»Möget ihr doch ein wenig Torheit von mir ertragen! Doch ihr ertragt mich ja auch.« Paulus will, dass sie ihn ertragen, wenn er sich rühmt. Doch dann merkt er, dass sie das schon tun, und so ist seine Bitte eigentlich unnötig.
Verfasser: William MacDonald Glaubensrichtung: presbyter Rang: Autor Verfasst am: 16.09.2022 |
Die Einfalt gegenüber dem Christus
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-4
Paulus fährt fort, die falschen Apostel zu entlarven, die Lügen über ihn verbreiteten. Vielleicht denkst du inzwischen: Ist es denn wirklich notwendig, dass wir so ausführlich von seiner Verteidigung Kenntnis nehmen? Ja, diese Verteidigung ist sehr wichtig, auch für unsere Zeit. Es gibt nämlich immer noch Menschen, die behaupten, dass man dem, was Paulus geschrieben hat, keine Autorität beizumessen brauche. Sie behaupten auch ruhig, dass Paulus in bestimmten Fällen daneben lag, dass er nicht mit der Zeit gegangen sei. Die Menschen, die so etwas behaupten, tun so, als würden sie die Bibel kennen. Viele haben sogar eine theologische Ausbildung. Aber Kritik an dem, was Paulus geschrieben hat, ist letztlich immer Kritik an Gott, der Paulus den Auftrag gegeben hatte zu schreiben. Deshalb ist es gut, dass du alle seine Argumente in dich aufnimmst, damit du dich nicht aus der Fassung bringen lässt, wenn du Menschen begegnest, die an Paulus etwas auszusetzen haben.
An der Art und Weise, wie der Apostel die Korinther anspricht, merkst du, dass sie durch die falschen Apostel schon ziemlich stark beeinflusst waren. Paulus wird gezwungen, sein Tun und Lassen mit dem jener Menschen zu vergleichen, die die Korinther für sich beanspruchten. Dieser Vergleich musste den Korinthern die Augen öffnen für die Unaufrichtigkeit dieser Leute, die so taten, als ob sie mit einer Botschaft Gottes kämen. Er fragt zuerst, ob sie bereit seien, ein wenig Torheit von ihm zu ertragen, denn es ist töricht, über sich selbst zu reden. Er hatte ja am Ende des vorigen Kapitels noch gesagt, dass es nur wichtig sei, vom Herrn empfohlen zu werden, und nun empfiehlt er sich selbst. Aber es geschieht notgedrungen, merk dir das gut. Er bittet sie, ihn zu ertragen, denn er muss ihnen doch ein paar Dinge sagen, die sie vielleicht nicht so gut finden. Aber er tut das, weil er eifersüchtig ist. Eifersucht wird hier im guten Sinn des Wortes gebraucht. Normalerweise denkt man bei Eifersucht an etwas Falsches, etwas Negatives. Wenn dein Freund oder deine Freundin etwas besitzt, das du nicht hast, kannst du leicht ein Gefühl der Eifersucht in dir aufsteigen fühlen. Bei Paulus geht es um eine Eifersucht, die auch Gott hat. Das kann nichts Falsches sein. Es ist eine Eifersucht, die mit Liebe zu tun hat.
Paulus hatte die Gläubigen in Korinth durch seinen Dienst mit Christus in Verbindung gebracht. Er vergleicht das mit einer Verlobung. Wenn sich junge Leute verloben, so ist eine Verbindung zustande gekommen, die über Freundschaft weit hinausgeht. Du kannst viele Freunde, aber nur eine(n) Verlobte(n) haben. Es wäre schwer verständlich, wenn sich dein(e) Verlobte(r) nicht viel aus dir machen und vielleicht sogar mit anderen Männern bzw. Frauen ausgehen würde. Dann würdest du eifersüchtig werden. Du möchtest die Liebe deines bzw. deiner Verlobten ganz für dich haben – und das mit Recht. Das ist die Eifersucht des Herzens Gottes, die bei Paulus zum Ausdruck kam, weil die Korinther sich von dem Christus abwandten, den Paulus ihnen gepredigt hatte, und stattdessen auf das hörten, was Betrüger zu erzählen hatten. Er vergleicht die Korinther (und das gilt für die ganze Versammlung) mit einer keuschen Jungfrau. Eine keusche Jungfrau hat noch mit keinem Mann Geschlechtsverkehr gehabt. Wenn die Versammlung (und das gilt auch für jeden Gläubigen persönlich) ihre Verbindung mit Christus vergisst und sich mit der Welt verbindet, bereitet das dem Herrn Jesus großen Kummer. Paulus befürchtet, dass die Versammlung sich immer weniger bewusst ist, dass ihre Liebe sich nur auf den Herrn Jesus, ihren Bräutigam, richten darf. Das kommt daher, dass sie die Listen Satans nicht genügend durchschaut, gerade so, wie es bei Eva der Fall war.
Die Begebenheit, die Paulus hier zur Illustration anführt, findest du in [1Mo 3]. Im Paradies kam die Schlange zu Eva. Die Schlange ist der Teufel (siehe [Offb 12:9]; [Offb 20:2]). Er tritt sehr schlau an Eva heran. Er beginnt nicht mit einer groben Lüge. Nein, zuerst zitiert er etwas, das Gott gesagt hat. Aber pass auf, er verdreht die Worte Gottes (vgl. [1Mo 3:1] mit [1Mo 2:16]). Das ist das erste Kennzeichen des Teufels: Er zitiert das Wort Gottes immer in einer Weise, die Zweifel weckt. Daraufhin sagt er knallhart, dass Gott das, was Er gesagt hat, doch nicht wahrmacht (vgl. [1Mo 3:4] mit [1Mo 2:17]). Schließlich ersetzt er das, was Gott gesagt hat, durch seine eigene Lüge [1Mo 3:5]. Das Verlockende dieser Lüge wird durch das unterstrichen, was Eva sieht, wenn sie zum Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen hinschaut. Wie prächtig sieht er aus! Es ist genau so, wie die Schlange gesagt hat. Kann sie denn dann im Unrecht sein? Wenn es so weit gekommen ist, ist das Böse schon geschehen. Eva hat vergessen, was Gott gesagt hat, und ihre Gedanken sind verdorben durch das, was die Schlange gesagt hat. Was hätte sie tun sollen? Sie hätte einfach an dem festhalten sollen, was Gott gesagt hatte.
Aber ist es mit der Versammlung besser gegangen? Hat die Versammlung immer das Wort Gottes zu Rate gezogen, wenn etwas zu geschehen hatte, oder hat sie sich auch durch Schönrednerei irreführen lassen? Ich befürchte das Letzte. Die Versammlung ist abgewichen von der Einfalt und der Reinheit gegenüber dem Christus. Ihre Gedanken sind nicht auf Christus allein gerichtet geblieben. Einfalt bedeutet, dass es nur einen Gegenstand gibt, auf den sie ausgerichtet ist. Die Reinheit ist aufgegeben worden, die Versammlung ist durch ihren Umgang mit der Welt beschmutzt worden. Sie hat begonnen, immer mehr so zu denken und zu handeln, wie die Welt es tut. Die Kirche ist ein Betrieb geworden, der verwaltet werden muss. Was soll man vom Weltrat der Kirchen halten, der sich in allerlei politische Angelegenheiten mischt, manchmal sogar Geld für Waffenkäufe bereitstellt? So weit kann es kommen, wenn die Gedanken verdorben werden und Christus nicht mehr der einzige Gegenstand für das Herz der Gläubigen ist.
Was die Korinther betrifft, so liefen sie Gefahr, Paulus fallen zu lassen, weil er doch kein echter Apostel sei. Was er ihnen gesagt hatte, war doch wohl etwas zu einfach und zu radikal. Mussten sie denn wirklich ganz und gar nur für Christus leben? Musste Er das volle Recht auf ihr Leben haben? Die Lehrer, die nach Paulus aufgetreten waren, hatten Auffassungen, mit denen sie besser zurechtkamen. Der andere Jesus, den sie predigten, lag ihnen besser. Das war jemand, der nicht alles von einem verlangte, wie Paulus es ihnen gepredigt hatte. Dabei wurde das, was der Herr Jesus für sie getan hatte, in den Hintergrund gedrängt. Diesen andersartigen Geist, den Geist, den diese Lehrer mitbrachten, ließen sie sich leicht gefallen, denn der ließ noch etwas Raum für das, was sie sich selbst ausdachten. Der Heilige Geist, den sie empfangen hatten, gab diesen Spielraum nicht. Dass der Heilige Geist sie in die ganze Wahrheit leiten wollte [Joh 14:13], wurde in den Hintergrund gedrängt. Ein andersartiges Evangelium, ein bequemes Evangelium, das keine radikale Bekehrung forderte, kein gründliches Selbstgericht, das war leichter anzunehmen als das, was sie von Paulus gehört und angenommen hatten. Paulus ging vom völligen Bankrott des Menschen aus, aber gab es nicht doch auch noch etwas Gutes im Menschen?
Alle diese Argumente, die bei den Korinthern vorkamen, zeigen, wie sehr sie sich dem verderblichen Einfluss dieser falschen Apostel geöffnet hatten und wie dieser Einfluss sein Werk tat. Nimm dir die Lektion zu Herzen: Halte dich an das, was Gott in seinem Wort gesagt hat, und halte dein Auge nur auf den Herrn Jesus gerichtet.
An der Art und Weise, wie der Apostel die Korinther anspricht, merkst du, dass sie durch die falschen Apostel schon ziemlich stark beeinflusst waren. Paulus wird gezwungen, sein Tun und Lassen mit dem jener Menschen zu vergleichen, die die Korinther für sich beanspruchten. Dieser Vergleich musste den Korinthern die Augen öffnen für die Unaufrichtigkeit dieser Leute, die so taten, als ob sie mit einer Botschaft Gottes kämen. Er fragt zuerst, ob sie bereit seien, ein wenig Torheit von ihm zu ertragen, denn es ist töricht, über sich selbst zu reden. Er hatte ja am Ende des vorigen Kapitels noch gesagt, dass es nur wichtig sei, vom Herrn empfohlen zu werden, und nun empfiehlt er sich selbst. Aber es geschieht notgedrungen, merk dir das gut. Er bittet sie, ihn zu ertragen, denn er muss ihnen doch ein paar Dinge sagen, die sie vielleicht nicht so gut finden. Aber er tut das, weil er eifersüchtig ist. Eifersucht wird hier im guten Sinn des Wortes gebraucht. Normalerweise denkt man bei Eifersucht an etwas Falsches, etwas Negatives. Wenn dein Freund oder deine Freundin etwas besitzt, das du nicht hast, kannst du leicht ein Gefühl der Eifersucht in dir aufsteigen fühlen. Bei Paulus geht es um eine Eifersucht, die auch Gott hat. Das kann nichts Falsches sein. Es ist eine Eifersucht, die mit Liebe zu tun hat.
Paulus hatte die Gläubigen in Korinth durch seinen Dienst mit Christus in Verbindung gebracht. Er vergleicht das mit einer Verlobung. Wenn sich junge Leute verloben, so ist eine Verbindung zustande gekommen, die über Freundschaft weit hinausgeht. Du kannst viele Freunde, aber nur eine(n) Verlobte(n) haben. Es wäre schwer verständlich, wenn sich dein(e) Verlobte(r) nicht viel aus dir machen und vielleicht sogar mit anderen Männern bzw. Frauen ausgehen würde. Dann würdest du eifersüchtig werden. Du möchtest die Liebe deines bzw. deiner Verlobten ganz für dich haben – und das mit Recht. Das ist die Eifersucht des Herzens Gottes, die bei Paulus zum Ausdruck kam, weil die Korinther sich von dem Christus abwandten, den Paulus ihnen gepredigt hatte, und stattdessen auf das hörten, was Betrüger zu erzählen hatten. Er vergleicht die Korinther (und das gilt für die ganze Versammlung) mit einer keuschen Jungfrau. Eine keusche Jungfrau hat noch mit keinem Mann Geschlechtsverkehr gehabt. Wenn die Versammlung (und das gilt auch für jeden Gläubigen persönlich) ihre Verbindung mit Christus vergisst und sich mit der Welt verbindet, bereitet das dem Herrn Jesus großen Kummer. Paulus befürchtet, dass die Versammlung sich immer weniger bewusst ist, dass ihre Liebe sich nur auf den Herrn Jesus, ihren Bräutigam, richten darf. Das kommt daher, dass sie die Listen Satans nicht genügend durchschaut, gerade so, wie es bei Eva der Fall war.
Die Begebenheit, die Paulus hier zur Illustration anführt, findest du in [1Mo 3]. Im Paradies kam die Schlange zu Eva. Die Schlange ist der Teufel (siehe [Offb 12:9]; [Offb 20:2]). Er tritt sehr schlau an Eva heran. Er beginnt nicht mit einer groben Lüge. Nein, zuerst zitiert er etwas, das Gott gesagt hat. Aber pass auf, er verdreht die Worte Gottes (vgl. [1Mo 3:1] mit [1Mo 2:16]). Das ist das erste Kennzeichen des Teufels: Er zitiert das Wort Gottes immer in einer Weise, die Zweifel weckt. Daraufhin sagt er knallhart, dass Gott das, was Er gesagt hat, doch nicht wahrmacht (vgl. [1Mo 3:4] mit [1Mo 2:17]). Schließlich ersetzt er das, was Gott gesagt hat, durch seine eigene Lüge [1Mo 3:5]. Das Verlockende dieser Lüge wird durch das unterstrichen, was Eva sieht, wenn sie zum Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen hinschaut. Wie prächtig sieht er aus! Es ist genau so, wie die Schlange gesagt hat. Kann sie denn dann im Unrecht sein? Wenn es so weit gekommen ist, ist das Böse schon geschehen. Eva hat vergessen, was Gott gesagt hat, und ihre Gedanken sind verdorben durch das, was die Schlange gesagt hat. Was hätte sie tun sollen? Sie hätte einfach an dem festhalten sollen, was Gott gesagt hatte.
Aber ist es mit der Versammlung besser gegangen? Hat die Versammlung immer das Wort Gottes zu Rate gezogen, wenn etwas zu geschehen hatte, oder hat sie sich auch durch Schönrednerei irreführen lassen? Ich befürchte das Letzte. Die Versammlung ist abgewichen von der Einfalt und der Reinheit gegenüber dem Christus. Ihre Gedanken sind nicht auf Christus allein gerichtet geblieben. Einfalt bedeutet, dass es nur einen Gegenstand gibt, auf den sie ausgerichtet ist. Die Reinheit ist aufgegeben worden, die Versammlung ist durch ihren Umgang mit der Welt beschmutzt worden. Sie hat begonnen, immer mehr so zu denken und zu handeln, wie die Welt es tut. Die Kirche ist ein Betrieb geworden, der verwaltet werden muss. Was soll man vom Weltrat der Kirchen halten, der sich in allerlei politische Angelegenheiten mischt, manchmal sogar Geld für Waffenkäufe bereitstellt? So weit kann es kommen, wenn die Gedanken verdorben werden und Christus nicht mehr der einzige Gegenstand für das Herz der Gläubigen ist.
Was die Korinther betrifft, so liefen sie Gefahr, Paulus fallen zu lassen, weil er doch kein echter Apostel sei. Was er ihnen gesagt hatte, war doch wohl etwas zu einfach und zu radikal. Mussten sie denn wirklich ganz und gar nur für Christus leben? Musste Er das volle Recht auf ihr Leben haben? Die Lehrer, die nach Paulus aufgetreten waren, hatten Auffassungen, mit denen sie besser zurechtkamen. Der andere Jesus, den sie predigten, lag ihnen besser. Das war jemand, der nicht alles von einem verlangte, wie Paulus es ihnen gepredigt hatte. Dabei wurde das, was der Herr Jesus für sie getan hatte, in den Hintergrund gedrängt. Diesen andersartigen Geist, den Geist, den diese Lehrer mitbrachten, ließen sie sich leicht gefallen, denn der ließ noch etwas Raum für das, was sie sich selbst ausdachten. Der Heilige Geist, den sie empfangen hatten, gab diesen Spielraum nicht. Dass der Heilige Geist sie in die ganze Wahrheit leiten wollte [Joh 14:13], wurde in den Hintergrund gedrängt. Ein andersartiges Evangelium, ein bequemes Evangelium, das keine radikale Bekehrung forderte, kein gründliches Selbstgericht, das war leichter anzunehmen als das, was sie von Paulus gehört und angenommen hatten. Paulus ging vom völligen Bankrott des Menschen aus, aber gab es nicht doch auch noch etwas Gutes im Menschen?
Alle diese Argumente, die bei den Korinthern vorkamen, zeigen, wie sehr sie sich dem verderblichen Einfluss dieser falschen Apostel geöffnet hatten und wie dieser Einfluss sein Werk tat. Nimm dir die Lektion zu Herzen: Halte dich an das, was Gott in seinem Wort gesagt hat, und halte dein Auge nur auf den Herrn Jesus gerichtet.
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-4
Verfasser: Ger de Koning Glaubensrichtung: evangelical Rang: Autor Verfasst am: 31.10.2022 Quelle: Titel: Der 2. Brief an die Korinther Jahr (Original): 1995 Autor: Ger de Koning Seitenanzahl: 156 Verlag/Herausgeber: Daniel-Verlag Copyright: 2003 Daniel-Verlag Umschlagsgestalltung: Jürgen Benner Buch kaufen (Webseite): zum Buch |
Die angeführten Verserklärungen der einzelnen Personen haben mit den Erklärungen der anderen Personen nichts zu tun. Dies gilt auch für die Bibel Übersetzungen.