Durch das Leben dieser Irrlehrer wurde der Glauben eher verleumdet als verteidigt. Durch ihr Verhalten leugneten sie die großen Glaubenswahrheiten. Wer kann den Schaden ermessen, der dem christlichen Zeugnis von solchen zugefügt wurde, die große Heiligkeit vorgaben, deren Leben aber durch Lügen gekennzeichnet war? Die Aufgabe, die Titus übertragen worden war (und allen wahren Dienern des Herrn gegeben worden ist), lautete, das zu lehren, »was der gesunden Lehre geziemt«. Er sollte die erschreckende Kluft zwischen den Lippen der Angehörigen des Volkes Gottes und ihrem Leben schließen. Dies ist auch der Schlüssel zu diesem Brief – die praktische Verwirklichung gesunder Lehre durch gute Werke. Die folgenden Verse geben praktische Beispiele, wie diese guten Werke aussehen sollten.
Verfasser: William MacDonald Glaubensrichtung: presbyter Rang: Autor Verfasst am: 17.02.2022 |
Alte Männer, alte Frauen
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-3
In Kapitel 1 ging es vor allem um die Herde Gottes und um die Gefahren, die der Herde drohen. Dazu hat der Herr Älteste, Vorsteher und Führer gegeben. Sie können die Herde führen und vor Gefahren bewahren. Die praktischen Dinge werden mit der Lehre und mit den Auserwählten Gottes verbunden. Das zeigt, wie wertvoll die Gläubigen für das Herz Gottes sind. Diese Tatsache soll das Verhalten der Führer bestimmen und erhöht ihre Verantwortung im Umgang mit ihnen.
In Kapitel 2 geht es – wie es am Schluss dieses Kapitels in [Vers 14] heißt – um ein Volk, das dem Herrn Jesus gehört und eifrig ist in guten Werken. Wir sind ein Eigentumsvolk. Der Herr Jesus wollte in der Welt ein eigenes Volk haben, ein Volk, an dem Er Freude und Wohlgefallen haben könnte. Das klingt bei jeder Gruppe an, die in diesem Kapitel angesprochen wird. Er möchte die alten Männer, die alten Frauen, die jungen Frauen, die jüngeren Männer und die Sklaven für sich haben. Er möchte inmitten aller Nationalitäten gern auf ein Volk weisen können, von dem Er sagen kann: Das ist mein Volk. Könige und Herrscher haben ihr Volk, Er auch.
Es ist unsere Aufgabe, so zu leben, dass Er wirklich mit Freude sagen kann, ohne sich unser schämen zu müssen: Das ist mein Volk. Es kann also nicht nur um unsere Zusammenkünfte gehen, wo uns die Menschen als ein Volk sehen, weil wir aus unserem Umfeld heraustreten und sichtbar zusammen sind. Es geht um das, was der Herr Jesus sieht, wenn Er uns zu Hause oder an unserem Arbeitsplatz beobachtet. Er sieht die verschiedenen Gruppen alle in ihrer jeweiligen Umgebung, wo sie nicht zusammen, sondern oft als Einzelne mitten unter so vielen sind, die nicht zu seinem Volk gehören. Er blickt nicht nur gern auf sein Volk, wenn es versammelt ist, sondern auch im täglichen Leben inmitten der Welt.
Um dafür zu sorgen, dass Er mit Freude auf uns blicken kann, fordert Paulus Titus in [Vers 1] auf, das zu reden, was der gesunden Lehre entspricht. Dieser Vers beginnt übrigens mit den Worten: „Du aber …“ Das weist auf einen Gegensatz zu dem Vorhergehenden hin. Titus sollte nicht aufhören, den Heiligen mit der gesunden Lehre zu dienen, und deshalb ständig darüber reden. Das würde das beste Heilmittel gegen den Einfluss der falschen Lehrer sein.
Titus erhielt nicht den Auftrag, die gesunde Lehre zu lehren, sondern in Übereinstimmung mit ihr zu reden. Das kann damit zusammenhängen, dass die Arbeit, die Titus tat, weniger die Arbeit eines Lehrers, sondern mehr die eines Seelsorgers war, bei der er zahlreiche persönliche Gespräche führte. Das öffentliche Predigen reicht meist nicht aus, um allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Jemand, der vor allem als Hirte tätig ist, sagte einmal zu mir: Von dem, was du in der Zusammenkunft als Lehre vorstellst, nehme ich kleine Stückchen und spreche darüber mit dem einzelnen Gläubigen, der Fürsorge nötig hat. So ergänzt man sich gegenseitig, und so hat es der Herr auch beabsichtigt. Der Ausgangspunkt ist die gesunde Lehre. Es ist die Lehre, die in sich selbst gesund ist, die aber auch alle gesund macht, die diese Lehre in sich aufnehmen. Das ist wie bei Früchten. In gesunden Früchten findet man keine faulen Stellen oder Würmer. Wenn du gesunde Früchte isst, fördert das deine Gesundheit.
Titus war wahrscheinlich ein junger Mann. Deshalb war es umso wichtiger, dass er nur das redete, was der gesunden Lehre entsprach. Nur dann würden die verschiedenen Altersgruppen seine Ermahnungen annehmen. Für jede Kategorie gab es eine dazugehörige entsprechende Lehre. Über diese Lehre sollte Titus mit jeder einzelnen Gruppe sprechen. Die verschiedenen Gruppen würden dann nicht nebeneinander oder schlimmer noch gegeneinander, sondern wirklich in Harmonie miteinander leben. So würde die gesunde Lehre eine gesunde Auswirkung haben.
Ich glaube, man kann sagen, dass eine gesunde Gemeinde aus den vier erwähnten Kategorien besteht. Eine „Jugendkirche“ ist eine Erscheinung, die daran vorbeigeht und die Jugend vom größeren Teil der Gemeinde isoliert. In einer Gemeinde, wie sie hier skizziert wird, siehst du eine Mischung aus der Reife und Erfahrung der Älteren und der Energie und der Aktivität der Jüngeren.
Paulus spricht die Gruppen nicht direkt an, wie er das in den Briefen an die Epheser und Kolosser tut. Er gibt Titus Anweisungen, wie er jeder Gruppe entsprechend ihrem Alter und ihrem Geschlecht in angemessener Weise dienen kann, damit alle in Übereinstimmung mit ihrem Bekenntnis leben. Vorweg muss noch gesagt werden, dass jede Stellung, die hier genannt wird, von Gott gewollt ist (Alter, Geschlecht) oder von Ihm anerkannt wird (Sklave – Herr). Solange du in einer dieser Stellungen bist, sollst du dich so verhalten, wie es dieser Stellung entspricht.
Die erste Kategorie, die angesprochen wird, sind die alten Männer. Nicht alle älteren Männer waren Älteste. Diese alten Männer mögen in geistlicher Hinsicht nicht viel älter als die Jüngeren gewesen sein, sie waren es aber wohl hinsichtlich ihres Alters und ihrer Lebenserfahrung. Trotzdem bringt ihr fortgeschrittenes Alter auch seine eigenen Gefahren mit sich. Mit zunehmendem Alter kann es dazu kommen, dass sie sich nutzlos fühlen oder nicht mehr wissen, was sie tun sollen. Es besteht dann die Gefahr, dass sie sich Einflüssen öffnen, die sie unnüchtern werden lassen. Dann sind sie für die Jüngeren, die auf sie sehen, keine Vorbilder mehr. Ein nüchterner Mensch ist in Wort und Tat frei von Übertreibungen und Aufgeregtheit. Sie dürfen sich nicht mehr wie ein junger Spund benehmen und sollten nicht unbedingt jung erscheinen wollen, sondern sich angemessen verhalten. Ein alter Mann sollte eine gewisse Würde ausstrahlen. Er sollte besonnen sein und eine diskrete Zurückhaltung zeigen. Er sollte sich nicht mehr als nötig Geltung verschaffen wollen.
Eine weitere Gefahr des Älterwerdens liegt darin, dass der Gesprächsstoff eingeschränkt und einseitig wird. Deshalb muss ein Älterer darauf hingewiesen werden, dass er „gesund im Glauben“ sein muss. Dann wird sein Reden über die Wahrheit ausgeglichen sein: Er wird dann nicht bestimmte Wahrheiten überbetonen und andere Wahrheiten vernachlässigen. Auch in seiner Liebe muss er gesund sein. Sie muss alle Kinder Gottes umfassen und darf sich nicht auf eine bestimmte Gruppe beschränken.
Als Letztes sollte Titus die alten Männer darauf hinweisen, dass sie gesund im Ausharren sein sollten. Je älter man wird, desto größer ist die Gefahr, mutlos zu werden. Es kann das Gefühl aufkommen, dass ja doch alles keinen Zweck mehr hat. Man wird lebensmüde. Die alten Männer sollten daran denken, dass Gott bis zur letzten Minute ihres Lebens ein Ziel mit ihnen hat, solange Er sie noch hier auf der Erde lässt. Prof. Gunning formulierte das, als er alt geworden war, folgendermaßen: „Ich verschaffe dem Tod nicht die Ehre, auf ihn zu warten.“ Er wartete auf das Kommen des Herrn Jesus. Ein anhaltendes Warten auf Ihn gibt auch alten Männern wieder neue Kraft [Jes 40:31].
Nach den Ermahnungen für die alten Männer folgen die Ermahnungen für die alten Frauen. Ihr Verhalten sollte heilig sein. Damit ist ihr gesamtes wahrnehmbares Auftreten im täglichen Leben gemeint. Das umfasst ihre Worte, ihre Gesten, ihre Kleidung und ihren Schmuck. Von ihnen wird ein äußeres Verhalten erwartet, das zum Heiligtum passt. Das bedeutet, dass sie sich ständig dessen bewusst sind, dass sie unter den Augen Gottes leben. Anna ist ein wunderschönes Beispiel für solch eine alte Frau. Von ihr liest du, dass sie „nicht vom Tempel wich“ [Lk 2:37]. Eine große Gefahr für ältere Frauen liegt im Missbrauch ihrer Zunge. Doch Anna versündigte sich nicht durch übles Nachreden. Im Gegenteil, sie sprach über Gott. Auch diente sie Gott Tag und Nacht. Sie war von Gott erfüllt und lobte Ihn [Vers 38]. Sie musste nicht aus Langeweile zur Flasche greifen, um durch Alkohol eine Art erhebendes Gefühl zu bekommen (vgl. [Eph 5:18]).
Titus sollte die alten Frauen darauf hinweisen, dass sie ihre Zeit auf eine gute Weise ausfüllen könnten, wenn sie nämlich Lehrerinnen des Guten wären. Alte Frauen haben keine Familie mehr zu versorgen und haben oft weniger häusliche Beschäftigungen als zu der Zeit, als noch Kinder zu versorgen waren.
Vielleicht denkst du: Aber es steht doch geschrieben, dass eine Frau nicht lehren soll [1Tim 2:12]? Da hast du recht. Hier geht es jedoch nicht um das Auslegen bestimmter Wahrheiten des Wortes Gottes, sondern darum, wie etwas getan werden soll. Sie stellen sich auch nicht als Lehrerinnen vor die ganze Gemeinde. Ihre Belehrungen gelten vielmehr nur einer bestimmten Kategorie: den jungen Frauen. Das Belehren besteht hier darin, dass sie sich bemühen, jungen Frauen zu zeigen, wie sie im täglichen Leben ein gutes Zeugnis sein können.
In Kapitel 2 geht es – wie es am Schluss dieses Kapitels in [Vers 14] heißt – um ein Volk, das dem Herrn Jesus gehört und eifrig ist in guten Werken. Wir sind ein Eigentumsvolk. Der Herr Jesus wollte in der Welt ein eigenes Volk haben, ein Volk, an dem Er Freude und Wohlgefallen haben könnte. Das klingt bei jeder Gruppe an, die in diesem Kapitel angesprochen wird. Er möchte die alten Männer, die alten Frauen, die jungen Frauen, die jüngeren Männer und die Sklaven für sich haben. Er möchte inmitten aller Nationalitäten gern auf ein Volk weisen können, von dem Er sagen kann: Das ist mein Volk. Könige und Herrscher haben ihr Volk, Er auch.
Es ist unsere Aufgabe, so zu leben, dass Er wirklich mit Freude sagen kann, ohne sich unser schämen zu müssen: Das ist mein Volk. Es kann also nicht nur um unsere Zusammenkünfte gehen, wo uns die Menschen als ein Volk sehen, weil wir aus unserem Umfeld heraustreten und sichtbar zusammen sind. Es geht um das, was der Herr Jesus sieht, wenn Er uns zu Hause oder an unserem Arbeitsplatz beobachtet. Er sieht die verschiedenen Gruppen alle in ihrer jeweiligen Umgebung, wo sie nicht zusammen, sondern oft als Einzelne mitten unter so vielen sind, die nicht zu seinem Volk gehören. Er blickt nicht nur gern auf sein Volk, wenn es versammelt ist, sondern auch im täglichen Leben inmitten der Welt.
Um dafür zu sorgen, dass Er mit Freude auf uns blicken kann, fordert Paulus Titus in [Vers 1] auf, das zu reden, was der gesunden Lehre entspricht. Dieser Vers beginnt übrigens mit den Worten: „Du aber …“ Das weist auf einen Gegensatz zu dem Vorhergehenden hin. Titus sollte nicht aufhören, den Heiligen mit der gesunden Lehre zu dienen, und deshalb ständig darüber reden. Das würde das beste Heilmittel gegen den Einfluss der falschen Lehrer sein.
Titus erhielt nicht den Auftrag, die gesunde Lehre zu lehren, sondern in Übereinstimmung mit ihr zu reden. Das kann damit zusammenhängen, dass die Arbeit, die Titus tat, weniger die Arbeit eines Lehrers, sondern mehr die eines Seelsorgers war, bei der er zahlreiche persönliche Gespräche führte. Das öffentliche Predigen reicht meist nicht aus, um allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Jemand, der vor allem als Hirte tätig ist, sagte einmal zu mir: Von dem, was du in der Zusammenkunft als Lehre vorstellst, nehme ich kleine Stückchen und spreche darüber mit dem einzelnen Gläubigen, der Fürsorge nötig hat. So ergänzt man sich gegenseitig, und so hat es der Herr auch beabsichtigt. Der Ausgangspunkt ist die gesunde Lehre. Es ist die Lehre, die in sich selbst gesund ist, die aber auch alle gesund macht, die diese Lehre in sich aufnehmen. Das ist wie bei Früchten. In gesunden Früchten findet man keine faulen Stellen oder Würmer. Wenn du gesunde Früchte isst, fördert das deine Gesundheit.
Titus war wahrscheinlich ein junger Mann. Deshalb war es umso wichtiger, dass er nur das redete, was der gesunden Lehre entsprach. Nur dann würden die verschiedenen Altersgruppen seine Ermahnungen annehmen. Für jede Kategorie gab es eine dazugehörige entsprechende Lehre. Über diese Lehre sollte Titus mit jeder einzelnen Gruppe sprechen. Die verschiedenen Gruppen würden dann nicht nebeneinander oder schlimmer noch gegeneinander, sondern wirklich in Harmonie miteinander leben. So würde die gesunde Lehre eine gesunde Auswirkung haben.
Ich glaube, man kann sagen, dass eine gesunde Gemeinde aus den vier erwähnten Kategorien besteht. Eine „Jugendkirche“ ist eine Erscheinung, die daran vorbeigeht und die Jugend vom größeren Teil der Gemeinde isoliert. In einer Gemeinde, wie sie hier skizziert wird, siehst du eine Mischung aus der Reife und Erfahrung der Älteren und der Energie und der Aktivität der Jüngeren.
Paulus spricht die Gruppen nicht direkt an, wie er das in den Briefen an die Epheser und Kolosser tut. Er gibt Titus Anweisungen, wie er jeder Gruppe entsprechend ihrem Alter und ihrem Geschlecht in angemessener Weise dienen kann, damit alle in Übereinstimmung mit ihrem Bekenntnis leben. Vorweg muss noch gesagt werden, dass jede Stellung, die hier genannt wird, von Gott gewollt ist (Alter, Geschlecht) oder von Ihm anerkannt wird (Sklave – Herr). Solange du in einer dieser Stellungen bist, sollst du dich so verhalten, wie es dieser Stellung entspricht.
Die erste Kategorie, die angesprochen wird, sind die alten Männer. Nicht alle älteren Männer waren Älteste. Diese alten Männer mögen in geistlicher Hinsicht nicht viel älter als die Jüngeren gewesen sein, sie waren es aber wohl hinsichtlich ihres Alters und ihrer Lebenserfahrung. Trotzdem bringt ihr fortgeschrittenes Alter auch seine eigenen Gefahren mit sich. Mit zunehmendem Alter kann es dazu kommen, dass sie sich nutzlos fühlen oder nicht mehr wissen, was sie tun sollen. Es besteht dann die Gefahr, dass sie sich Einflüssen öffnen, die sie unnüchtern werden lassen. Dann sind sie für die Jüngeren, die auf sie sehen, keine Vorbilder mehr. Ein nüchterner Mensch ist in Wort und Tat frei von Übertreibungen und Aufgeregtheit. Sie dürfen sich nicht mehr wie ein junger Spund benehmen und sollten nicht unbedingt jung erscheinen wollen, sondern sich angemessen verhalten. Ein alter Mann sollte eine gewisse Würde ausstrahlen. Er sollte besonnen sein und eine diskrete Zurückhaltung zeigen. Er sollte sich nicht mehr als nötig Geltung verschaffen wollen.
Eine weitere Gefahr des Älterwerdens liegt darin, dass der Gesprächsstoff eingeschränkt und einseitig wird. Deshalb muss ein Älterer darauf hingewiesen werden, dass er „gesund im Glauben“ sein muss. Dann wird sein Reden über die Wahrheit ausgeglichen sein: Er wird dann nicht bestimmte Wahrheiten überbetonen und andere Wahrheiten vernachlässigen. Auch in seiner Liebe muss er gesund sein. Sie muss alle Kinder Gottes umfassen und darf sich nicht auf eine bestimmte Gruppe beschränken.
Als Letztes sollte Titus die alten Männer darauf hinweisen, dass sie gesund im Ausharren sein sollten. Je älter man wird, desto größer ist die Gefahr, mutlos zu werden. Es kann das Gefühl aufkommen, dass ja doch alles keinen Zweck mehr hat. Man wird lebensmüde. Die alten Männer sollten daran denken, dass Gott bis zur letzten Minute ihres Lebens ein Ziel mit ihnen hat, solange Er sie noch hier auf der Erde lässt. Prof. Gunning formulierte das, als er alt geworden war, folgendermaßen: „Ich verschaffe dem Tod nicht die Ehre, auf ihn zu warten.“ Er wartete auf das Kommen des Herrn Jesus. Ein anhaltendes Warten auf Ihn gibt auch alten Männern wieder neue Kraft [Jes 40:31].
Nach den Ermahnungen für die alten Männer folgen die Ermahnungen für die alten Frauen. Ihr Verhalten sollte heilig sein. Damit ist ihr gesamtes wahrnehmbares Auftreten im täglichen Leben gemeint. Das umfasst ihre Worte, ihre Gesten, ihre Kleidung und ihren Schmuck. Von ihnen wird ein äußeres Verhalten erwartet, das zum Heiligtum passt. Das bedeutet, dass sie sich ständig dessen bewusst sind, dass sie unter den Augen Gottes leben. Anna ist ein wunderschönes Beispiel für solch eine alte Frau. Von ihr liest du, dass sie „nicht vom Tempel wich“ [Lk 2:37]. Eine große Gefahr für ältere Frauen liegt im Missbrauch ihrer Zunge. Doch Anna versündigte sich nicht durch übles Nachreden. Im Gegenteil, sie sprach über Gott. Auch diente sie Gott Tag und Nacht. Sie war von Gott erfüllt und lobte Ihn [Vers 38]. Sie musste nicht aus Langeweile zur Flasche greifen, um durch Alkohol eine Art erhebendes Gefühl zu bekommen (vgl. [Eph 5:18]).
Titus sollte die alten Frauen darauf hinweisen, dass sie ihre Zeit auf eine gute Weise ausfüllen könnten, wenn sie nämlich Lehrerinnen des Guten wären. Alte Frauen haben keine Familie mehr zu versorgen und haben oft weniger häusliche Beschäftigungen als zu der Zeit, als noch Kinder zu versorgen waren.
Vielleicht denkst du: Aber es steht doch geschrieben, dass eine Frau nicht lehren soll [1Tim 2:12]? Da hast du recht. Hier geht es jedoch nicht um das Auslegen bestimmter Wahrheiten des Wortes Gottes, sondern darum, wie etwas getan werden soll. Sie stellen sich auch nicht als Lehrerinnen vor die ganze Gemeinde. Ihre Belehrungen gelten vielmehr nur einer bestimmten Kategorie: den jungen Frauen. Das Belehren besteht hier darin, dass sie sich bemühen, jungen Frauen zu zeigen, wie sie im täglichen Leben ein gutes Zeugnis sein können.
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-3
Verfasser: Ger de Koning Glaubensrichtung: evangelical Rang: Autor Verfasst am: 15.07.2022 |
Die angeführten Verserklärungen der einzelnen Personen haben mit den Erklärungen der anderen Personen nichts zu tun. Dies gilt auch für die Bibel Übersetzungen.