Das fehlende in Ordnung bringen
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-5
Die [Phil 2] und [Phil 3] bilden das Herzstück dieses Briefes. Sie gehören zusammen. In [Phil 2] stellt
Paulus uns das Leben des Herrn auf der Erde vor, wie Er damals hier war. In [Phil 3] zeigt er uns
den Herrn Jesus im Himmel, wie Er jetzt dort ist.
In [Phil 2] werden die Philipper (und wir) auf die Gesinnung des Herrn Jesus aufmerksam gemacht. Wir bekommen in diesem Kapitel auch Beispiele von Menschen, die die Gesinnung des Herrn Jesus hatten. Diese Beispiele sind Paulus, Timotheus und Epaphroditus. Warum wird die Gesinnung des Herrn Jesus an dieser Stelle so betont? Weil einige Dinge bei den Philippern noch nicht ganz in Ordnung waren. Darauf wollte Paulus sie hinweisen. Das ist echte Liebe. Sie ist nicht blind für die Unvollkommenheiten des anderen. Echte Liebe macht immer weiter, sie ist dankbar für alle empfangene Hilfe und Freundschaft, aber auch bereit, auf das hinzuweisen, was besser sein könnte. Echte Liebe weiß auch, in welcher Weise auf diese Unvollkommenheiten hingewiesen werden muss. Wenn es in der falschen Art und Weise geschieht, wird der andere entmutigt. Die Ermahnung kommt dann nicht an. Paulus knüpft an das an, was bei ihnen in Ordnung war. Das ist ein wichtiger Ausgangspunkt, wenn du einmal jemanden ermahnen oder anspornen willst.
In den [Vers 2]-[Vers 4] stehen einige Dinge, in denen sich die Philipper offensichtlich etwas verbessern konnten. Doch damit fing Paulus nicht an. Paulus geht auf eine besondere Weise vor. Dabei muss man wissen, dass das Wörtchen „wenn“, womit [Vers 1] beginnt, hier nicht eine Möglichkeit bezeichnet, sondern eine Sicherheit. Man kann es als „weil“ verstehen. Paulus hatte das Mitempfinden der Philipper erfahren. Er hatte „Ermunterung“, „Trost“ und „Gemeinschaft“ erfahren. Er hatte bei ihnen „innerliche Gefühle und Erbarmungen“ ihm gegenüber gespürt. Das war in der Gabe zum Ausdruck gekommen, die sie geschickt hatten. Was für eine Freude hatte ihm das bereitet! Er schätzte das sehr. Das lag auch daran, dass die Philipper in der Art, wie sie ihre Verbundenheit äußerten, viel von Gott und Christus zeigten. Paulus hatte nicht nur „Ermunterung“ empfangen, es war „Ermunterung in Christus“. Durch das, was die Philipper taten, war Christus zu ihm gekommen und ihm wertvoller geworden. Er hatte auch nicht einfach nur „Trost“ empfangen, er hatte den „Trost der Liebe“ Gottes empfunden. Und die Gemeinschaft, die er genossen hatte, war nicht die menschlicher Sympathie, es war die „Gemeinschaft des Geistes“. Der dreieine Gott wurde für Paulus durch das, was die Philipper für ihn getan hatten, offenbar. Darin sah er ihre innerlichen Gefühle. Diese Gefühle sind die Gefühle des Herrn selbst, von denen Er erfüllt ist [Jak 5:11]. Ist es auch dein Wunsch, für deine notleidenden Geschwister so da zu sein?
Vor dem Hintergrund all dessen, was sie für ihn getan hatten und für ihn bedeuteten, ermahnt er sie nun auf liebevolle Weise. All das Gute, das sie für ihn im Herzen hatten, hat ihn froh gemacht. Sie können ihn jedoch noch glücklicher und froher machen. Es fehlt noch etwas. Sicher, er erfreut sich an ihrer Liebe zu ihm. Was er noch wünscht, ist, dass sie diese Liebe auch untereinander haben möchten. Wenn sie die auch noch erwiesen, würde seine Freude vollkommen sein. Er sucht einen Weg, ihre Herzen willig zu machen, die Uneinigkeit, die während seiner Abwesenheit entstanden war, zu beseitigen. Beachte, dass er keinen Tadel über ihre Uneinigkeit ausspricht. Zu einer Beziehung, wie sie zwischen Paulus und den Philippern bestand, passt kein Tadel. Er beweist seine Liebe zu ihnen und seine Wertschätzung ihrer Liebe zu ihm. Er tut das, indem er sie auf eine Weise ermahnt, wodurch klar wird, wie sehr es ihm um ihren Vorteil geht. Du siehst, dass Ermahnungen immer nötig sind. Man trifft sie in jedem Brief an, auch in diesem, der an eine Gemeinde gerichtet ist, in der auf den ersten Blick alles gut zu sein scheint. Es mag große Wertschätzung geben, aber es könnte immer noch besser sein, es ist niemals vollkommen. Ermahnungen müssen uns gegen einen Geist der Selbstgenügsamkeit wachrütteln. Die kann plötzlich aufkommen, wenn wir feststellen, dass bei uns bestimmte falsche Dinge nicht vorhanden sind, die woanders anzutreffen sind. Wir sind dann in Gefahr zu meinen, keine Ermahnung nötig zu haben.
Als Erstes fehlte, dass sie „gleich gesinnt“ waren. Das bedeutet, dass das Denken aller in dieselbe Richtung geht, dass es keine gegensätzlichen Interessen gibt. Alle sind gemeinsam davon erfüllt, was alle zusammen besitzen. Die Gesinnung, das Herz, das Interesse aller ist auf die Person Christi ausgerichtet. Das ähnelt dem, was du in [1Kor 1:10] liest: „dasselbe reden“. Da ist auch nicht gemeint, dass alle dieselben Worte sprechen, sondern dass alle über die eine Person sprechen: Christus, wobei jeder das auf seine Weise tut. Man könnte sagen, dass es in 1. Korinther um das Bekenntnis mit dem Mund geht und hier in Philippi um das Herz. Hier geht es also tiefer, um den Ursprung. Jeder Gläubige, der zu einer Glaubensgemeinschaft gehört, muss danach streben, dass Christus verherrlicht wird. Sonst entsteht dort Uneinigkeit. Dann haben auch nicht mehr alle „dieselbe Liebe“. Wenn Christus nicht mehr der Gegenstand deines Herzens ist, wird deine Liebe sich anderen Dingen zuwenden. Die Kluft in der Glaubensgemeinschaft vergrößert sich. Du merkst das an der fehlenden Einstimmigkeit. Die Harmonie verschwindet. Jeder geht immer mehr seinen eigenen Weg und beschäftigt sich zunehmend mit seinen eigenen Dingen. Das „Eine“, das ist Christus, darauf sinnt man nicht mehr. Bei „gleich gesinnt“ sein geht es darum, dieselben Empfindungen und Gedanken zu haben. Bei „das Eine“ geht es um den Gegenstand, auf den die Gläubigen einmütig alle ihre Gedanken richten und mit dem sie alle ihre Empfindungen verbinden.
Wenn Christus nicht mehr das Zentrum im Leben der Gläubigen ist, entstehen leicht Parteiungen. Die eigenen Rechte und die eigene Ehre fangen dann an, eine Rolle zu spielen. Jeder wird dann für seine eigene Position sprechen und arbeiten und dabei die Anerkennung der anderen suchen. Solches Streben ist eitel, leer und inhaltslos. Der Ruhm, den man auf diese Weise sucht, vergeht. Das ist die Art von Ruhm, die die Kämpfer der Welt besitzen. Kurz bekannt, kurz gerühmt und kurze Zeit später unter dem Staub der Vergessenheit verschwunden. Der höchste Ruhm für den Gläubigen ist, wenn er vom Herrn gelobt wird. Um diesen Ruhm zu ernten, musst du lernen, demütig zu sein. Demut ist eine seltene Eigenschaft. Du siehst das bei politischen Debatten, doch auch bei Konflikten und sogar bei gewöhnlichen Kontakten. Stets versucht man, den anderen herunterzumachen und sich selbst als Besten zu verkaufen. Diese Neigung steckt in uns allen. Wirkliche Demut findet man nur in der Gegenwart Gottes. Wir müssen es lernen, demütig zu sein. Das können wir vom Herrn Jesus lernen [Mt 11:29]. Nur in seiner Gegenwart kommen wir dahin, andere höher zu achten als uns selbst. Wir sehen in dieser Gegenwart, wer wir selbst sind und was der andere für Ihn ist. Es geht um das praktische Christenleben, und das wird da am besten gesehen, wo am meisten von Christus sichtbar wird. Bei anderen sehen wir, was nach außen dringt, und von uns selbst wissen wir außerdem, was in unserem Herzen lebt. Wir sehen, wie andere Liebe erweisen und wieder andere Friedensstifter sind. Wir sehen, dass das bei uns fehlt. Sollten wir daher die anderen nicht achten? Es geht nicht um die Gabe, die ein anderer hat, sondern um die guten Dinge, die du bei ihm feststellst. Paulus geht davon aus, dass du das siehst.
Der andere ist derjenige, der anders ist als du. Er hat andere Dinge von Gott empfangen und ist zu anderen Dingen berufen als du. Du bist gehalten, den anderen dafür zu achten, und das mit mehr Achtung, als du für dich selbst hast, dabei sollst du zugleich deine eigenen Interessen zurückstellen. Und Paulus geht noch einen Schritt weiter. Er sagt nicht nur, dass du den anderen achten sollst, sondern dass du auch seine Interessen siehst und achtest. Das heißt mit anderen Worten, dass von dir erwartet wird, dass du dich für das einsetzt, was der andere nötig hat, damit er noch besser als Christ leben kann, also dem Herrn Jesus noch ähnlicher wird. Den anderen so zu sehen und ihm entsprechend zu begegnen, gelingt dir nur dann, wenn du auf den Herrn Jesus siehst. Nur wenn du auf Ihn siehst, wie Er auf der Erde wandelte, kannst du den Vorteil des anderen sehen und suchen.
Darum will Paulus dir Christus vorstellen. Das tut er – natürlich inspiriert durch den Heiligen Geist – auf beeindruckende Weise. Dabei musst du immer bedenken, dass alle Herrlichkeiten des Herrn Jesus, die Paulus nennt, zugleich als Ermahnung gedacht sind. Der Herr will, dass wir dieselbe Gesinnung haben, wie Er sie besaß. Diese Gesinnung muss die Grundlage all deines Denkens und Handelns sein. Alles, was hier über den Herrn Jesus gesagt wird, kann dich zur Anbetung bringen. Das wird auch oft das Ergebnis sein, wenn Er dir so vorgestellt wird. Dennoch ist das nicht in erster Linie die Absicht. Die Absicht ist, dass du dich bei jedem Schritt, den du Ihn tun sieht, fragst, was seine Gesinnung war, als Er ihn tat; das sollst du dann mit deiner eigenen Gesinnung vergleichen. Die Gesinnung des Herrn Jesus wird niemals die deine werden, wenn du das Gesetz zum Maßstab nimmst. Nur das Vorbild des Herrn Jesus führt zu der gewünschten Wirkung. Gott stellt uns eine Person vor, die das ganze Wohlgefallen seines Herzens hat, damit Gott feststellen kann, was in unserem Leben von Ihm spricht.
In [Phil 2] werden die Philipper (und wir) auf die Gesinnung des Herrn Jesus aufmerksam gemacht. Wir bekommen in diesem Kapitel auch Beispiele von Menschen, die die Gesinnung des Herrn Jesus hatten. Diese Beispiele sind Paulus, Timotheus und Epaphroditus. Warum wird die Gesinnung des Herrn Jesus an dieser Stelle so betont? Weil einige Dinge bei den Philippern noch nicht ganz in Ordnung waren. Darauf wollte Paulus sie hinweisen. Das ist echte Liebe. Sie ist nicht blind für die Unvollkommenheiten des anderen. Echte Liebe macht immer weiter, sie ist dankbar für alle empfangene Hilfe und Freundschaft, aber auch bereit, auf das hinzuweisen, was besser sein könnte. Echte Liebe weiß auch, in welcher Weise auf diese Unvollkommenheiten hingewiesen werden muss. Wenn es in der falschen Art und Weise geschieht, wird der andere entmutigt. Die Ermahnung kommt dann nicht an. Paulus knüpft an das an, was bei ihnen in Ordnung war. Das ist ein wichtiger Ausgangspunkt, wenn du einmal jemanden ermahnen oder anspornen willst.
In den [Vers 2]-[Vers 4] stehen einige Dinge, in denen sich die Philipper offensichtlich etwas verbessern konnten. Doch damit fing Paulus nicht an. Paulus geht auf eine besondere Weise vor. Dabei muss man wissen, dass das Wörtchen „wenn“, womit [Vers 1] beginnt, hier nicht eine Möglichkeit bezeichnet, sondern eine Sicherheit. Man kann es als „weil“ verstehen. Paulus hatte das Mitempfinden der Philipper erfahren. Er hatte „Ermunterung“, „Trost“ und „Gemeinschaft“ erfahren. Er hatte bei ihnen „innerliche Gefühle und Erbarmungen“ ihm gegenüber gespürt. Das war in der Gabe zum Ausdruck gekommen, die sie geschickt hatten. Was für eine Freude hatte ihm das bereitet! Er schätzte das sehr. Das lag auch daran, dass die Philipper in der Art, wie sie ihre Verbundenheit äußerten, viel von Gott und Christus zeigten. Paulus hatte nicht nur „Ermunterung“ empfangen, es war „Ermunterung in Christus“. Durch das, was die Philipper taten, war Christus zu ihm gekommen und ihm wertvoller geworden. Er hatte auch nicht einfach nur „Trost“ empfangen, er hatte den „Trost der Liebe“ Gottes empfunden. Und die Gemeinschaft, die er genossen hatte, war nicht die menschlicher Sympathie, es war die „Gemeinschaft des Geistes“. Der dreieine Gott wurde für Paulus durch das, was die Philipper für ihn getan hatten, offenbar. Darin sah er ihre innerlichen Gefühle. Diese Gefühle sind die Gefühle des Herrn selbst, von denen Er erfüllt ist [Jak 5:11]. Ist es auch dein Wunsch, für deine notleidenden Geschwister so da zu sein?
Vor dem Hintergrund all dessen, was sie für ihn getan hatten und für ihn bedeuteten, ermahnt er sie nun auf liebevolle Weise. All das Gute, das sie für ihn im Herzen hatten, hat ihn froh gemacht. Sie können ihn jedoch noch glücklicher und froher machen. Es fehlt noch etwas. Sicher, er erfreut sich an ihrer Liebe zu ihm. Was er noch wünscht, ist, dass sie diese Liebe auch untereinander haben möchten. Wenn sie die auch noch erwiesen, würde seine Freude vollkommen sein. Er sucht einen Weg, ihre Herzen willig zu machen, die Uneinigkeit, die während seiner Abwesenheit entstanden war, zu beseitigen. Beachte, dass er keinen Tadel über ihre Uneinigkeit ausspricht. Zu einer Beziehung, wie sie zwischen Paulus und den Philippern bestand, passt kein Tadel. Er beweist seine Liebe zu ihnen und seine Wertschätzung ihrer Liebe zu ihm. Er tut das, indem er sie auf eine Weise ermahnt, wodurch klar wird, wie sehr es ihm um ihren Vorteil geht. Du siehst, dass Ermahnungen immer nötig sind. Man trifft sie in jedem Brief an, auch in diesem, der an eine Gemeinde gerichtet ist, in der auf den ersten Blick alles gut zu sein scheint. Es mag große Wertschätzung geben, aber es könnte immer noch besser sein, es ist niemals vollkommen. Ermahnungen müssen uns gegen einen Geist der Selbstgenügsamkeit wachrütteln. Die kann plötzlich aufkommen, wenn wir feststellen, dass bei uns bestimmte falsche Dinge nicht vorhanden sind, die woanders anzutreffen sind. Wir sind dann in Gefahr zu meinen, keine Ermahnung nötig zu haben.
Als Erstes fehlte, dass sie „gleich gesinnt“ waren. Das bedeutet, dass das Denken aller in dieselbe Richtung geht, dass es keine gegensätzlichen Interessen gibt. Alle sind gemeinsam davon erfüllt, was alle zusammen besitzen. Die Gesinnung, das Herz, das Interesse aller ist auf die Person Christi ausgerichtet. Das ähnelt dem, was du in [1Kor 1:10] liest: „dasselbe reden“. Da ist auch nicht gemeint, dass alle dieselben Worte sprechen, sondern dass alle über die eine Person sprechen: Christus, wobei jeder das auf seine Weise tut. Man könnte sagen, dass es in 1. Korinther um das Bekenntnis mit dem Mund geht und hier in Philippi um das Herz. Hier geht es also tiefer, um den Ursprung. Jeder Gläubige, der zu einer Glaubensgemeinschaft gehört, muss danach streben, dass Christus verherrlicht wird. Sonst entsteht dort Uneinigkeit. Dann haben auch nicht mehr alle „dieselbe Liebe“. Wenn Christus nicht mehr der Gegenstand deines Herzens ist, wird deine Liebe sich anderen Dingen zuwenden. Die Kluft in der Glaubensgemeinschaft vergrößert sich. Du merkst das an der fehlenden Einstimmigkeit. Die Harmonie verschwindet. Jeder geht immer mehr seinen eigenen Weg und beschäftigt sich zunehmend mit seinen eigenen Dingen. Das „Eine“, das ist Christus, darauf sinnt man nicht mehr. Bei „gleich gesinnt“ sein geht es darum, dieselben Empfindungen und Gedanken zu haben. Bei „das Eine“ geht es um den Gegenstand, auf den die Gläubigen einmütig alle ihre Gedanken richten und mit dem sie alle ihre Empfindungen verbinden.
Wenn Christus nicht mehr das Zentrum im Leben der Gläubigen ist, entstehen leicht Parteiungen. Die eigenen Rechte und die eigene Ehre fangen dann an, eine Rolle zu spielen. Jeder wird dann für seine eigene Position sprechen und arbeiten und dabei die Anerkennung der anderen suchen. Solches Streben ist eitel, leer und inhaltslos. Der Ruhm, den man auf diese Weise sucht, vergeht. Das ist die Art von Ruhm, die die Kämpfer der Welt besitzen. Kurz bekannt, kurz gerühmt und kurze Zeit später unter dem Staub der Vergessenheit verschwunden. Der höchste Ruhm für den Gläubigen ist, wenn er vom Herrn gelobt wird. Um diesen Ruhm zu ernten, musst du lernen, demütig zu sein. Demut ist eine seltene Eigenschaft. Du siehst das bei politischen Debatten, doch auch bei Konflikten und sogar bei gewöhnlichen Kontakten. Stets versucht man, den anderen herunterzumachen und sich selbst als Besten zu verkaufen. Diese Neigung steckt in uns allen. Wirkliche Demut findet man nur in der Gegenwart Gottes. Wir müssen es lernen, demütig zu sein. Das können wir vom Herrn Jesus lernen [Mt 11:29]. Nur in seiner Gegenwart kommen wir dahin, andere höher zu achten als uns selbst. Wir sehen in dieser Gegenwart, wer wir selbst sind und was der andere für Ihn ist. Es geht um das praktische Christenleben, und das wird da am besten gesehen, wo am meisten von Christus sichtbar wird. Bei anderen sehen wir, was nach außen dringt, und von uns selbst wissen wir außerdem, was in unserem Herzen lebt. Wir sehen, wie andere Liebe erweisen und wieder andere Friedensstifter sind. Wir sehen, dass das bei uns fehlt. Sollten wir daher die anderen nicht achten? Es geht nicht um die Gabe, die ein anderer hat, sondern um die guten Dinge, die du bei ihm feststellst. Paulus geht davon aus, dass du das siehst.
Der andere ist derjenige, der anders ist als du. Er hat andere Dinge von Gott empfangen und ist zu anderen Dingen berufen als du. Du bist gehalten, den anderen dafür zu achten, und das mit mehr Achtung, als du für dich selbst hast, dabei sollst du zugleich deine eigenen Interessen zurückstellen. Und Paulus geht noch einen Schritt weiter. Er sagt nicht nur, dass du den anderen achten sollst, sondern dass du auch seine Interessen siehst und achtest. Das heißt mit anderen Worten, dass von dir erwartet wird, dass du dich für das einsetzt, was der andere nötig hat, damit er noch besser als Christ leben kann, also dem Herrn Jesus noch ähnlicher wird. Den anderen so zu sehen und ihm entsprechend zu begegnen, gelingt dir nur dann, wenn du auf den Herrn Jesus siehst. Nur wenn du auf Ihn siehst, wie Er auf der Erde wandelte, kannst du den Vorteil des anderen sehen und suchen.
Darum will Paulus dir Christus vorstellen. Das tut er – natürlich inspiriert durch den Heiligen Geist – auf beeindruckende Weise. Dabei musst du immer bedenken, dass alle Herrlichkeiten des Herrn Jesus, die Paulus nennt, zugleich als Ermahnung gedacht sind. Der Herr will, dass wir dieselbe Gesinnung haben, wie Er sie besaß. Diese Gesinnung muss die Grundlage all deines Denkens und Handelns sein. Alles, was hier über den Herrn Jesus gesagt wird, kann dich zur Anbetung bringen. Das wird auch oft das Ergebnis sein, wenn Er dir so vorgestellt wird. Dennoch ist das nicht in erster Linie die Absicht. Die Absicht ist, dass du dich bei jedem Schritt, den du Ihn tun sieht, fragst, was seine Gesinnung war, als Er ihn tat; das sollst du dann mit deiner eigenen Gesinnung vergleichen. Die Gesinnung des Herrn Jesus wird niemals die deine werden, wenn du das Gesetz zum Maßstab nimmst. Nur das Vorbild des Herrn Jesus führt zu der gewünschten Wirkung. Gott stellt uns eine Person vor, die das ganze Wohlgefallen seines Herzens hat, damit Gott feststellen kann, was in unserem Leben von Ihm spricht.
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-5
Verfasser: Ger de Koning Glaubensrichtung: evangelical Rang: Autor Verfasst am: 01.09.2022 |
Das Wort »wenn« in diesem Vers beinhaltet keinen Zweifel, sondern ist die Einleitung eines Arguments. Dieser Vers führt vier große Überlegungen auf, die die Gläubigen in Harmonie zusammenführen und zum gemeinsamen Wirken veranlassen sollen. Der Apostel sagt im Grunde: »Weil es nun so viel Ermunterung in Christus gibt, weil seine Liebe so überzeugend ist, weil der Heilige Geist uns alle in solch wundervoller Gemeinschaft zusammenführt und weil es so viel herzliches Mitleid und Erbarmen gibt, sollten wir in der Lage sein, in froher Harmonie miteinander zu leben.«
F. B. Meyer beschreibt diese vier Motive folgendermaßen:
1. Die Überzeugungskraft, die von Christus ausgeht;
2. die mitfühlende Fürsorge, die ihren Ursprung in der Liebe hat;
3. die Tatsache, dass alle Gläubigen am Heiligen Geist Anteil haben;
4. Nächstenliebe und Erbarmen. [1]
Es ist eindeutig, dass der Apostel hier seinen Appell zur Einheit aufgrund der Tatsache ergehen lässt, dass sie sich gemeinsam Christus hingegeben haben und alle den Heiligen Geist besitzen. Mit allem, was wir in »Christus« finden, sollten sich die Glieder seines Leibes durch Zielstrebigkeit, Liebe, Einvernehmen und Mitgefühl untereinander auszeichnen.
F. B. Meyer beschreibt diese vier Motive folgendermaßen:
1. Die Überzeugungskraft, die von Christus ausgeht;
2. die mitfühlende Fürsorge, die ihren Ursprung in der Liebe hat;
3. die Tatsache, dass alle Gläubigen am Heiligen Geist Anteil haben;
4. Nächstenliebe und Erbarmen. [1]
Es ist eindeutig, dass der Apostel hier seinen Appell zur Einheit aufgrund der Tatsache ergehen lässt, dass sie sich gemeinsam Christus hingegeben haben und alle den Heiligen Geist besitzen. Mit allem, was wir in »Christus« finden, sollten sich die Glieder seines Leibes durch Zielstrebigkeit, Liebe, Einvernehmen und Mitgefühl untereinander auszeichnen.
Fußnote
[1] F. B. Meyer, Devotional Commentary on Philippians, S. 77-79.
Verfasser: William MacDonald Glaubensrichtung: presbyter Rang: Autor Verfasst am: 02.09.2022 |
Die angeführten Verserklärungen der einzelnen Personen haben mit den Erklärungen der anderen Personen nichts zu tun. Dies gilt auch für die Bibel Übersetzungen.