Paulus will, dass die Gläubigen wissen, auf welch ungewöhnliche Weise »die Gnade Gottes« sich unter den Christen in den »Gemeinden Mazedoniens« (Nordgriechenland) erwiesen hat. Philippi und Thessalonich waren zwei dieser Städte, in denen Gemeinden gegründet worden waren.
Diese Mazedonier zeigten nun besonders durch ihre Großzügigkeit, dass sie »die Gnade Gottes« empfangen hatten.
Diese Mazedonier zeigten nun besonders durch ihre Großzügigkeit, dass sie »die Gnade Gottes« empfangen hatten.
Verfasser: William MacDonald Glaubensrichtung: presbyter Rang: Autor Verfasst am: 16.09.2022 |
Die Gnade des Gebens
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-8
In den Kapiteln [2Kor 8] und [2Kor 9] kommt Paulus auf ein Thema zurück, das er bereits in [1Kor 16] des ersten Briefes angeschnitten hatte. Es betrifft die finanzielle Unterstützung von Gläubigen, die in Armut leben. Um es einmal deutlicher zu sagen: Es geht ihm um den Inhalt deines Portemonnaies. Es kann dich also Geld kosten, wenn du dich mit diesen Kapiteln beschäftigst. Bedenke also gut, worauf du dich einlässt.
In dem Abschnitt, den du jetzt vor dir hast, wird Paulus dich auf eine eindrucksvolle Art von deinen irdischen Besitztümern frei machen. Übrigens behandelt er dieses Thema, ohne dabei selbst irgendein Interesse oder einen Nutzen zu haben. Er bittet nämlich nicht für sich selbst, sondern für die notleidenden Gläubigen in Judäa. Achte einmal darauf, worum es geht: Er löst dich von deinem Geld. Das ist etwas anderes als das Umgekehrte, nämlich dass er versucht, Geld von dir loszueisen. Wie das vor sich geht, kannst du daran lernen, wie er die Korinther unterweist. Er sagt ihnen nämlich nicht, dass sie soundso viel Prozent von ihrem Einkommen geben müssen. So ging das im Alten Testament. Zehn Prozent war die Norm, und jeder wusste, woran er war. Im Neuen Testament geht es nicht um den Betrag, sondern um das Motiv, um das Warum des Gebens und die Gesinnung, in der es geschieht.
Man bekommt den Eindruck, dass in Korinth eine ganze Anzahl Geschwister wohlhabend waren. Aber Paulus sagt nicht, dass sie geben sollen, weil es ihnen so gut geht. Nein, er stellt ihnen die Versammlungen in Mazedonien als Vorbild hin. Die sollten sie sich einmal ansehen. Diese Versammlungen hatten allen Grund, an sich selbst zu denken. Sie hatten es sehr schwer, sie wurden verfolgt. Dazu kommt, vielleicht als Folge ihrer Bedrängnis, dass sie in großer Armut lebten. Aber sie dachten nicht an sich. Mitten in allen Mühen war da ein Übermaß an Freude im Herrn. Deshalb dachten sie an andere, die in Not waren, und sie waren daher auch in ihrem Geben überströmend. Das ist, wie Paulus es nennt, „Gnade Gottes“. Die Gnade hatte sie dazu geführt, aus eigenem Antrieb zu geben.
Hier ist nicht von einem Befehl oder einem Gebot die Rede. Es heißt von diesen Gläubigen in Mazedonien sogar, dass sie auf Paulus eindrangen, geben zu dürfen. Wie kamen sie dazu? So etwas kannst du nur bei Gläubigen antreffen, die sich zutiefst bewusst sind, dass sie als Familie miteinander verbunden sind. Es geht um Geschwister im Glauben, die alle dasselbe neue Leben, denselben Vater, denselben Herrn und denselben Heiligen Geist haben. Sie möchten gern an einem Dienst teilnehmen, der an anderen Heiligen geschieht. Dienst ist also nicht nur „Dienst am Wort“, sondern vor allem durch die Tat. Paulus konnte von ihnen bezeugen, dass sie gegeben hatten, so viel sie konnten, ja, dass sie mehr gegeben hatten, als sie eigentlich geben konnten. Sie kamen dazu, weil das Geben für sie „eine Gnade“ war. Geben ist ein Vorrecht, keine Pflicht. Wer das so sieht, klebt nicht an seinem Geld. Der Herr Jesus hat selbst gesagt, dass Geben seliger ist als Nehmen [Apg 20:35]. Was die Mazedonier gaben, übertraf sogar die Erwartungen von Paulus.
Was für ein Geheimnis steckt hinter einer solchen Freigebigkeit? Das findest du in [Vers 5]. Sie gaben sich selbst zuerst dem Herrn. Wer sich selbst zuerst in völliger Hingabe dem Herrn übergibt, hat keine Mühe mehr damit, seine irdischen Besitztümer anderen zu geben. Du bist dann ganz davon erfüllt, wer der Herr ist, und vertraust darauf, dass Er dir alles, was du brauchst, geben kann. Hat Er nicht in [Ps 50:12] gesagt: „Mein ist der Erdkreis und seine Fülle“? Jemand sagte einmal zu mir: „Du kannst immer fortfahren zu geben, denn Gott kannst du nicht verausgaben.“ Er meinte damit, dass man immer fortfahren kann zu verschenken, was man von Gott bekommt, denn Gottes Quelle kann man nicht ausschöpfen. Es ist der Wille Gottes, dass du dich zuerst selbst dem Herrn gibst. Weiter liest du von den Mazedoniern, dass sie sich selbst Paulus gaben. Das bedeutet, dass sie völlig damit übereinstimmten, was Paulus ihnen hier als Vorbild vorlebte und als Ermahnung vorstellte. Auch das ist sehr wichtig. Gib dich auch Paulus hin. Damit meine ich: Lies seine Briefe in der Bibel und nimm dir die Unterweisung, die er darin gibt, zu Herzen. Das ist ebenfalls etwas, das Gott will.
Mit diesem Vorbild vor Augen wurde Titus angespornt, nach Korinth zu gehen und das Geld in Empfang zu nehmen, das sie aufgrund seines ersten Briefes [1Kor 16:2] zurückgelegt hatten. Dadurch sollten sie auch Anteil an der Gnade des Gebens bekommen. Du kannst an allem merken, dass es nicht um Geldschneiderei geht. Es ist Paulus darum zu tun, dass sie mit ihrem Geld auf eine richtige, christliche Weise umgingen. Er weist sie noch auf den Überfluss an geistlichen Segnungen hin, die sie besaßen: Glaube, Wort und Erkenntnis. Die hatte er in [1Kor 1] auch genannt. Aber da musste er sagen, dass sie sie auf fleischliche Weise benutzten. Jetzt kann er positiv darüber sprechen und auch noch etwas hinzufügen. Er kann voller Freude von ihrem Fleiß und ihrer Liebe zu ihm reden. Ihren Fleiß hatten sie bewiesen, indem sie auf das gehört hatten, was er in seinem ersten Brief geschrieben hatte. Damit hatten sie zugleich ihre Liebe zu ihm gezeigt. Glaube, Wort und Erkenntnis waren nun nicht mehr Dinge, die sie nur zur Schau stellten. Es war eine gesunde Grundlage vorhanden, diese Dinge so zu erleben, wie sie gedacht waren. Ihr Vertrauen auf Gott (Glaube), ihr Reden darüber (Wort) und was sie von Gott wussten (Erkenntnis) waren in ihrem Leben zu sehen. Nun durften sie all diesem noch etwas hinzufügen. Sie durften überströmend geben. Wieder wird hierfür das Wort „Gnade“ gebraucht. Es ist bereits das vierte Mal, dass uns dieses Wort begegnet (siehe die Verse [Vers 1], [Vers 4] und [Vers 6]; danach kommt es noch viermal vor, zweimal in diesem Kapitel, in den Versen [Vers 9] und [Vers 19], und zweimal in [2Kor 9], in den Versen [Vers 8] und [Vers 14], insgesamt also achtmal).
Um jedes Missverständnis auszuschließen, betont Paulus ausdrücklich, dass er keinen Befehl gibt. Er hat über den Fleiß anderer (das sind die Mazedonier) geschrieben, um die Korinther willig zu machen, sich in gleicher Weise freigebig zu zeigen. So geht das noch immer. Ein gutes Vorbild hat gute Folgen. Du darfst dich durch das gute Vorbild anderer anregen lassen, genauso zu handeln. Es geht, um es nochmals zu sagen, nicht um die Höhe des Betrags, sondern um das Motiv des Gebens. Für die Korinther kam noch ein Gesichtspunkt hinzu, nämlich das Prüfen der Liebe. Johannes schreibt in seinem ersten Brief, [1Kor 3:17]: „Wer aber irgend irdischen Besitz hat und sieht seinen Bruder Mangel leiden und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?“ Johannes formuliert es also so stark, dass jemand, der sieht, dass sein Bruder oder seine Schwester etwas braucht, und nichts dagegen tut, obwohl er es könnte, kein Gläubiger ist. In so jemand wohnt die Liebe Gottes nicht. Deine Bruderliebe ist am einfachsten zu testen, wenn an dein Portemonnaie appelliert wird. Paulus sagt hier also gleichsam: Zeige einmal, ob deine Liebe zu deinem armen Bruder echt ist, indem du ihm gibst, was du geben kannst. Diesen Gesichtspunkt beim Prüfen der Liebe kannst du ruhig auf dich anwenden.
In dem Abschnitt, den du jetzt vor dir hast, wird Paulus dich auf eine eindrucksvolle Art von deinen irdischen Besitztümern frei machen. Übrigens behandelt er dieses Thema, ohne dabei selbst irgendein Interesse oder einen Nutzen zu haben. Er bittet nämlich nicht für sich selbst, sondern für die notleidenden Gläubigen in Judäa. Achte einmal darauf, worum es geht: Er löst dich von deinem Geld. Das ist etwas anderes als das Umgekehrte, nämlich dass er versucht, Geld von dir loszueisen. Wie das vor sich geht, kannst du daran lernen, wie er die Korinther unterweist. Er sagt ihnen nämlich nicht, dass sie soundso viel Prozent von ihrem Einkommen geben müssen. So ging das im Alten Testament. Zehn Prozent war die Norm, und jeder wusste, woran er war. Im Neuen Testament geht es nicht um den Betrag, sondern um das Motiv, um das Warum des Gebens und die Gesinnung, in der es geschieht.
Man bekommt den Eindruck, dass in Korinth eine ganze Anzahl Geschwister wohlhabend waren. Aber Paulus sagt nicht, dass sie geben sollen, weil es ihnen so gut geht. Nein, er stellt ihnen die Versammlungen in Mazedonien als Vorbild hin. Die sollten sie sich einmal ansehen. Diese Versammlungen hatten allen Grund, an sich selbst zu denken. Sie hatten es sehr schwer, sie wurden verfolgt. Dazu kommt, vielleicht als Folge ihrer Bedrängnis, dass sie in großer Armut lebten. Aber sie dachten nicht an sich. Mitten in allen Mühen war da ein Übermaß an Freude im Herrn. Deshalb dachten sie an andere, die in Not waren, und sie waren daher auch in ihrem Geben überströmend. Das ist, wie Paulus es nennt, „Gnade Gottes“. Die Gnade hatte sie dazu geführt, aus eigenem Antrieb zu geben.
Hier ist nicht von einem Befehl oder einem Gebot die Rede. Es heißt von diesen Gläubigen in Mazedonien sogar, dass sie auf Paulus eindrangen, geben zu dürfen. Wie kamen sie dazu? So etwas kannst du nur bei Gläubigen antreffen, die sich zutiefst bewusst sind, dass sie als Familie miteinander verbunden sind. Es geht um Geschwister im Glauben, die alle dasselbe neue Leben, denselben Vater, denselben Herrn und denselben Heiligen Geist haben. Sie möchten gern an einem Dienst teilnehmen, der an anderen Heiligen geschieht. Dienst ist also nicht nur „Dienst am Wort“, sondern vor allem durch die Tat. Paulus konnte von ihnen bezeugen, dass sie gegeben hatten, so viel sie konnten, ja, dass sie mehr gegeben hatten, als sie eigentlich geben konnten. Sie kamen dazu, weil das Geben für sie „eine Gnade“ war. Geben ist ein Vorrecht, keine Pflicht. Wer das so sieht, klebt nicht an seinem Geld. Der Herr Jesus hat selbst gesagt, dass Geben seliger ist als Nehmen [Apg 20:35]. Was die Mazedonier gaben, übertraf sogar die Erwartungen von Paulus.
Was für ein Geheimnis steckt hinter einer solchen Freigebigkeit? Das findest du in [Vers 5]. Sie gaben sich selbst zuerst dem Herrn. Wer sich selbst zuerst in völliger Hingabe dem Herrn übergibt, hat keine Mühe mehr damit, seine irdischen Besitztümer anderen zu geben. Du bist dann ganz davon erfüllt, wer der Herr ist, und vertraust darauf, dass Er dir alles, was du brauchst, geben kann. Hat Er nicht in [Ps 50:12] gesagt: „Mein ist der Erdkreis und seine Fülle“? Jemand sagte einmal zu mir: „Du kannst immer fortfahren zu geben, denn Gott kannst du nicht verausgaben.“ Er meinte damit, dass man immer fortfahren kann zu verschenken, was man von Gott bekommt, denn Gottes Quelle kann man nicht ausschöpfen. Es ist der Wille Gottes, dass du dich zuerst selbst dem Herrn gibst. Weiter liest du von den Mazedoniern, dass sie sich selbst Paulus gaben. Das bedeutet, dass sie völlig damit übereinstimmten, was Paulus ihnen hier als Vorbild vorlebte und als Ermahnung vorstellte. Auch das ist sehr wichtig. Gib dich auch Paulus hin. Damit meine ich: Lies seine Briefe in der Bibel und nimm dir die Unterweisung, die er darin gibt, zu Herzen. Das ist ebenfalls etwas, das Gott will.
Mit diesem Vorbild vor Augen wurde Titus angespornt, nach Korinth zu gehen und das Geld in Empfang zu nehmen, das sie aufgrund seines ersten Briefes [1Kor 16:2] zurückgelegt hatten. Dadurch sollten sie auch Anteil an der Gnade des Gebens bekommen. Du kannst an allem merken, dass es nicht um Geldschneiderei geht. Es ist Paulus darum zu tun, dass sie mit ihrem Geld auf eine richtige, christliche Weise umgingen. Er weist sie noch auf den Überfluss an geistlichen Segnungen hin, die sie besaßen: Glaube, Wort und Erkenntnis. Die hatte er in [1Kor 1] auch genannt. Aber da musste er sagen, dass sie sie auf fleischliche Weise benutzten. Jetzt kann er positiv darüber sprechen und auch noch etwas hinzufügen. Er kann voller Freude von ihrem Fleiß und ihrer Liebe zu ihm reden. Ihren Fleiß hatten sie bewiesen, indem sie auf das gehört hatten, was er in seinem ersten Brief geschrieben hatte. Damit hatten sie zugleich ihre Liebe zu ihm gezeigt. Glaube, Wort und Erkenntnis waren nun nicht mehr Dinge, die sie nur zur Schau stellten. Es war eine gesunde Grundlage vorhanden, diese Dinge so zu erleben, wie sie gedacht waren. Ihr Vertrauen auf Gott (Glaube), ihr Reden darüber (Wort) und was sie von Gott wussten (Erkenntnis) waren in ihrem Leben zu sehen. Nun durften sie all diesem noch etwas hinzufügen. Sie durften überströmend geben. Wieder wird hierfür das Wort „Gnade“ gebraucht. Es ist bereits das vierte Mal, dass uns dieses Wort begegnet (siehe die Verse [Vers 1], [Vers 4] und [Vers 6]; danach kommt es noch viermal vor, zweimal in diesem Kapitel, in den Versen [Vers 9] und [Vers 19], und zweimal in [2Kor 9], in den Versen [Vers 8] und [Vers 14], insgesamt also achtmal).
Um jedes Missverständnis auszuschließen, betont Paulus ausdrücklich, dass er keinen Befehl gibt. Er hat über den Fleiß anderer (das sind die Mazedonier) geschrieben, um die Korinther willig zu machen, sich in gleicher Weise freigebig zu zeigen. So geht das noch immer. Ein gutes Vorbild hat gute Folgen. Du darfst dich durch das gute Vorbild anderer anregen lassen, genauso zu handeln. Es geht, um es nochmals zu sagen, nicht um die Höhe des Betrags, sondern um das Motiv des Gebens. Für die Korinther kam noch ein Gesichtspunkt hinzu, nämlich das Prüfen der Liebe. Johannes schreibt in seinem ersten Brief, [1Kor 3:17]: „Wer aber irgend irdischen Besitz hat und sieht seinen Bruder Mangel leiden und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?“ Johannes formuliert es also so stark, dass jemand, der sieht, dass sein Bruder oder seine Schwester etwas braucht, und nichts dagegen tut, obwohl er es könnte, kein Gläubiger ist. In so jemand wohnt die Liebe Gottes nicht. Deine Bruderliebe ist am einfachsten zu testen, wenn an dein Portemonnaie appelliert wird. Paulus sagt hier also gleichsam: Zeige einmal, ob deine Liebe zu deinem armen Bruder echt ist, indem du ihm gibst, was du geben kannst. Diesen Gesichtspunkt beim Prüfen der Liebe kannst du ruhig auf dich anwenden.
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-8
Verfasser: Ger de Koning Glaubensrichtung: evangelical Rang: Autor Verfasst am: 29.10.2022 Quelle: Titel: Der 2. Brief an die Korinther Jahr (Original): 1995 Autor: Ger de Koning Seitenanzahl: 156 Verlag/Herausgeber: Daniel-Verlag Copyright: 2003 Daniel-Verlag Umschlagsgestalltung: Jürgen Benner Buch kaufen (Webseite): zum Buch |
Die angeführten Verserklärungen der einzelnen Personen haben mit den Erklärungen der anderen Personen nichts zu tun. Dies gilt auch für die Bibel Übersetzungen.