Der Brief beginnt mit den Namen dreier Männer, die angeklagt waren, die Welt in Aufruhr versetzt zu haben. Diese Anschuldigung war als Verleumdung gedacht, in Wirklichkeit stellte sie jedoch ein Kompliment dar.
»Paulus« war der Autor des Briefes. Zu dieser Zeit reisten »Silvanus und Timotheus« mit ihm, deshalb werden ihre Namen erwähnt. »Silvanus« ist eventuell derselbe wie Silas, der gemeinsam mit Paulus im Gefängnis von Philippi Loblieder sang [Apg 16:25]. »Timotheus« ist der junge Bruder aus Lystra, der kurz vor Paulus’ Reise nach Thessalonich zu diesem gestoßen war [Apg 16:1].
Der Brief ist an die »Gemeinde der Thessalonicher in Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus« gerichtet. Das Wort, das wir mit »Gemeinde« übersetzen, wurde zu dieser Zeit für jede Art von Versammlung benutzt. Deshalb will Paulus verdeutlichen, dass es sich nicht um irgendeine heidnische Versammlung handelte, sondern um eine Gemeinde, die mit »Gott« als »Vater« und mit »Jesus Christus« als »Herrn« verbunden ist.
Der Gruß »Gnade euch und Friede« umfasst die besten Wünsche, die auf dieser Erde in Erfüllung gehen können. »Gnade« ist Gottes unverdiente Zuwendung in allen Lebensumständen. »Friede« ist die ungestörte Ruhe, die den zermürbenden, niederdrückenden Umständen unseres Lebens standhält. »Gnade« ist die Ursache, »Friede« die Auswirkung. Paulus wiederholt die göttlichen Namen als gemeinsame Quelle des Segens und setzt dabei das Possessivpronomen »unser« vor das Wort Vater.
»Paulus« war der Autor des Briefes. Zu dieser Zeit reisten »Silvanus und Timotheus« mit ihm, deshalb werden ihre Namen erwähnt. »Silvanus« ist eventuell derselbe wie Silas, der gemeinsam mit Paulus im Gefängnis von Philippi Loblieder sang [Apg 16:25]. »Timotheus« ist der junge Bruder aus Lystra, der kurz vor Paulus’ Reise nach Thessalonich zu diesem gestoßen war [Apg 16:1].
Der Brief ist an die »Gemeinde der Thessalonicher in Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus« gerichtet. Das Wort, das wir mit »Gemeinde« übersetzen, wurde zu dieser Zeit für jede Art von Versammlung benutzt. Deshalb will Paulus verdeutlichen, dass es sich nicht um irgendeine heidnische Versammlung handelte, sondern um eine Gemeinde, die mit »Gott« als »Vater« und mit »Jesus Christus« als »Herrn« verbunden ist.
Der Gruß »Gnade euch und Friede« umfasst die besten Wünsche, die auf dieser Erde in Erfüllung gehen können. »Gnade« ist Gottes unverdiente Zuwendung in allen Lebensumständen. »Friede« ist die ungestörte Ruhe, die den zermürbenden, niederdrückenden Umständen unseres Lebens standhält. »Gnade« ist die Ursache, »Friede« die Auswirkung. Paulus wiederholt die göttlichen Namen als gemeinsame Quelle des Segens und setzt dabei das Possessivpronomen »unser« vor das Wort Vater.
Fußnote
[1] In der Mehrheit der Handschriften lautet der Gruß: »Paulus und Silvanus und Timotheus an die Gemeinde zu Thessalonich in Gott dem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!« (Schl 2000). Der zweite Teil ist vielleicht einmal beim Abschreiben übersehen worden, weil dieser Teil fast gleichlautend einen Satz vorher schon steht. NA und damit die meisten modernen deutschen Übersetzungen lassen ihn aus.
![]() | Verfasser: William MacDonald Glaubensrichtung: presbyter Rang: Autor Verfasst am: 19.09.2022 |
Eingangsworte, Segenswunsch und Danksagung
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-2
Der Brief stammt nicht nur von Paulus, sondern auch von Silvanus und Timotheus. Das ist auch verständlich. Sie haben zusammen mit ihm die Grundlage für die Gemeinde in Thessalonich gelegt. Glaubst du nicht auch, dass die Thessalonicher große Dankbarkeit empfanden, als sie die drei Namen lasen? Das waren die Männer, die ihnen das Evangelium gebracht haben. Sie haben dadurch den Herrn Jesus kennengelernt. Die enorme Veränderung, die das zustandegebracht hat, wird in diesem Brief auf ansprechende und dadurch ansteckende Weise vorgestellt.
Paulus wird für die Unterstützung dieser beiden Männer sehr dankbar gewesen sein. Silvanus (so nennt Paulus ihn in seinen Briefen; in der Apostelgeschichte nennt Lukas ihn Silas) war ein treuer Bruder, der Paulus auf seiner zweiten Missionsreise begleitete. Er kam aus der Gemeinde in Jerusalem, wo er ein Führer und auch ein Prophet war [Apg 15:22].[Apg 15:27].[Apg 15:32]. In dem jungen Timotheus hatte Paulus einen Gefährten, dem er sehr eng verbunden war [Phil 2:20]-[Phil 2:22]. Du siehst hier ein eindrucksvolles Zusammengehen eines älteren Gläubigen mit einem jungen, hingegebenen Gläubigen. Zwischen ihnen gab es keinen Generationsunterschied.
Es fällt auf, dass Paulus sich nur mit seinem Namen vorstellt. Das ist schon bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass er sich in anderen Briefen vor allem als Apostel vorstellt. Das tut er hier nicht. Der Grund dafür ist, dass er an eine junge Versammlung schreibt. In [1Th 2] wirst du sehen, wie er sich mit einer Mutter und einem Vater vergleicht. Diese Haltung passt besser zu jemandem, der sich an Babys im Glauben richtet, als die formelle Weise, sich als Apostel vorzustellen.
Es gibt noch etwas Bemerkenswertes zu Beginn des Briefes. Das Wort „Versammlung“ bedeutet „Herausgerufene“. In ihrem Fall geht es darum, dass sie aus dem heidnischen Götzendienst gerufen wurden. Solche, die die Versammlung oder Gemeinde des lebendigen Gottes bilden, sind zwar „herausgerufen“ aus der Welt, aber nicht, um in einem Vakuum zu leben. Darum wird die Versammlung in Thessalonich als „in Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus“ angesprochen. Das ist einmalig. Eine solche Anrede kommt nur noch im zweiten Brief an dieselbe Gemeinde vor. Auch das passt zu der „Zielgruppe“. Die Absender wollen diese junge Gemeinde spüren lassen, dass sie eine Gemeinschaft von Gläubigen sind, die in Gott, dem Vater, und in dem Herrn Jesus Christus geborgen ist.
Das beinhaltet eine gewaltige Ermutigung. Ist es nicht großartig, Gott seinen Vater nennen zu dürfen? Der Grund dafür ist, dass sie aus Gott geboren sind und den Sohn als ihr Leben besitzen. Wenn sie das auf sich wirken lassen, werden sie dadurch großen Trost inmitten der Verfolgung empfangen, in der sie sich befinden. Außerdem haben sie alle dieselbe Beziehung zum Herrn Jesus. Er wird hier mit seinem vollständigen Namen genannt. Er ist der erniedrigte Mensch Jesus, aber auch der Gesalbte (das ist die Bedeutung von Christus) Gottes, den Gott zum Herrn und zum Christus gemacht hat [Apg 2:36].
Hier steht nicht „in Gott, dem Vater, und in dem Herrn Jesus“. Das Wörtchen „in“ steht nur einmal dort. Dadurch werden Gott, der Vater, und der Herr Jesus sehr eng miteinander verbunden. In Gott zu sein, ist nicht ohne den Herrn Jesus möglich. Das weist auf einen bestimmten Lebensbereich hin, in dem wir uns wie in einem bestimmten Raum befinden. Das zeigt auch die innige Beziehung. Diese Beziehung kann nur durch den Heiligen Geist erlebt und erhalten werden, der ebenfalls regelmäßig in diesem Brief genannt wird [1Th 1:5]; [1Th 4:8]; [1Th 5:19].
Hier ist keine Rede von einer falschen Mystik, als gäbe es eine Art Einführung in die Gottheit. „In“ Ihm zu sein, ist auch nicht die Folge menschlicher Anstrengung. Es ist ein göttliches Geschenk. Sie wurden nicht eine (örtliche) Gemeinde durch die offizielle Zustimmung von Menschen einer anderen Gemeinde, sondern einfach durch die Tatsache, dass Gott sie aus der Welt gerufen hatte, um eine Gemeinde zu sein. Um das praktisch umzusetzen, ist es tröstlich zu wissen, dass du dich zusammen mit deinen Geschwistern der örtlichen Gemeinde in göttlichen Personen befindest. Die Thessalonicher dürfen sich – und wir mit ihnen – in eine Atmosphäre göttlicher Liebe, Sorge und Kraft aufgenommen und geborgen wissen. Ich denke, dass [Jes 40:11] dies sehr schön beschreibt.
Die Schreiber schließen die Eingangsworte mit dem Wunsch um Segen: „Gnade euch und Friede“. Es ist der Wunsch, dass die Thessalonicher in ihrem Leben Gnade und Friede erfahren mögen. Es ist eine große Gnade zu wissen, dass du vor der Hölle gerettet und ein Kind Gottes bist. Doch hier geht es darum, dass du die Gnade Gottes in deinem täglichen Leben erfährst und dass dir diese Gnade in allen Umständen, auch in den ganz schwierigen, genügt [2Kor 12:9]. Wenn das so ist, wirst du auch in den schwierigen und manchmal unbegreiflichen Dingen, die du erlebst, Frieden im Herzen haben.
Es geht um das praktische Bewusstsein, in der vollen Gnade zu stehen [Röm 5:2], deren Frucht Friede ist. Dann kannst du dir sagen: Welchen Weg Gott mich auch führt, ich werde darauf Frieden haben.
Es muss für die Thessalonicher auch ermutigend gewesen sein zu erfahren, dass Paulus und seine Begleiter beständig für sie alle dankten. Das bedeutet, dass sie regelmäßig gemeinsam zu Gott gekommen sind und Ihm für das gedankt haben, was Er in den Thessalonichern bewirkt hatte. Danksagen heißt: Gott verherrlichen und Ihm Ehre geben. Das ist eine erhabene Form einer Antwort Gott gegenüber. Es heißt, die Segnungen wertzuschätzen, die uns gegeben sind, und den wertzuschätzen, der segnet. Wenn Paulus daher für sie dankt, betrachtet er sie als Geschenk Gottes. Wie siehst du deine Mitgläubigen?
Dankbarkeit ist eine Grundhaltung des Gläubigen. Das ist keine geringe Beschäftigung. In [Lk 17:15] kehrt lediglich einer der zehn Aussätzigen zurück, um dem Herrn Jesus zu danken. Der Herr Jesus sagt von ihm, dass er Gott die Ehre gab. Undankbarkeit ist eines der Kennzeichen der letzten Tage [2Tim 3:1].[2Tim 3:2]. Danken bringt dich in die richtige Stellung vor Gott, um bitten zu können. Ansonsten wird das Gebet zum Besuch eines Klagebüros, und es kann sogar dazu missbraucht werden, Mitgläubige vor Gott anzuklagen.
Trotz vieler Sorgen konnte Paulus immer für sie danken. Er geht dabei nicht selektiv vor, sondern dankte für sie alle. Er ist auch nicht unbestimmt, sondern zählt auf, wofür er danken kann. Hier dankt er für die Art und Weise, wie sie ihren Glauben bezeugten; in [1Th 2:13] dankt er sogar unablässig, dass sie Gottes Wort aufgenommen haben; in [1Th 3:9] sucht er gleichsam nach Worten, um Gott darzulegen, welche Freude sie ihm bereiteten durch das, was er bei ihnen sah und von ihnen hörte. Es gibt immer etwas, wofür er danken kann. Er tut das immer, unablässig.
Danksagung und Gebet gehören zusammen [Eph 1:16]; [Phil 1:3]. Nach dem Danken kommt das Bitten. Gemeinsam zu danken und gemeinsam zu beten bewirkt eine starke Verbundenheit, sowohl unter denen, die gemeinsam beten, als auch zwischen den Betenden und denen, für die gebetet wird. Die Kraft des Gebets wird oft unterschätzt. Deshalb werden Gebetszusammenkünfte so schlecht besucht. Deshalb wird auch so wenig aus dem Werk Gottes in einer Welt voller Not, und in Gemeinden, die immer mehr der Welt zum Opfer fallen. Wenn man dies so von Paulus und seinen Begleitern liest, kann man den Eindruck haben, als hätten sie nur wenig Kilometer geschafft, weil sie immer auf den Knien lagen [1Th 3:10]. Ist es nicht so, dass wir mehr auf den Beinen als auf den Knien sind?
Das kann sich ändern. Dazu musst du dich aber selbst einsetzen wollen, das heißt, du musst es wollen. Du kannst dich darin üben, zunächst dem Herrn gute Dinge über deine Geschwister zu sagen. Danach kannst du dann dem Herrn sagen, was du an ihnen schwierig findest. Es wird dein Gebetsleben reicher machen, und der Herr wird es zur Verherrlichung seines Namens gebrauchen.
Paulus wird für die Unterstützung dieser beiden Männer sehr dankbar gewesen sein. Silvanus (so nennt Paulus ihn in seinen Briefen; in der Apostelgeschichte nennt Lukas ihn Silas) war ein treuer Bruder, der Paulus auf seiner zweiten Missionsreise begleitete. Er kam aus der Gemeinde in Jerusalem, wo er ein Führer und auch ein Prophet war [Apg 15:22].[Apg 15:27].[Apg 15:32]. In dem jungen Timotheus hatte Paulus einen Gefährten, dem er sehr eng verbunden war [Phil 2:20]-[Phil 2:22]. Du siehst hier ein eindrucksvolles Zusammengehen eines älteren Gläubigen mit einem jungen, hingegebenen Gläubigen. Zwischen ihnen gab es keinen Generationsunterschied.
Es fällt auf, dass Paulus sich nur mit seinem Namen vorstellt. Das ist schon bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass er sich in anderen Briefen vor allem als Apostel vorstellt. Das tut er hier nicht. Der Grund dafür ist, dass er an eine junge Versammlung schreibt. In [1Th 2] wirst du sehen, wie er sich mit einer Mutter und einem Vater vergleicht. Diese Haltung passt besser zu jemandem, der sich an Babys im Glauben richtet, als die formelle Weise, sich als Apostel vorzustellen.
Es gibt noch etwas Bemerkenswertes zu Beginn des Briefes. Das Wort „Versammlung“ bedeutet „Herausgerufene“. In ihrem Fall geht es darum, dass sie aus dem heidnischen Götzendienst gerufen wurden. Solche, die die Versammlung oder Gemeinde des lebendigen Gottes bilden, sind zwar „herausgerufen“ aus der Welt, aber nicht, um in einem Vakuum zu leben. Darum wird die Versammlung in Thessalonich als „in Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus“ angesprochen. Das ist einmalig. Eine solche Anrede kommt nur noch im zweiten Brief an dieselbe Gemeinde vor. Auch das passt zu der „Zielgruppe“. Die Absender wollen diese junge Gemeinde spüren lassen, dass sie eine Gemeinschaft von Gläubigen sind, die in Gott, dem Vater, und in dem Herrn Jesus Christus geborgen ist.
Das beinhaltet eine gewaltige Ermutigung. Ist es nicht großartig, Gott seinen Vater nennen zu dürfen? Der Grund dafür ist, dass sie aus Gott geboren sind und den Sohn als ihr Leben besitzen. Wenn sie das auf sich wirken lassen, werden sie dadurch großen Trost inmitten der Verfolgung empfangen, in der sie sich befinden. Außerdem haben sie alle dieselbe Beziehung zum Herrn Jesus. Er wird hier mit seinem vollständigen Namen genannt. Er ist der erniedrigte Mensch Jesus, aber auch der Gesalbte (das ist die Bedeutung von Christus) Gottes, den Gott zum Herrn und zum Christus gemacht hat [Apg 2:36].
Hier steht nicht „in Gott, dem Vater, und in dem Herrn Jesus“. Das Wörtchen „in“ steht nur einmal dort. Dadurch werden Gott, der Vater, und der Herr Jesus sehr eng miteinander verbunden. In Gott zu sein, ist nicht ohne den Herrn Jesus möglich. Das weist auf einen bestimmten Lebensbereich hin, in dem wir uns wie in einem bestimmten Raum befinden. Das zeigt auch die innige Beziehung. Diese Beziehung kann nur durch den Heiligen Geist erlebt und erhalten werden, der ebenfalls regelmäßig in diesem Brief genannt wird [1Th 1:5]; [1Th 4:8]; [1Th 5:19].
Hier ist keine Rede von einer falschen Mystik, als gäbe es eine Art Einführung in die Gottheit. „In“ Ihm zu sein, ist auch nicht die Folge menschlicher Anstrengung. Es ist ein göttliches Geschenk. Sie wurden nicht eine (örtliche) Gemeinde durch die offizielle Zustimmung von Menschen einer anderen Gemeinde, sondern einfach durch die Tatsache, dass Gott sie aus der Welt gerufen hatte, um eine Gemeinde zu sein. Um das praktisch umzusetzen, ist es tröstlich zu wissen, dass du dich zusammen mit deinen Geschwistern der örtlichen Gemeinde in göttlichen Personen befindest. Die Thessalonicher dürfen sich – und wir mit ihnen – in eine Atmosphäre göttlicher Liebe, Sorge und Kraft aufgenommen und geborgen wissen. Ich denke, dass [Jes 40:11] dies sehr schön beschreibt.
Die Schreiber schließen die Eingangsworte mit dem Wunsch um Segen: „Gnade euch und Friede“. Es ist der Wunsch, dass die Thessalonicher in ihrem Leben Gnade und Friede erfahren mögen. Es ist eine große Gnade zu wissen, dass du vor der Hölle gerettet und ein Kind Gottes bist. Doch hier geht es darum, dass du die Gnade Gottes in deinem täglichen Leben erfährst und dass dir diese Gnade in allen Umständen, auch in den ganz schwierigen, genügt [2Kor 12:9]. Wenn das so ist, wirst du auch in den schwierigen und manchmal unbegreiflichen Dingen, die du erlebst, Frieden im Herzen haben.
Es geht um das praktische Bewusstsein, in der vollen Gnade zu stehen [Röm 5:2], deren Frucht Friede ist. Dann kannst du dir sagen: Welchen Weg Gott mich auch führt, ich werde darauf Frieden haben.
Es muss für die Thessalonicher auch ermutigend gewesen sein zu erfahren, dass Paulus und seine Begleiter beständig für sie alle dankten. Das bedeutet, dass sie regelmäßig gemeinsam zu Gott gekommen sind und Ihm für das gedankt haben, was Er in den Thessalonichern bewirkt hatte. Danksagen heißt: Gott verherrlichen und Ihm Ehre geben. Das ist eine erhabene Form einer Antwort Gott gegenüber. Es heißt, die Segnungen wertzuschätzen, die uns gegeben sind, und den wertzuschätzen, der segnet. Wenn Paulus daher für sie dankt, betrachtet er sie als Geschenk Gottes. Wie siehst du deine Mitgläubigen?
Dankbarkeit ist eine Grundhaltung des Gläubigen. Das ist keine geringe Beschäftigung. In [Lk 17:15] kehrt lediglich einer der zehn Aussätzigen zurück, um dem Herrn Jesus zu danken. Der Herr Jesus sagt von ihm, dass er Gott die Ehre gab. Undankbarkeit ist eines der Kennzeichen der letzten Tage [2Tim 3:1].[2Tim 3:2]. Danken bringt dich in die richtige Stellung vor Gott, um bitten zu können. Ansonsten wird das Gebet zum Besuch eines Klagebüros, und es kann sogar dazu missbraucht werden, Mitgläubige vor Gott anzuklagen.
Trotz vieler Sorgen konnte Paulus immer für sie danken. Er geht dabei nicht selektiv vor, sondern dankte für sie alle. Er ist auch nicht unbestimmt, sondern zählt auf, wofür er danken kann. Hier dankt er für die Art und Weise, wie sie ihren Glauben bezeugten; in [1Th 2:13] dankt er sogar unablässig, dass sie Gottes Wort aufgenommen haben; in [1Th 3:9] sucht er gleichsam nach Worten, um Gott darzulegen, welche Freude sie ihm bereiteten durch das, was er bei ihnen sah und von ihnen hörte. Es gibt immer etwas, wofür er danken kann. Er tut das immer, unablässig.
Danksagung und Gebet gehören zusammen [Eph 1:16]; [Phil 1:3]. Nach dem Danken kommt das Bitten. Gemeinsam zu danken und gemeinsam zu beten bewirkt eine starke Verbundenheit, sowohl unter denen, die gemeinsam beten, als auch zwischen den Betenden und denen, für die gebetet wird. Die Kraft des Gebets wird oft unterschätzt. Deshalb werden Gebetszusammenkünfte so schlecht besucht. Deshalb wird auch so wenig aus dem Werk Gottes in einer Welt voller Not, und in Gemeinden, die immer mehr der Welt zum Opfer fallen. Wenn man dies so von Paulus und seinen Begleitern liest, kann man den Eindruck haben, als hätten sie nur wenig Kilometer geschafft, weil sie immer auf den Knien lagen [1Th 3:10]. Ist es nicht so, dass wir mehr auf den Beinen als auf den Knien sind?
Das kann sich ändern. Dazu musst du dich aber selbst einsetzen wollen, das heißt, du musst es wollen. Du kannst dich darin üben, zunächst dem Herrn gute Dinge über deine Geschwister zu sagen. Danach kannst du dann dem Herrn sagen, was du an ihnen schwierig findest. Es wird dein Gebetsleben reicher machen, und der Herr wird es zur Verherrlichung seines Namens gebrauchen.
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-2
![]() | Verfasser: Ger de Koning Glaubensrichtung: evangelical Rang: Autor Verfasst am: 05.10.2022 |
Die angeführten Verserklärungen der einzelnen Personen haben mit den Erklärungen der anderen Personen nichts zu tun. Dies gilt auch für die Bibel Übersetzungen.