Paulus beginnt mit einer Aussage in Vers 1, die in [Vers 2] unterbrochen und bis Vers 14 nicht wieder erwähnt wird. Die dazwischen befindlichen Verse bilden einen Einschub, dessen Thema das Geheimnis ist – das Geheimnis des Christus und der Gemeinde.
Interessant ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass unser gegenwärtiges Zeitalter der Gemeinde selbst ein Einschub im Handeln Gottes ist. Das kann man folgendermaßen erklären: Während des größten Teils der Geschichte, wie sie im AT aufgezeichnet ist, handelte Gott fast ausschließlich mit dem jüdischen Volk. Genauer gesagt dreht sich die Erzählung zwischen [1Mo 12] und [Mal 3] fast ausschließlich um Abraham und seine Nachkommen. Als der Herr Jesus auf die Erde kam, wurde er von Israel verworfen. Infolgedessen setzte Gott diese Nation zeitweilig als sein erwähltes, irdisches Volk beiseite. Wir leben nun im Zeitalter der Gemeinde, worin Juden und Heiden vor Gott auf derselben Stufe stehen. Nachdem der Vollendung der Gemeinde und ihrer Heimholung in den Himmel wird Gott seinen Plan mit Israel als Volk weiterführen. Dann werden sich die Zeiger der prophetischen Uhr nochmals bewegen. Deshalb ist das gegenwärtige Zeitalter eine Art Einschub zwischen Gottes vergangenem und zukünftigen Handeln mit Israel. Es handelt sich um eine neue Haushaltung in Gottes Heilsplan – einzigartig und von allem vor und nach ihr getrennt.
In den Versen [Vers 2]-[Vers 13] erklärt Paulus diesen Einschub ziemlich ausführlich. Ist es nur Zufall, dass er dafür einen literarischen Einschub benutzt, um einen Einschub in den Zeitaltern zu erklären?
Der Apostel beginnt den Abschnitt mit den Worten: »Deswegen bin ich, Paulus, der Gefangene Christi Jesu für euch, die Nationen.« Der Ausdruck »deswegen« schaut auf das soeben Gesagte zurück, als es um die Vorrechtsstellung ging, die die gläubigen Heiden als Ergebnis ihres Einsseins mit Christus erhalten.
Man nimmt allgemein an, dass dieser Brief während der ersten Gefangenschaft des Paulus in Rom geschrieben wurde. Doch er bezeichnet sich hier nicht als Gefangener Roms. Hätte er dies getan, hätte damit ein Gefühl der Niederlage einhergehen können. Er hätte in Selbstmitleid verfallen oder um Mitgefühl bitten können. Doch Paulus nennt sich selbst einen »Gefangenen Christi Jesu«, was auf Würde und Sieg sowie darauf hinweist, dass er seine Situation angenommen hat.
R. Paxson drückt es treffend aus:
Im Epheserbrief ist der Gefängnisgeruch nicht zu spüren, denn im Geist kann man Paulus nicht fesseln. Obwohl er als Gefangener Roms dort ist, hat er einen ganz anderen Blickwinkel: Er beansprucht, ein Gefangener Christi Jesu zu sein. Was ist das Geheimnis einer solch siegreichen Haltung, die scheinbar wie aus einer anderen Welt ist? Der Geist des Paulus weilt mit Christus in der Himmelswelt, auch wenn sein Leib im Gefängnis schmachtet. [1]
Er war eindeutig »für … die Nationen« gefangen. In seinem gesamten Dienst erfuhr er erbitterten Widerstand gegen seine Lehre, dass in der christlichen Gemeinde gläubige Heiden nun die gleichen Rechte und Privilegien haben wie die gläubigen Juden. Der Grund dafür, dass er schließlich gefangen genommen und seine Verhandlung vor den Kaiser gebracht wurde, war die falsche Anklage, er habe den Epheser Trophimus in den Tempelbereich geführt, den die Heiden nicht betreten durften [Apg 21:29]. Hinter dieser Anklage verbarg sich bereits die erbitterte Feindschaft der religiösen Führer des jüdischen Volkes.
Interessant ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass unser gegenwärtiges Zeitalter der Gemeinde selbst ein Einschub im Handeln Gottes ist. Das kann man folgendermaßen erklären: Während des größten Teils der Geschichte, wie sie im AT aufgezeichnet ist, handelte Gott fast ausschließlich mit dem jüdischen Volk. Genauer gesagt dreht sich die Erzählung zwischen [1Mo 12] und [Mal 3] fast ausschließlich um Abraham und seine Nachkommen. Als der Herr Jesus auf die Erde kam, wurde er von Israel verworfen. Infolgedessen setzte Gott diese Nation zeitweilig als sein erwähltes, irdisches Volk beiseite. Wir leben nun im Zeitalter der Gemeinde, worin Juden und Heiden vor Gott auf derselben Stufe stehen. Nachdem der Vollendung der Gemeinde und ihrer Heimholung in den Himmel wird Gott seinen Plan mit Israel als Volk weiterführen. Dann werden sich die Zeiger der prophetischen Uhr nochmals bewegen. Deshalb ist das gegenwärtige Zeitalter eine Art Einschub zwischen Gottes vergangenem und zukünftigen Handeln mit Israel. Es handelt sich um eine neue Haushaltung in Gottes Heilsplan – einzigartig und von allem vor und nach ihr getrennt.
In den Versen [Vers 2]-[Vers 13] erklärt Paulus diesen Einschub ziemlich ausführlich. Ist es nur Zufall, dass er dafür einen literarischen Einschub benutzt, um einen Einschub in den Zeitaltern zu erklären?
Der Apostel beginnt den Abschnitt mit den Worten: »Deswegen bin ich, Paulus, der Gefangene Christi Jesu für euch, die Nationen.« Der Ausdruck »deswegen« schaut auf das soeben Gesagte zurück, als es um die Vorrechtsstellung ging, die die gläubigen Heiden als Ergebnis ihres Einsseins mit Christus erhalten.
Man nimmt allgemein an, dass dieser Brief während der ersten Gefangenschaft des Paulus in Rom geschrieben wurde. Doch er bezeichnet sich hier nicht als Gefangener Roms. Hätte er dies getan, hätte damit ein Gefühl der Niederlage einhergehen können. Er hätte in Selbstmitleid verfallen oder um Mitgefühl bitten können. Doch Paulus nennt sich selbst einen »Gefangenen Christi Jesu«, was auf Würde und Sieg sowie darauf hinweist, dass er seine Situation angenommen hat.
R. Paxson drückt es treffend aus:
Im Epheserbrief ist der Gefängnisgeruch nicht zu spüren, denn im Geist kann man Paulus nicht fesseln. Obwohl er als Gefangener Roms dort ist, hat er einen ganz anderen Blickwinkel: Er beansprucht, ein Gefangener Christi Jesu zu sein. Was ist das Geheimnis einer solch siegreichen Haltung, die scheinbar wie aus einer anderen Welt ist? Der Geist des Paulus weilt mit Christus in der Himmelswelt, auch wenn sein Leib im Gefängnis schmachtet. [1]
Er war eindeutig »für … die Nationen« gefangen. In seinem gesamten Dienst erfuhr er erbitterten Widerstand gegen seine Lehre, dass in der christlichen Gemeinde gläubige Heiden nun die gleichen Rechte und Privilegien haben wie die gläubigen Juden. Der Grund dafür, dass er schließlich gefangen genommen und seine Verhandlung vor den Kaiser gebracht wurde, war die falsche Anklage, er habe den Epheser Trophimus in den Tempelbereich geführt, den die Heiden nicht betreten durften [Apg 21:29]. Hinter dieser Anklage verbarg sich bereits die erbitterte Feindschaft der religiösen Führer des jüdischen Volkes.
Fußnote
[1] R. Paxson, The Wealth, Walk and Warfare of the Christian, S. 57.
Verfasser: William MacDonald Glaubensrichtung: presbyter Rang: Autor Verfasst am: 25.07.2022 |
Die angeführten Verserklärungen der einzelnen Personen haben mit den Erklärungen der anderen Personen nichts zu tun. Dies gilt auch für die Bibel Übersetzungen.