Paulus wollte Korinth besuchen. Wenn er ankäme, sollten die Fälle von Sünde unter den Gläubigen untersucht werden. Solche Untersuchungen sollten nach dem göttlichen Prinzip abgehalten werden, das in [5Mo 19:15] festgelegt ist: »Durch zweier oder dreier Zeugen Mund wird jede Sache festgestellt werden.« Paulus meinte damit nicht, dass er die Untersuchung führen würde. Das sollte der Ortsgemeinde überlassen bleiben, doch würde er als Berater dabei gerne dienen.
Verfasser: William MacDonald Glaubensrichtung: presbyter Rang: Autor Verfasst am: 16.09.2022 |
Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-6
Wie Paulus bereits im vorigen Kapitel in [Vers 14] bemerkt hatte, war er zum dritten Mal bereit, sie zu besuchen. Daraus kannst du schließen, dass ihm die Gläubigen in Korinth wirklich zu Herzen gingen. Seine Verbundenheit mit ihnen war echt und tief. Es war ihm nicht gleichgültig, wie es seinen Kindern im Glauben ging. Er hatte viel über die schlechte Qualität ihres Glaubensleben gehört. Es gab noch vieles zu korrigieren. Aber wenn er sich mit den Missständen beschäftigen würde, sollte das auf der Grundlage eines deutlichen Beweises von Zeugen geschehen. Er würde das Verkehrte nicht aufgrund der einfachen Tatsache beurteilen, dass ihm bestimmte Dinge zu Ohren gekommen waren. Die Beweise müssten auf den Tisch kommen. Diese Zeugenaussagen sind bei jeder Sache, die in der Versammlung vorkommt, von großer Bedeutung. Gott hatte bereits im Alten Testament festlegen lassen [5Mo 19:15], dass im Fall von Ungerechtigkeit oder Sünde eine Verurteilung nur erfolgen durfte, wenn es zwei oder drei Zeugen gab. Auch wenn der eine Zeuge noch so vertrauenswürdig war, musste ein zweiter und notfalls ein dritter Zeuge da sein, um die Sache unumstößlich festzustellen und aufgrund dessen ein Urteil sprechen zu können. Hätte die Versammlung mehr danach gehandelt, wären einige Trennungen sicher nicht so groß gewesen, wie das leider nun der Fall ist. Paulus, ein Mann mit großem Unterscheidungsvermögen, der wirklich wusste, was sich bei den Korinthern alles abspielte, wollte sich an diesen biblischen Grundsatz halten.
Er würde die, die zuvor gesündigt hatten, nicht schonen. Noch einmal gibt er diese Warnung. Er kam nicht gern mit der Rute. Was er wollte, war ein angenehmer Besuch, bei dem sie sich gemeinsam über die großen Dinge freuen konnten, die der Herr in ihrem Leben bewirkt hatte. Daran konnten sie mitwirken, wenn sie darauf hörten, was er in diesem Brief schrieb. Der Brief war eine Art Wegbereiter für sein Kommen.
In [Vers 3] widerlegt er eine letzte Anschuldigung, die die falschen Apostel ihm in die Schuhe geschoben hatten. Sie lautete: Paulus ist ein so nichtssagendes und unbedeutendes Männchen, dass es unmöglich ist, dass Christus in ihm redet. Um richtig zu sehen, wie Paulus diese Beschuldigung entkräftet, musst du die Verse [Vers 3b] und [Vers 4] in Klammern setzen (was in der Elberfelder Übersetzung auch geschehen ist). Der Satz in [Vers 3a] geht dann in [Vers 5] weiter. Suchten sie einen Beweis, dass Christus in Paulus predigte? Nun, dann sollten sie nur einmal auf sich selbst sehen. Konnten sie sagen, dass sie im Glauben waren? Ja, das konnten sie. Nun, dann konnten sie nicht umhin anzuerkennen, dass Christus in Paulus geredet hatte, denn durch ihn hatten sie das Evangelium ja gehört und auch angenommen. Sie sollten sich einmal selbst prüfen, um zu sehen, auf welche Weise sie errettet worden waren. War das durch etwas in ihnen selbst geschehen oder aufgrund dessen, was Christus für sie getan hatte? Auch hier mussten sie anerkennen, dass es allein in Christus war, und diesen Christus hatte Paulus ihnen verkündigt.
Dieser Vers ist keine Aufforderung, in dir selbst zu suchen, ob wohl Beweise deiner Bekehrung zu sehen sind. Es ist nicht die Absicht, dich an der Sicherheit deines Glaubens zweifeln zu lassen, indem du in dein Herz und Leben schaust, ob du wohl genügend Früchte hervorbringst. Solches Untersuchen und Prüfen ist hier nicht gemeint. Ganz im Gegenteil. Dieser Vers will dich in der Sicherheit deiner Errettung stützen. Es ist eine Aufforderung festzustellen, worauf dein Glaube gegründet ist. Gründet er sich auf etwas in oder von dir selbst? Oder gründet er sich auf etwas, das außerhalb von dir, unabhängig von dir und für dich geschehen ist? Letzteres ist der Fall. Das Werk Christi ist vollständig außerhalb von dir vollbracht worden, unabhängig von allem, was du davon fühlst oder erlebst. Gott erwartet einfach, dass du das im Glauben annimmst. Dass danach auch Werke des Glaubens sichtbar werden sollen, ist auch wahr, aber darüber spricht die Bibel an anderen Stellen wie im Jakobusbrief, und darum geht es hier nicht. Lass dir deshalb nicht von anderen weismachen, dass dieser Vers dich lehrt, dass du nicht sicher wissen kannst, ob du „im Glauben“ bist. „Im Glauben sein“ bedeutet, dass du ein Gläubiger bist. „Prüft euch selbst“ bedeutet hier: Stelle fest, wie das geschehen ist, und nicht: Was ist in deinem Leben davon zu sehen? Wer sagen muss, dass Christus nicht in ihm ist, steht außerhalb des Heils, ist kein Gläubiger und hat keinen Anteil am Leben aus Gott.
An allem war festzustellen, dass Christus in und durch Paulus geredet hatte. Paulus hielt es durchaus für möglich, dass er persönlich keinen so starken Eindruck gemacht hatte. In dem Zwischensatz der Verse [Vers 3b] und [Vers 4] erklärt er näher, warum. Zunächst sollten sie wissen, dass Christus in Bezug auf sie nicht schwach gewesen war. Was für eine Kraft war doch von Ihm ausgegangen, als sie mit Ihm in Berührung gekommen waren! Er hatte ihr gesamtes verdorbenes Leben radikal verändert. Ihr böses und finsteres Herz war ins Licht gekommen. Sie hatten sich selbst erkannt und hatten sich in Reue zu Gott bekehrt und den Herrn Jesus als ihren Heiland angenommen. Was für eine Kraft! Aber wie hatte Er das ermöglicht? Weil Er in Schwachheit gekreuzigt worden war. Gibt es etwas Schwächeres als einen Menschen, der gekreuzigt ist? Kann so jemand überhaupt noch etwas tun? Und doch hatten sie ihren Glauben auf Ihn gegründet. Und das mit Recht! Die Kraft Gottes war nötig, um Ihn lebendig zu machen (obwohl Er natürlich auch in eigener Kraft auferstand, weil der Herr Jesus zugleich der Sohn Gottes ist; siehe [Röm 1:4]. Aber hier geht es um das, was die Menschen, auch die Korinther, an Ihm sahen, als Er am Kreuz hing).
Mit so einem schwachen Christus wollte Paulus gern einsgemacht werden. Deshalb bestand seine Predigt nicht in überredenden Worten, und deshalb war er in seinem äußeren Auftreten schwach. Er war schwach in Christus. Aber Paulus wusste auch, dass er einmal mit Ihm leben würde, und zwar durch dieselbe Kraft Gottes, die jetzt schon in den Korinthern das neue Leben bewirkt hatte. Ist es nicht großartig zu sehen, wie er alles gebraucht, um das Herz der Korinther zu gewinnen, und sich selbst gleichzeitig völlig mit Christus identifiziert? Er sagt nicht, dass er mit Christus leben wird durch Gottes Kraft ihm gegenüber, obwohl das so ist, sondern er wendet die Kraft Gottes schon jetzt auf das an, was mit den Korinthern bei ihrer Bekehrung geschehen war. Es bleibt ihm nichts übrig, als nur die Hoffnung auszudrücken, dass seine Beweisführung ihnen zeigt, dass er nicht unbewährt ist. Er wollte nur Christus predigen und nichts anderes.
In Paulus hast du ein schönes Vorbild, wie du mit Anschuldigungen umgehen musst, die dir zu Unrecht in die Schuhe geschoben werden. Um das Herz deiner Gegner zu gewinnen, kannst du nichts Besseres tun als das, was er getan hat: Zeige Christus und zeige, dass du mit Ihm in deiner Verkündigung und in deinem ganzen Leben eins sein willst. Wenn die, die dich beschuldigen, Gläubige sind, zeige ihnen dann die Vorrechte, die sie in Christus haben. Das wird sie beschämen. Leicht ist das nicht, aber es ist doch der Weg des Sieges für den Herrn.
Er würde die, die zuvor gesündigt hatten, nicht schonen. Noch einmal gibt er diese Warnung. Er kam nicht gern mit der Rute. Was er wollte, war ein angenehmer Besuch, bei dem sie sich gemeinsam über die großen Dinge freuen konnten, die der Herr in ihrem Leben bewirkt hatte. Daran konnten sie mitwirken, wenn sie darauf hörten, was er in diesem Brief schrieb. Der Brief war eine Art Wegbereiter für sein Kommen.
In [Vers 3] widerlegt er eine letzte Anschuldigung, die die falschen Apostel ihm in die Schuhe geschoben hatten. Sie lautete: Paulus ist ein so nichtssagendes und unbedeutendes Männchen, dass es unmöglich ist, dass Christus in ihm redet. Um richtig zu sehen, wie Paulus diese Beschuldigung entkräftet, musst du die Verse [Vers 3b] und [Vers 4] in Klammern setzen (was in der Elberfelder Übersetzung auch geschehen ist). Der Satz in [Vers 3a] geht dann in [Vers 5] weiter. Suchten sie einen Beweis, dass Christus in Paulus predigte? Nun, dann sollten sie nur einmal auf sich selbst sehen. Konnten sie sagen, dass sie im Glauben waren? Ja, das konnten sie. Nun, dann konnten sie nicht umhin anzuerkennen, dass Christus in Paulus geredet hatte, denn durch ihn hatten sie das Evangelium ja gehört und auch angenommen. Sie sollten sich einmal selbst prüfen, um zu sehen, auf welche Weise sie errettet worden waren. War das durch etwas in ihnen selbst geschehen oder aufgrund dessen, was Christus für sie getan hatte? Auch hier mussten sie anerkennen, dass es allein in Christus war, und diesen Christus hatte Paulus ihnen verkündigt.
Dieser Vers ist keine Aufforderung, in dir selbst zu suchen, ob wohl Beweise deiner Bekehrung zu sehen sind. Es ist nicht die Absicht, dich an der Sicherheit deines Glaubens zweifeln zu lassen, indem du in dein Herz und Leben schaust, ob du wohl genügend Früchte hervorbringst. Solches Untersuchen und Prüfen ist hier nicht gemeint. Ganz im Gegenteil. Dieser Vers will dich in der Sicherheit deiner Errettung stützen. Es ist eine Aufforderung festzustellen, worauf dein Glaube gegründet ist. Gründet er sich auf etwas in oder von dir selbst? Oder gründet er sich auf etwas, das außerhalb von dir, unabhängig von dir und für dich geschehen ist? Letzteres ist der Fall. Das Werk Christi ist vollständig außerhalb von dir vollbracht worden, unabhängig von allem, was du davon fühlst oder erlebst. Gott erwartet einfach, dass du das im Glauben annimmst. Dass danach auch Werke des Glaubens sichtbar werden sollen, ist auch wahr, aber darüber spricht die Bibel an anderen Stellen wie im Jakobusbrief, und darum geht es hier nicht. Lass dir deshalb nicht von anderen weismachen, dass dieser Vers dich lehrt, dass du nicht sicher wissen kannst, ob du „im Glauben“ bist. „Im Glauben sein“ bedeutet, dass du ein Gläubiger bist. „Prüft euch selbst“ bedeutet hier: Stelle fest, wie das geschehen ist, und nicht: Was ist in deinem Leben davon zu sehen? Wer sagen muss, dass Christus nicht in ihm ist, steht außerhalb des Heils, ist kein Gläubiger und hat keinen Anteil am Leben aus Gott.
An allem war festzustellen, dass Christus in und durch Paulus geredet hatte. Paulus hielt es durchaus für möglich, dass er persönlich keinen so starken Eindruck gemacht hatte. In dem Zwischensatz der Verse [Vers 3b] und [Vers 4] erklärt er näher, warum. Zunächst sollten sie wissen, dass Christus in Bezug auf sie nicht schwach gewesen war. Was für eine Kraft war doch von Ihm ausgegangen, als sie mit Ihm in Berührung gekommen waren! Er hatte ihr gesamtes verdorbenes Leben radikal verändert. Ihr böses und finsteres Herz war ins Licht gekommen. Sie hatten sich selbst erkannt und hatten sich in Reue zu Gott bekehrt und den Herrn Jesus als ihren Heiland angenommen. Was für eine Kraft! Aber wie hatte Er das ermöglicht? Weil Er in Schwachheit gekreuzigt worden war. Gibt es etwas Schwächeres als einen Menschen, der gekreuzigt ist? Kann so jemand überhaupt noch etwas tun? Und doch hatten sie ihren Glauben auf Ihn gegründet. Und das mit Recht! Die Kraft Gottes war nötig, um Ihn lebendig zu machen (obwohl Er natürlich auch in eigener Kraft auferstand, weil der Herr Jesus zugleich der Sohn Gottes ist; siehe [Röm 1:4]. Aber hier geht es um das, was die Menschen, auch die Korinther, an Ihm sahen, als Er am Kreuz hing).
Mit so einem schwachen Christus wollte Paulus gern einsgemacht werden. Deshalb bestand seine Predigt nicht in überredenden Worten, und deshalb war er in seinem äußeren Auftreten schwach. Er war schwach in Christus. Aber Paulus wusste auch, dass er einmal mit Ihm leben würde, und zwar durch dieselbe Kraft Gottes, die jetzt schon in den Korinthern das neue Leben bewirkt hatte. Ist es nicht großartig zu sehen, wie er alles gebraucht, um das Herz der Korinther zu gewinnen, und sich selbst gleichzeitig völlig mit Christus identifiziert? Er sagt nicht, dass er mit Christus leben wird durch Gottes Kraft ihm gegenüber, obwohl das so ist, sondern er wendet die Kraft Gottes schon jetzt auf das an, was mit den Korinthern bei ihrer Bekehrung geschehen war. Es bleibt ihm nichts übrig, als nur die Hoffnung auszudrücken, dass seine Beweisführung ihnen zeigt, dass er nicht unbewährt ist. Er wollte nur Christus predigen und nichts anderes.
In Paulus hast du ein schönes Vorbild, wie du mit Anschuldigungen umgehen musst, die dir zu Unrecht in die Schuhe geschoben werden. Um das Herz deiner Gegner zu gewinnen, kannst du nichts Besseres tun als das, was er getan hat: Zeige Christus und zeige, dass du mit Ihm in deiner Verkündigung und in deinem ganzen Leben eins sein willst. Wenn die, die dich beschuldigen, Gläubige sind, zeige ihnen dann die Vorrechte, die sie in Christus haben. Das wird sie beschämen. Leicht ist das nicht, aber es ist doch der Weg des Sieges für den Herrn.
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-6
Verfasser: Ger de Koning Glaubensrichtung: evangelical Rang: Autor Verfasst am: 02.11.2022 Quelle: Titel: Der 2. Brief an die Korinther Jahr (Original): 1995 Autor: Ger de Koning Seitenanzahl: 156 Verlag/Herausgeber: Daniel-Verlag Copyright: 2003 Daniel-Verlag Umschlagsgestalltung: Jürgen Benner Buch kaufen (Webseite): zum Buch |
Die angeführten Verserklärungen der einzelnen Personen haben mit den Erklärungen der anderen Personen nichts zu tun. Dies gilt auch für die Bibel Übersetzungen.