Glücklicherweise wird hier über zweifelhafte Fragen auf diese Weise gesprochen. Die Neigung unseres Herzens besteht immer darin, Vorschriften zu erlassen und alles schriftlich niederzulegen. Dann gibt es keine Gewissensübungen mehr. Wir haben es nötig, aufrecht gehalten zu werden. Dieses Gefühl wird uns vor einem hochmütigen Auftreten bewahren. Dabei werden wir die freudige Erfahrung machen, dass der Herr mächtig ist, uns aufrecht zu halten. Das Ziel von allem ist doch, dass der Herr die Ehre erhält, die Ihm gebührt. Das kommt auch in [Vers 6] zum Ausdruck: Sowohl der eine als auch der andere „danksagt Gott“. So ist es möglich, Gott gemeinsam zu danken, die Herzen sind gemeinsam auf Ihn ausgerichtet und bleiben in seiner Gegenwart zusammen.
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-7
![]() | Verfasser: Ger de Koning Glaubensrichtung: evangelical Rang: Autor Verfasst am: 13.09.2022 Quelle: Titel: Der Brief an die Römer Jahr (Original): 1992 Autor: Ger de Koning Seitenanzahl: 184 Verlag/Herausgeber: Daniel-Verlag Copyright: 2001 Daniel-Verlag Umschlagsgestalltung: Jürgen Benner Buch kaufen (Webseite): zum Buch |
Die angeführten Verserklärungen der einzelnen Personen haben mit den Erklärungen der anderen Personen nichts zu tun. Dies gilt auch für die Bibel Übersetzungen.