Begrüßung
Der Schreiber stellt sich als »Jakobus, Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus«, vor. Wenn der Autor gemäß unserer Überzeugung der Halbbruder des Herrn war, dann ist sein Leben auf wunderbare Weise verändert worden. Einst hat er nicht an den Herrn Jesus geglaubt [Joh 7:5]. Es kann sein, dass auch er der Meinung war, dass Jesus verrückt geworden sei [Mk 3:21]. Aber unser Herr säte geduldig den Samen des Wortes. Obwohl seine Lehre nicht geschätzt wurde, lehrte er die Grundsätze des Reiches Gottes. Und dann ging dieser Same im Leben des Jakobus auf. Eine große Veränderung war das Ergebnis. Aus dem Skeptiker wurde ein Knecht. Und er schämte sich nicht, dies auch zu sagen!
Indem er sich einen »Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus« nennt, stellt er ganz richtig Gott und den Herrn Jesus auf die gleiche Stufe. Er ehrt den Sohn genauso wie den Vater [Joh 5:23]. Jakobus weiß, dass »niemand … zwei Herren dienen« kann [Mt 6:24]. Doch er spricht von sich selbst als dem Knecht Gottes und des Herrn Jesus. Das ist kein Widerspruch, weil Gott der Vater und Gott der Sohn stellungsgleich sind.
Der Brief ist an die »zwölf Stämme, die in der Zerstreuung sind«, gerichtet (Zerstreuung = gr. diaspora). Diese Menschen waren Juden von Geburt und gehörten somit zu den zwölf Stämmen Israels. Wegen der Sünde Israels waren diese Menschen aus ihrem Heimatland vertrieben und in den Ländern um das Mittelmeer zerstreut worden. Die erste Zerstreuung fand statt, als die zehn Stämme 721 v. Chr. in die Assyrische Gefangenschaft geführt wurden. Einige dieser Menschen kehrten in den Tagen von Esra und Nehemia in ihr Heimatland zurück, doch dies war nur ein Überrest. Zu Pfingsten waren fromme Juden aus allen Ländern der damals bekannten Welt in Jerusalem [Apg 2:4]. Diese konnten »Juden aus der Zerstreuung« genannt werden. Aber später gab es auch noch eine Zerstreuung christlicher Juden. In [Apg 8:1] lesen wir, dass die ersten Christen (die meisten davon jüdischer Abstammung) im Zuge der Verfolgung durch Saulus nach Judäa und Samaria sowie in außerisraelische Gebiete zerstreut wurden. Diese Zerstreuung wird noch einmal erwähnt, wenn wir lesen, dass Gläubige nach Phönizien, Zypern und Antiochia zerstreut wurden. Deshalb können die Menschen, an die Jakobus schrieb, zu jedem dieser drei Zeitpunkte in die Zerstreuung gelangt sein.
Weil alle wahren Gläubigen in dieser Welt Fremde und Pilger sind ([Phil 3:20]; [1Pt 2:11]), können wir diesen Brief auch auf uns beziehen, selbst wenn er nicht direkt an uns gerichtet ist.
Eine schwierigere Frage ist, ob Jakobus nichtchristliche Juden anspricht, Juden, die sich zu Christus bekehrt haben, oder sowohl gläubige als auch ungläubige Juden. In erster Linie scheint der Schreiber an wahre, wiedergeborene Gläubige zu schreiben [Jak 1:18]. Doch es gibt Abschnitte, in denen er wohl auch Namenschristen oder sogar Unbekehrte anspricht. Dies ist einer der Hinweise auf eine frühe Datierung des Briefes, da die Spannungen zwischen Hebräerchristen und ungläubigen Juden noch nicht vollständig aufgebrochen waren.
Indem er sich einen »Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus« nennt, stellt er ganz richtig Gott und den Herrn Jesus auf die gleiche Stufe. Er ehrt den Sohn genauso wie den Vater [Joh 5:23]. Jakobus weiß, dass »niemand … zwei Herren dienen« kann [Mt 6:24]. Doch er spricht von sich selbst als dem Knecht Gottes und des Herrn Jesus. Das ist kein Widerspruch, weil Gott der Vater und Gott der Sohn stellungsgleich sind.
Der Brief ist an die »zwölf Stämme, die in der Zerstreuung sind«, gerichtet (Zerstreuung = gr. diaspora). Diese Menschen waren Juden von Geburt und gehörten somit zu den zwölf Stämmen Israels. Wegen der Sünde Israels waren diese Menschen aus ihrem Heimatland vertrieben und in den Ländern um das Mittelmeer zerstreut worden. Die erste Zerstreuung fand statt, als die zehn Stämme 721 v. Chr. in die Assyrische Gefangenschaft geführt wurden. Einige dieser Menschen kehrten in den Tagen von Esra und Nehemia in ihr Heimatland zurück, doch dies war nur ein Überrest. Zu Pfingsten waren fromme Juden aus allen Ländern der damals bekannten Welt in Jerusalem [Apg 2:4]. Diese konnten »Juden aus der Zerstreuung« genannt werden. Aber später gab es auch noch eine Zerstreuung christlicher Juden. In [Apg 8:1] lesen wir, dass die ersten Christen (die meisten davon jüdischer Abstammung) im Zuge der Verfolgung durch Saulus nach Judäa und Samaria sowie in außerisraelische Gebiete zerstreut wurden. Diese Zerstreuung wird noch einmal erwähnt, wenn wir lesen, dass Gläubige nach Phönizien, Zypern und Antiochia zerstreut wurden. Deshalb können die Menschen, an die Jakobus schrieb, zu jedem dieser drei Zeitpunkte in die Zerstreuung gelangt sein.
Weil alle wahren Gläubigen in dieser Welt Fremde und Pilger sind ([Phil 3:20]; [1Pt 2:11]), können wir diesen Brief auch auf uns beziehen, selbst wenn er nicht direkt an uns gerichtet ist.
Eine schwierigere Frage ist, ob Jakobus nichtchristliche Juden anspricht, Juden, die sich zu Christus bekehrt haben, oder sowohl gläubige als auch ungläubige Juden. In erster Linie scheint der Schreiber an wahre, wiedergeborene Gläubige zu schreiben [Jak 1:18]. Doch es gibt Abschnitte, in denen er wohl auch Namenschristen oder sogar Unbekehrte anspricht. Dies ist einer der Hinweise auf eine frühe Datierung des Briefes, da die Spannungen zwischen Hebräerchristen und ungläubigen Juden noch nicht vollständig aufgebrochen waren.
Verfasser: William MacDonald Glaubensrichtung: presbyter Rang: Autor Verfasst am: 22.04.2022 |
Obwohl Jakobus also der Leiter der Gemeinde in Jerusalem war, stellt er sich in diesem Brief doch nicht so vor. Er stellt sich als „Knecht Gottes“ vor. Das konnte im Grunde jeder Israelit sagen. Für Jakobus bedeutete das nicht eine beengende Unterwerfung unter Gott, sondern ein Vorrecht. Dann nennt er sich auch Knecht „des Herrn Jesus Christus“. Das konnte und wollte nicht jeder Israelit ihm nachsprechen. Doch Jakobus nennt sich so, und hier klingt durch, dass es für ihn eine Ehre war, Knecht des Herrn Jesus zu sein. Wenn man dann bedenkt, dass er natürlicherweise ein Bruder des Herrn Jesus war [Gal 1:19], ist es doch eindrucksvoll, dass er sich so nennt.
Man merkt bei ihm nichts von dem leutseligen Geist, der über „Jesus“ spricht, als wäre Er ein Freund von der Straße. Er nennt den Namen des Mannes, der von derselben Mutter geboren war wie er, mit Hochachtung. Diese Achtung hatte er nicht immer. Während des Lebens des Herrn Jesus glaubte Jakobus nicht an Ihn als den, der von Gott gesandt war [Joh 7:5]. Das änderte sich, als ihm der Herr Jesus nach seiner Auferstehung erschien [1Kor 15:7]. Es ist jedenfalls sehr wahrscheinlich, dass diese Erscheinung der Anlass zu seiner Bekehrung war. Übrigens sieht man, dass Jakobus Gott und den Herrn Jesus auf die gleiche Stufe stellt: Er nennt sich sowohl Knecht Gottes als auch Knecht des Herrn Jesus. Er ehrt den Sohn, wie er den Vater ehrt [Joh 5:23].
Jakobus schreibt den „zwölf Stämmen, die in der Zerstreuung sind.“ Auch Petrus schreibt an die, die in der Zerstreuung sind [1Pt 1:1], allerdings nur an die gläubigen Juden, also die Juden, die von neuem geboren waren [1Pt 1:23]. Jakobus schreibt an die Gesamtheit. Mit einem kurzen „Gruß“ drückt er seine Verbundenheit mit ihnen aus. Jemand grüßen oder jemand Grüße bestellen ist ein Zeichen der Verbundenheit. Das Wort „Gruß“ drückt eigentlich den Wunsch aus, dass der andere sich freuen und froh sein möge (das Wort kommt noch vor in [Apg 15:23]; [Apg 23:26].
Man merkt bei ihm nichts von dem leutseligen Geist, der über „Jesus“ spricht, als wäre Er ein Freund von der Straße. Er nennt den Namen des Mannes, der von derselben Mutter geboren war wie er, mit Hochachtung. Diese Achtung hatte er nicht immer. Während des Lebens des Herrn Jesus glaubte Jakobus nicht an Ihn als den, der von Gott gesandt war [Joh 7:5]. Das änderte sich, als ihm der Herr Jesus nach seiner Auferstehung erschien [1Kor 15:7]. Es ist jedenfalls sehr wahrscheinlich, dass diese Erscheinung der Anlass zu seiner Bekehrung war. Übrigens sieht man, dass Jakobus Gott und den Herrn Jesus auf die gleiche Stufe stellt: Er nennt sich sowohl Knecht Gottes als auch Knecht des Herrn Jesus. Er ehrt den Sohn, wie er den Vater ehrt [Joh 5:23].
Jakobus schreibt den „zwölf Stämmen, die in der Zerstreuung sind.“ Auch Petrus schreibt an die, die in der Zerstreuung sind [1Pt 1:1], allerdings nur an die gläubigen Juden, also die Juden, die von neuem geboren waren [1Pt 1:23]. Jakobus schreibt an die Gesamtheit. Mit einem kurzen „Gruß“ drückt er seine Verbundenheit mit ihnen aus. Jemand grüßen oder jemand Grüße bestellen ist ein Zeichen der Verbundenheit. Das Wort „Gruß“ drückt eigentlich den Wunsch aus, dass der andere sich freuen und froh sein möge (das Wort kommt noch vor in [Apg 15:23]; [Apg 23:26].
Verfasser: Ger de Koning Glaubensrichtung: evangelical Rang: Autor Verfasst am: 01.08.2022 |
Die angeführten Verserklärungen der einzelnen Personen haben mit den Erklärungen der anderen Personen nichts zu tun. Dies gilt auch für die Bibel Übersetzungen.