Die ersten zwölf Verse von Kapitel 3 behandeln das Thema Zunge (es wird auch in [Jak 1:19], [Jak 1:26]; [Jak 2:12]; [Jak 4:11] unf [Jak 5:12] erwähnt): Ganz im Sinne der Ärzte, die früher die Zunge des Patienten untersuchten, um die Diagnose zu unterstützen, prüft Jakobus die geistliche Gesundheit eines Menschen an seinem Reden. Selbsterkenntnis beginnt bei den Zungensünden. Jakobus würde dem modernen Ausspruch zustimmen: »Achte auf deine Zunge. Sie ist so nass und glitschig, dass du leicht ausrutschen kannst!«
Das Thema wird mit einer Warnung eingeleitet, nicht zu schnell ein Lehrer des Wortes Gottes sein zu wollen. Obwohl hier die Zunge nicht ausdrücklich genannt ist, ist der dahinterstehende Gedanke offensichtlich: Wer seine Zunge zum Lehren gebraucht, hat eine größere Verantwortung vor Gott und den Menschen. Die Worte »werdet nicht viele Lehrer« könnte man so umschreiben: »Drängt euch nicht in ungehöriger Weise danach, Lehrer zu werden.« Das sollte man jedoch nicht als Verbot für solche auslegen, die von Gott wirklich zum Lehren berufen sind. Es geht um die Warnung vor zu leichtfertiger Übernahme eines solchen Dienstes. Wer das Wort der Wahrheit lehrt, wird strenger beurteilt werden, wenn er sich nicht an das hält, was er lehrt.
Mit der biblischen Lehre ist eine große Verantwortung verbunden. Der Lehrer muss darauf vorbereitet sein, darauf zu hören, was er im Wort erkennt. Er kann nicht hoffen, andere über das hinausführen zu können, was er selbst praktisch umsetzt. Das Ausmaß seines Einflusses ergibt sich aus seinem eigenen Fortschritt im Glauben. Der Lehrer prägt andere durch sein Vorbild; seine Schüler werden ihm ähnlich sein. Wenn er die offenkundige Bedeutung der Schrift verwässert oder wegerklärt, dann verhindert er das geistliche Wachstum seiner Schüler. Wenn er irgendeine Form der Sünde billigt, dann fördert er ein ungeheiligtes Leben. Kein anderes Buch stellt an seine Leser solche hohen Ansprüche wie das NT. Es ruft zur totalen Hingabe an Jesus Christus auf. Es betont, dass Jesus in jedem Augenblick des Lebens eines Gläubigen der Herr sein muss. Es ist eine ernst zu nehmende Angelegenheit, aus solch einem Buch zu lehren!
Das Thema wird mit einer Warnung eingeleitet, nicht zu schnell ein Lehrer des Wortes Gottes sein zu wollen. Obwohl hier die Zunge nicht ausdrücklich genannt ist, ist der dahinterstehende Gedanke offensichtlich: Wer seine Zunge zum Lehren gebraucht, hat eine größere Verantwortung vor Gott und den Menschen. Die Worte »werdet nicht viele Lehrer« könnte man so umschreiben: »Drängt euch nicht in ungehöriger Weise danach, Lehrer zu werden.« Das sollte man jedoch nicht als Verbot für solche auslegen, die von Gott wirklich zum Lehren berufen sind. Es geht um die Warnung vor zu leichtfertiger Übernahme eines solchen Dienstes. Wer das Wort der Wahrheit lehrt, wird strenger beurteilt werden, wenn er sich nicht an das hält, was er lehrt.
Mit der biblischen Lehre ist eine große Verantwortung verbunden. Der Lehrer muss darauf vorbereitet sein, darauf zu hören, was er im Wort erkennt. Er kann nicht hoffen, andere über das hinausführen zu können, was er selbst praktisch umsetzt. Das Ausmaß seines Einflusses ergibt sich aus seinem eigenen Fortschritt im Glauben. Der Lehrer prägt andere durch sein Vorbild; seine Schüler werden ihm ähnlich sein. Wenn er die offenkundige Bedeutung der Schrift verwässert oder wegerklärt, dann verhindert er das geistliche Wachstum seiner Schüler. Wenn er irgendeine Form der Sünde billigt, dann fördert er ein ungeheiligtes Leben. Kein anderes Buch stellt an seine Leser solche hohen Ansprüche wie das NT. Es ruft zur totalen Hingabe an Jesus Christus auf. Es betont, dass Jesus in jedem Augenblick des Lebens eines Gläubigen der Herr sein muss. Es ist eine ernst zu nehmende Angelegenheit, aus solch einem Buch zu lehren!
Verfasser: William MacDonald Glaubensrichtung: presbyter Rang: Autor Verfasst am: 22.04.2022 |
In [Jak 1] und [Jak 2] ging es um Belehrungen für die Praxis, für eine Praxis, die von himmlischem Licht umstrahlt wird. Diese Lebenspraxis, so hast du in [Jak 1] gesehen, kann nur wirklich geübt werden, wenn neues Leben vorhanden ist. Das heißt, dass nur neue Geschöpfe [Jak 1:18] den Glauben in die Praxis umsetzen können. In [Jak 2] wurde deine Aufmerksamkeit auf einen Gegenstand für dein Herz gelenkt: den Herrn der Herrlichkeit [Jak 2:1], den Mittelpunkt der neuen Schöpfung. Von Ihm wirst du angezogen, um auf einem geraden Weg durch die Welt zu gehen. Aber dazu ist noch mehr nötig, und das ist Weisheit, die, ebenso wie die Gabe des neuen Lebens, von oben herabkommt [Jak 3:17]; vgl. [Jak 1:17].[Jak 1:18]. Bevor Jakobus jedoch über diese Weisheit von oben spricht, weist er dich eindringlich auf die Gefahr durch die Zunge hin.
Die Zunge ist der genaueste Maßstab für das, was in deinem Herzen vorhanden ist. Nicht umsonst sagt der Herr, dass der Mund aus der Fülle des Herzens redet und dass wir aus unseren Worten gerechtfertigt oder verurteilt werden [Mt 12:34].[Mt 12:37]. Jakobus spricht seine Brüder auf eine Neigung an, die viele zu haben scheinen, nämlich sich als Lehrer zu präsentieren. Unter Lehrer versteht er jemand, der eine Stellung über anderen einnimmt, um denen mal schnell zu sagen, wo es langgeht. Es geht also nicht um Lehrer in der Gemeinde, die der verherrlichte Herr seiner Gemeinde als Gaben gegeben hat [Eph 4:11]. Es kann nicht so sein, dass Jakobus dagegen spricht. Es geht um solche, die etwas sein wollen, was Gott ihnen nicht gegeben hat. Es ist so wie mit denen, die reich werden wollen, und das ist etwas anderes, als dass Gott jemand reich macht. Jakobus mahnt, man solle daran denken, dass man ein schwereres Gericht empfangen wird, wenn man ein Lehrer sein will. Wenn du Lehrer sein willst, ohne selbst zuvor unterwiesen zu sein, wird sich an deinen Worten zeigen, dass du nicht weißt, worüber du sprichst. Du wirst aber doch danach beurteilt werden.
Es ist an sich nicht falsch, wenn du den Wunsch hast, andere zu belehren, und es ist auch gut, dass in den Gemeindestunden Raum dafür ist. Das scheint auch hier der Fall zu sein. Diese Ermahnung wäre unnötig, wenn die Freiheit, zu sprechen, nicht allen Brüdern offen stände. Nur sieht es hier danach aus, dass es beim Sprechpult Gedränge gab. Es ist wie bei den Korinthern, die Paulus auch bremsen musste in ihrem Drang, sich zu äußern [1Kor 14:27]-[1Kor 14:33]. Wenn du einen anderen belehren willst – in der guten Bedeutung des Wortes –, musst du erst selbst zu den Füßen des Herrn Jesus Belehrung bekommen haben [Lk 10:39]. Er ist selbst das gute Vorbild. Er hat eine Zunge der Belehrten empfangen, das bedeutet, er war selbst belehrt ([Jes 50:4]; s. auch die FN in der EÜ, Anm. d. Üb.). Er hat immer auf seinen Vater gehört. Er gab nichts weiter, es sei denn, dass Er es von seinem Vater gehört hatte. Darum konnte Er mit der enttäuschten Frau am Jakobsbrunnen sprechen und ihr alles sagen, was sie getan hatte [Joh 4:6].[Joh 4:29]. Er konnte reden, weil Er geöffnete Ohren hatte [Ps 40:7].
Die Zunge ist der genaueste Maßstab für das, was in deinem Herzen vorhanden ist. Nicht umsonst sagt der Herr, dass der Mund aus der Fülle des Herzens redet und dass wir aus unseren Worten gerechtfertigt oder verurteilt werden [Mt 12:34].[Mt 12:37]. Jakobus spricht seine Brüder auf eine Neigung an, die viele zu haben scheinen, nämlich sich als Lehrer zu präsentieren. Unter Lehrer versteht er jemand, der eine Stellung über anderen einnimmt, um denen mal schnell zu sagen, wo es langgeht. Es geht also nicht um Lehrer in der Gemeinde, die der verherrlichte Herr seiner Gemeinde als Gaben gegeben hat [Eph 4:11]. Es kann nicht so sein, dass Jakobus dagegen spricht. Es geht um solche, die etwas sein wollen, was Gott ihnen nicht gegeben hat. Es ist so wie mit denen, die reich werden wollen, und das ist etwas anderes, als dass Gott jemand reich macht. Jakobus mahnt, man solle daran denken, dass man ein schwereres Gericht empfangen wird, wenn man ein Lehrer sein will. Wenn du Lehrer sein willst, ohne selbst zuvor unterwiesen zu sein, wird sich an deinen Worten zeigen, dass du nicht weißt, worüber du sprichst. Du wirst aber doch danach beurteilt werden.
Es ist an sich nicht falsch, wenn du den Wunsch hast, andere zu belehren, und es ist auch gut, dass in den Gemeindestunden Raum dafür ist. Das scheint auch hier der Fall zu sein. Diese Ermahnung wäre unnötig, wenn die Freiheit, zu sprechen, nicht allen Brüdern offen stände. Nur sieht es hier danach aus, dass es beim Sprechpult Gedränge gab. Es ist wie bei den Korinthern, die Paulus auch bremsen musste in ihrem Drang, sich zu äußern [1Kor 14:27]-[1Kor 14:33]. Wenn du einen anderen belehren willst – in der guten Bedeutung des Wortes –, musst du erst selbst zu den Füßen des Herrn Jesus Belehrung bekommen haben [Lk 10:39]. Er ist selbst das gute Vorbild. Er hat eine Zunge der Belehrten empfangen, das bedeutet, er war selbst belehrt ([Jes 50:4]; s. auch die FN in der EÜ, Anm. d. Üb.). Er hat immer auf seinen Vater gehört. Er gab nichts weiter, es sei denn, dass Er es von seinem Vater gehört hatte. Darum konnte Er mit der enttäuschten Frau am Jakobsbrunnen sprechen und ihr alles sagen, was sie getan hatte [Joh 4:6].[Joh 4:29]. Er konnte reden, weil Er geöffnete Ohren hatte [Ps 40:7].
Verfasser: Ger de Koning Glaubensrichtung: evangelical Rang: Autor Verfasst am: 01.08.2022 |
Die angeführten Verserklärungen der einzelnen Personen haben mit den Erklärungen der anderen Personen nichts zu tun. Dies gilt auch für die Bibel Übersetzungen.