Dem Apostel wäre es lieber, er müsste sich überhaupt nicht rühmen. Es ist weder angebracht, noch »nützt« es etwas, doch unter den gegebenen Umständen ist es notwendig. Deshalb wendet er sich nun von seiner demütigendsten zur erhebendsten Erfahrung. Er wird uns davon berichten, wie er dem »Herrn« selbst begegnet ist.
Verfasser: William MacDonald Glaubensrichtung: presbyter Rang: Autor Verfasst am: 16.09.2022 |
Entrückt bis in den dritten Himmel
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-6
Dieser Abschnitt bildet den Höhepunkt in Paulus’ Verteidigung. Die früher genannten Erlebnisse brachten den falschen Aposteln schon einen großen Rückstand ein, aber jetzt bekommen sie den Rest. Niemand von diesen falschen Lehrern konnte sich auf eine Erfahrung berufen, wie Paulus sie hier beschreibt. Dadurch musste ein für alle Mal klar werden, dass sie ihm nicht das Wasser reichen konnten. Und das nicht, weil er so gewaltig war; das hat er immer unterstrichen. Dieser Abschnitt behandelt eine besondere Ehre, die Gott ihm geschenkt hatte, indem Er ihn nämlich in den dritten Himmel entrückte. Für die Korinther musste das der entscheidende Beweis sein, dass Paulus wirklich ein echter, von Gott gesandter Diener war. Dass es Paulus auch hier nicht um seine eigene Verherrlichung zu tun ist, kannst du an der Art erkennen, wie er diese Erfahrung beschreibt. Er spricht von einem „Menschen in Christus“. Das klingt so, als spräche er von jemand anders. Aber er spricht von sich selbst. Das kann man aus [Vers 7] ableiten, wo er in Verbindung mit der besonderen Offenbarung, die er vorher beschrieben hat, „ich“ und „mich“ sagt.
Wenn wir nun mit diesem Abschnitt beginnen, möchte ich zuerst auf den großen Unterschied zu den letzten Versen des vorigen Kapitels hinweisen. Da wurde er in einem Korb hinuntergelassen, um seinen Feinden zu entkommen. Hier wird er in den dritten Himmel entrückt. Im vorigen Abschnitt hat er von seinen Schwachheiten berichtet, und darüber wollte er sich rühmen. Alles, was er erlebt hatte, hatte ihn gering und Christus groß gemacht. Jetzt schreibt er über eine besondere Erfahrung, die er gehabt hat, eine Erfahrung, die niemand anders gehabt hat. Er beschreibt diese Erfahrung nicht, weil es für ihn selbst nützlich wäre, sondern weil es für die Korinther (und auch für uns) nützlich war. Er hatte übrigens schon 14 Jahre über diese Erfahrung geschwiegen. Das ist an sich schon eine Leistung. Könntest du eine sehr schöne und außergewöhnliche Erfahrung, etwas, das nur du erlebt hast, für dich behalten? Ich denke, dass du anderen gern davon erzählen würdest. Paulus nicht. Da aber jetzt die Zeit dafür gekommen war, konnte er ohne Selbstüberhebung darüber sprechen. Dagegen hatte Gott ihm übrigens eine „Medizin“ gegeben, wie du in [Vers 7] gelesen hast, aber darauf komme ich noch zurück.
Paulus konnte über Gesichte und Offenbarungen sprechen, die er vom Herrn bekommen hatte. Einige „Gesichte“, die er gehabt hat, findest du z. B. in [Apg 9:12]; [Apg 16:9] und [Apg 18:9]. Eine der „Offenbarungen“, die der Herr ihm gegeben hat, vielleicht die schönste, kannst du in [Eph 3:1-11] lesen. Das sind Dinge, die ihn haushoch über die Betrüger emporragen ließen. Gleichzeitig sind es Dinge, die ihn in seinen eigenen Augen unglaublich klein machten, denn sie kamen von Gott. Davon war er zutiefst beeindruckt.
Außer den Gesichten und Offenbarungen des Herrn ist noch etwas ganz Besonderes mit ihm geschehen. Er weiß nicht, wie es geschah und in was für einem Zustand er war. Es kann sein, dass er im Körper war – ich stelle mir vor, in einer Art Traumzustand – und dass der Himmel zu ihm kam oder dass Gott ihn mitsamt seinem Körper entrückte. Es kann auch sein, dass der Herr seinen Geist in den dritten Himmel wegführte, während sein Körper auf der Erde blieb, sodass er auf diese Weise eben im Himmel war. Er wusste es nicht, Gott wusste es. Das genügte ihm.
Der dritte Himmel ist der höchste Ort in der Schöpfung. Der Himmel ist der Ort, wo Gott wohnt und wo sein Thron steht. Das gibt die Höhe an, in die Paulus entrückt war: über den Wolkenhimmel (den man den ersten Himmel nennen könnte) und sogar über den Sternen- und Planetenhimmel (den man den zweiten Himmel nennen könnte). Es ist ein Ort, wo der Satan immer noch Zutritt hat, wie du in [Hi 1] lesen kannst. Aber der Satan hat keinen Zugang zum Paradies. Das Paradies sagt etwas von der Atmosphäre, die dort herrscht: Es ist der Ort, wo der Geist und die Seele der entschlafenen Gläubigen sind und sich ungestört am Herrn Jesus erfreuen. Dahin hat Paulus einen Blick tun und sogar zuhören dürfen. Was er dort hörte, hat einen enormen Eindruck auf ihn gemacht. Die Worte, die er hörte, waren unaussprechlich, in menschlicher Sprache nicht wiederzugeben. Sie passten nicht zum zwischenmenschlichen Umgang. Es war eine himmlische Sprache. Selbst wenn er sie gekonnt hätte, so hätte er doch nicht darüber sprechen können, denn es würde nicht verstanden werden. Gott hat ihm diese besondere Erfahrung als Ermunterung für seinen Dienst gegeben.
Das passte ganz zu dem Dienst, den Gott ihm anvertraut hatte. Sein Dienst stand in Verbindung mit einem Christus, der jetzt verherrlicht im Himmel ist. Überall, wohin er kam, war das das Hauptthema seiner Predigt. Was er im Paradies, im dritten Himmel, erlebt hatte, sollte ihm im Gedächtnis bleiben und ihn unaufhörlich in seiner Arbeit für den Herrn motivieren.
Ist das bei dir auch so? Auch wenn die Art der Erfahrungen, die Paulus hier beschreibt, nur zu einem Apostel passt, kennst du ebenfalls schöne Erfahrungen mit dem Herrn. Keine Visionen, sondern alltägliche Ereignisse, die an sich vielleicht nichts Besonderes sind, aber für dich ein Beweis, dass der Herr seine Hand darin hat. Alle solche Erfahrungen mit dem Herrn geben dir eine besondere Ermunterung, dem Herrn zu dienen.
Was das Rühmen von Paulus betrifft: Er wollte sich nur über einen Menschen in Christus rühmen, denn dann geht es um Christus. Der Mensch Paulus ist dann von der Bildfläche verschwunden. Er ist sozusagen von Christus umgeben, sodass von ihm selbst nichts mehr zu sehen ist. Es ist schön, daran zu denken, dass Gott auch dich in Christus sieht. Lies nur [2Kor 5:17]. Je mehr du dir dessen bewusst bist, desto mehr wird das dein Leben bestimmen. Du denkst nicht mehr an dich, lebst auch nicht mehr für dich selbst. Das Geheimnis eines solchen Lebens liegt in [Gal 2:20]. Schlage den Vers einmal auf, lass ihn auf dich einwirken und bitte Gott, dass dieser Vers dein Leben bestimmen möge. Paulus wollte sich selbst nicht rühmen, außer seiner Schwachheiten. Seine Schwachheiten bewiesen, dass er durchaus keine imponierende Person war, und das gab Gott Gelegenheit, seine Kraft in ihm zu zeigen. Natürlich hätte Paulus die Umstände, in denen er gewesen war, sowohl im Leiden als auch im Paradies, dazu benutzen können, sich selbst dadurch wichtig zu machen. Er hätte nur die Wahrheit gesagt. Vielleicht erkennst du das wieder, bei dir selbst oder bei anderen, dass viel darüber geredet wird, was man erlebt hat. Damit kannst du Wertschätzung und Bewunderung ernten.
Sich so wie Paulus zu verhalten ist nicht einfach. Er hatte bewusst eine Darstellungsweise gewählt, durch die alle Ehre Gott und Christus zukam. Niemand musste in die Versuchung kommen, ihn höher einzuschätzen, als was mit den bloßen Tatsachen übereinstimmte. Tust du auch schon mal dein Bestes, um die Menschen ein bisschen besser über dich denken zu lassen, als was sie von dir sehen oder von dir hören? Das steckt in jedem von uns. Wir wollen gern besser dastehen, als wir in Wirklichkeit sind. Paulus wollte keine Heldenverehrung für sich, keinen Ruhm, der ihm nicht zustand. Seine größte Sorge bestand darin, zu verhindern, dass ihm Ehre gegeben würde, die nur Gott und Christus zustand. Es gab viel, dessen er sich hätte rühmen können, mindestens seinen „Besuch“ im Paradies. Die Gefahr der Selbstüberhebung lag immer auf der Lauer. Paulus war von Natur aus ein genauso sündiger Mensch wie wir. Durch das Übermaß der Offenbarungen, die er gehabt hatte, war die Gefahr, hochmütig zu werden, noch größer. Gott wusste das auch. Deshalb hatte Er Paulus eine „Leibwache“ gegeben, um ihn vor dieser Gefahr zu schützen. Wie Paulus darauf reagierte, werden wir im nächsten Abschnitt sehen.
Wenn wir nun mit diesem Abschnitt beginnen, möchte ich zuerst auf den großen Unterschied zu den letzten Versen des vorigen Kapitels hinweisen. Da wurde er in einem Korb hinuntergelassen, um seinen Feinden zu entkommen. Hier wird er in den dritten Himmel entrückt. Im vorigen Abschnitt hat er von seinen Schwachheiten berichtet, und darüber wollte er sich rühmen. Alles, was er erlebt hatte, hatte ihn gering und Christus groß gemacht. Jetzt schreibt er über eine besondere Erfahrung, die er gehabt hat, eine Erfahrung, die niemand anders gehabt hat. Er beschreibt diese Erfahrung nicht, weil es für ihn selbst nützlich wäre, sondern weil es für die Korinther (und auch für uns) nützlich war. Er hatte übrigens schon 14 Jahre über diese Erfahrung geschwiegen. Das ist an sich schon eine Leistung. Könntest du eine sehr schöne und außergewöhnliche Erfahrung, etwas, das nur du erlebt hast, für dich behalten? Ich denke, dass du anderen gern davon erzählen würdest. Paulus nicht. Da aber jetzt die Zeit dafür gekommen war, konnte er ohne Selbstüberhebung darüber sprechen. Dagegen hatte Gott ihm übrigens eine „Medizin“ gegeben, wie du in [Vers 7] gelesen hast, aber darauf komme ich noch zurück.
Paulus konnte über Gesichte und Offenbarungen sprechen, die er vom Herrn bekommen hatte. Einige „Gesichte“, die er gehabt hat, findest du z. B. in [Apg 9:12]; [Apg 16:9] und [Apg 18:9]. Eine der „Offenbarungen“, die der Herr ihm gegeben hat, vielleicht die schönste, kannst du in [Eph 3:1-11] lesen. Das sind Dinge, die ihn haushoch über die Betrüger emporragen ließen. Gleichzeitig sind es Dinge, die ihn in seinen eigenen Augen unglaublich klein machten, denn sie kamen von Gott. Davon war er zutiefst beeindruckt.
Außer den Gesichten und Offenbarungen des Herrn ist noch etwas ganz Besonderes mit ihm geschehen. Er weiß nicht, wie es geschah und in was für einem Zustand er war. Es kann sein, dass er im Körper war – ich stelle mir vor, in einer Art Traumzustand – und dass der Himmel zu ihm kam oder dass Gott ihn mitsamt seinem Körper entrückte. Es kann auch sein, dass der Herr seinen Geist in den dritten Himmel wegführte, während sein Körper auf der Erde blieb, sodass er auf diese Weise eben im Himmel war. Er wusste es nicht, Gott wusste es. Das genügte ihm.
Der dritte Himmel ist der höchste Ort in der Schöpfung. Der Himmel ist der Ort, wo Gott wohnt und wo sein Thron steht. Das gibt die Höhe an, in die Paulus entrückt war: über den Wolkenhimmel (den man den ersten Himmel nennen könnte) und sogar über den Sternen- und Planetenhimmel (den man den zweiten Himmel nennen könnte). Es ist ein Ort, wo der Satan immer noch Zutritt hat, wie du in [Hi 1] lesen kannst. Aber der Satan hat keinen Zugang zum Paradies. Das Paradies sagt etwas von der Atmosphäre, die dort herrscht: Es ist der Ort, wo der Geist und die Seele der entschlafenen Gläubigen sind und sich ungestört am Herrn Jesus erfreuen. Dahin hat Paulus einen Blick tun und sogar zuhören dürfen. Was er dort hörte, hat einen enormen Eindruck auf ihn gemacht. Die Worte, die er hörte, waren unaussprechlich, in menschlicher Sprache nicht wiederzugeben. Sie passten nicht zum zwischenmenschlichen Umgang. Es war eine himmlische Sprache. Selbst wenn er sie gekonnt hätte, so hätte er doch nicht darüber sprechen können, denn es würde nicht verstanden werden. Gott hat ihm diese besondere Erfahrung als Ermunterung für seinen Dienst gegeben.
Das passte ganz zu dem Dienst, den Gott ihm anvertraut hatte. Sein Dienst stand in Verbindung mit einem Christus, der jetzt verherrlicht im Himmel ist. Überall, wohin er kam, war das das Hauptthema seiner Predigt. Was er im Paradies, im dritten Himmel, erlebt hatte, sollte ihm im Gedächtnis bleiben und ihn unaufhörlich in seiner Arbeit für den Herrn motivieren.
Ist das bei dir auch so? Auch wenn die Art der Erfahrungen, die Paulus hier beschreibt, nur zu einem Apostel passt, kennst du ebenfalls schöne Erfahrungen mit dem Herrn. Keine Visionen, sondern alltägliche Ereignisse, die an sich vielleicht nichts Besonderes sind, aber für dich ein Beweis, dass der Herr seine Hand darin hat. Alle solche Erfahrungen mit dem Herrn geben dir eine besondere Ermunterung, dem Herrn zu dienen.
Was das Rühmen von Paulus betrifft: Er wollte sich nur über einen Menschen in Christus rühmen, denn dann geht es um Christus. Der Mensch Paulus ist dann von der Bildfläche verschwunden. Er ist sozusagen von Christus umgeben, sodass von ihm selbst nichts mehr zu sehen ist. Es ist schön, daran zu denken, dass Gott auch dich in Christus sieht. Lies nur [2Kor 5:17]. Je mehr du dir dessen bewusst bist, desto mehr wird das dein Leben bestimmen. Du denkst nicht mehr an dich, lebst auch nicht mehr für dich selbst. Das Geheimnis eines solchen Lebens liegt in [Gal 2:20]. Schlage den Vers einmal auf, lass ihn auf dich einwirken und bitte Gott, dass dieser Vers dein Leben bestimmen möge. Paulus wollte sich selbst nicht rühmen, außer seiner Schwachheiten. Seine Schwachheiten bewiesen, dass er durchaus keine imponierende Person war, und das gab Gott Gelegenheit, seine Kraft in ihm zu zeigen. Natürlich hätte Paulus die Umstände, in denen er gewesen war, sowohl im Leiden als auch im Paradies, dazu benutzen können, sich selbst dadurch wichtig zu machen. Er hätte nur die Wahrheit gesagt. Vielleicht erkennst du das wieder, bei dir selbst oder bei anderen, dass viel darüber geredet wird, was man erlebt hat. Damit kannst du Wertschätzung und Bewunderung ernten.
Sich so wie Paulus zu verhalten ist nicht einfach. Er hatte bewusst eine Darstellungsweise gewählt, durch die alle Ehre Gott und Christus zukam. Niemand musste in die Versuchung kommen, ihn höher einzuschätzen, als was mit den bloßen Tatsachen übereinstimmte. Tust du auch schon mal dein Bestes, um die Menschen ein bisschen besser über dich denken zu lassen, als was sie von dir sehen oder von dir hören? Das steckt in jedem von uns. Wir wollen gern besser dastehen, als wir in Wirklichkeit sind. Paulus wollte keine Heldenverehrung für sich, keinen Ruhm, der ihm nicht zustand. Seine größte Sorge bestand darin, zu verhindern, dass ihm Ehre gegeben würde, die nur Gott und Christus zustand. Es gab viel, dessen er sich hätte rühmen können, mindestens seinen „Besuch“ im Paradies. Die Gefahr der Selbstüberhebung lag immer auf der Lauer. Paulus war von Natur aus ein genauso sündiger Mensch wie wir. Durch das Übermaß der Offenbarungen, die er gehabt hatte, war die Gefahr, hochmütig zu werden, noch größer. Gott wusste das auch. Deshalb hatte Er Paulus eine „Leibwache“ gegeben, um ihn vor dieser Gefahr zu schützen. Wie Paulus darauf reagierte, werden wir im nächsten Abschnitt sehen.
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-6
Verfasser: Ger de Koning Glaubensrichtung: evangelical Rang: Autor Verfasst am: 02.11.2022 Quelle: Titel: Der 2. Brief an die Korinther Jahr (Original): 1995 Autor: Ger de Koning Seitenanzahl: 156 Verlag/Herausgeber: Daniel-Verlag Copyright: 2003 Daniel-Verlag Umschlagsgestalltung: Jürgen Benner Buch kaufen (Webseite): zum Buch |
Die angeführten Verserklärungen der einzelnen Personen haben mit den Erklärungen der anderen Personen nichts zu tun. Dies gilt auch für die Bibel Übersetzungen.