In Gaza
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-3
Aus der Geschichte wird nicht deutlich, warum Simson nach Gaza ging. Gaza war eine Festung der Philister. Er muss dort von jedem erkannt worden sein, als er mit seinem langen Haar durch die Straßen lief. Ehrfurcht vor seiner großen Kraft sorgt dafür, dass ihm, dem gefürchteten Feind, niemand etwas anzutun wagt. Sein Besuch in dieser Stadt geschieht nicht im Auftrag Gottes. Nirgends findet sich ein Anzeichen, dass er in Gaza war, um diese Brutstätte philistäischer Aktivität auszurotten. Es scheint, als habe er einen Ausflug gemacht und etwas »gebummelt«. Möglicherweise ist das der Grund für seinen Besuch bei einer Hure. Auch David fiel in Ehebruch, weil er seine Zeit mit Müßiggang verbrachte, während er an der Spitze des Heeres hätte stehen müssen, um es im Krieg anzuführen [2Sam 11:1]-[2Sam 11:5]. Simson hat immer noch nicht gelernt, seine Leidenschaft zu beherrschen; er lässt ihr freien Lauf. Ging er in [Ri 14] noch »anständig« zu Werke, indem er die normalen Umgangsformen beachtete, folgt er hier ausschließlich seinen Lüsten, deren Opfer er selbst wird.
Die Hure ist eine philistäische Hure und damit ein Bild der großen Babylon oder besser der römisch-katholischen Kirche, die in [Offb 17] als die »große Hure« beschrieben wird. Dass die bekennende Kirche als eine Hure vorgestellt wird, verdeutlicht sehr gut, wie weit sie von ihrem ursprünglichen Zustand abgewichen ist. Paulus weist in [2Kor 11:2]-[2Kor 11:3] auf den Anfang dieses Abweichens hin; er vergleicht die Gemeinde mit einer reinen Jungfrau, die er dem Christus verlobt hat, die ihm jedoch durch die Verführung des Teufels untreu geworden ist. Das Endergebnis dieser Untreue sehen wir in [Offb 17] und [Offb 18]. Wenn ein Gläubiger vergisst, dass er ein Nasiräer ist und denkt, er könne sich ohne Auftrag von Gott ungestraft in das System begeben, das Gott richten wird, steht er in der Gefahr, mit diesem System umzukommen. Das ist schließlich mit Simson geschehen. Er kommt mit dem System um, gegen das er kämpfen sollte, indem er sich damit einsmachte. Obwohl er hier noch die Kraft hat, sich selbst zu befreien, legte er hier den Keim seines Untergangs, indem er sich mit dieser philistäischen Hure vereinigte.
Es ist eigentlich unbegreiflich, dass jemand überhaupt noch eine gewisse Kraft haben kann, wenn er sein Gewissen derart geopfert hat. Noch verlor er seine Kraft nicht, weil er deren Geheimnis noch nicht preisgegeben hatte. Allein Gott und Simson wussten davon. Es ist in der Tat möglich, dass jemand, der in Sünde lebt, noch einige Zeit in seinem Dienst für Gott Erfolg hat. Leider werden diese Erfolge als Deckmantel für die Sünde gebraucht und nicht dazu, ein gründliches und umfassendes Bekenntnis dieser Sünde abzulegen.
Simson gebraucht seine Kraft hier allein, um sich selbst zu befreien, und er vergisst das Ziel, wofür Gott ihm diese Kraft gegeben hat. Es wird kein Feind geschlagen und sein Volk hat keinen Nutzen davon. Simson benimmt sich hier wie ein ordinärer Kraftprotz. Er gebraucht seine Kraft, weil er gezwungen ist zu flüchten und nicht um die Philister in die Flucht zu jagen. Er wird später nach Gaza zurückkommen, nicht um seine Kraft zu zeigen, sondern als blinder Gefangener [Vers 21]. Das liegt daran, dass er Hebron nicht erreicht. Er läuft zwar mit den Toren auf seinen Schultern in Richtung Hebron, aber er kommt dort nicht an. Hebron bedeutet »Gemeinschaft«. Simson versagt sozusagen in seiner Rückkehr zur Gemeinschaft mit Gott. Er kommt nicht zu einem vollständigen Schuldbekenntnis, denn er gibt seine verkehrten Verbindungen nicht auf. Seine äußerliche Befreiung ist keine Folge eines innerlichen Selbstgerichts vor Gott. Seine Gemeinschaft mit Gott ist nicht wiederhergestellt und er vollzieht kein Selbstgericht über die begangenen Sünden.
Rückkehr zu Gott bedeutet eine Verurteilung dessen, was mich zur Sünde veranlasste, d.h. ihrer Wurzel. In seinem Herzen hat Simson die begangene Sünde nicht gerichtet und hat sie in seinem Herzen weiter gehegt. Das kann auf nichts anderes als auf Kosten der Gemeinschaft mit Gott gehen. Wer dem großen Babylon angehört, dieser dem Namen nach christlichen Kirche, an den ergeht der Aufruf: »Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht an ihren Sünden teilhabt und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt« [Offb 18:4]. Absonderung vom Bösen muss sowohl äußerlich als auch innerlich stattfinden. Bei Simson war sie in diesem Fall allein äußerlich. Innerlich blieb er mit dem Bösen verbunden.
Die Hure ist eine philistäische Hure und damit ein Bild der großen Babylon oder besser der römisch-katholischen Kirche, die in [Offb 17] als die »große Hure« beschrieben wird. Dass die bekennende Kirche als eine Hure vorgestellt wird, verdeutlicht sehr gut, wie weit sie von ihrem ursprünglichen Zustand abgewichen ist. Paulus weist in [2Kor 11:2]-[2Kor 11:3] auf den Anfang dieses Abweichens hin; er vergleicht die Gemeinde mit einer reinen Jungfrau, die er dem Christus verlobt hat, die ihm jedoch durch die Verführung des Teufels untreu geworden ist. Das Endergebnis dieser Untreue sehen wir in [Offb 17] und [Offb 18]. Wenn ein Gläubiger vergisst, dass er ein Nasiräer ist und denkt, er könne sich ohne Auftrag von Gott ungestraft in das System begeben, das Gott richten wird, steht er in der Gefahr, mit diesem System umzukommen. Das ist schließlich mit Simson geschehen. Er kommt mit dem System um, gegen das er kämpfen sollte, indem er sich damit einsmachte. Obwohl er hier noch die Kraft hat, sich selbst zu befreien, legte er hier den Keim seines Untergangs, indem er sich mit dieser philistäischen Hure vereinigte.
Es ist eigentlich unbegreiflich, dass jemand überhaupt noch eine gewisse Kraft haben kann, wenn er sein Gewissen derart geopfert hat. Noch verlor er seine Kraft nicht, weil er deren Geheimnis noch nicht preisgegeben hatte. Allein Gott und Simson wussten davon. Es ist in der Tat möglich, dass jemand, der in Sünde lebt, noch einige Zeit in seinem Dienst für Gott Erfolg hat. Leider werden diese Erfolge als Deckmantel für die Sünde gebraucht und nicht dazu, ein gründliches und umfassendes Bekenntnis dieser Sünde abzulegen.
Simson gebraucht seine Kraft hier allein, um sich selbst zu befreien, und er vergisst das Ziel, wofür Gott ihm diese Kraft gegeben hat. Es wird kein Feind geschlagen und sein Volk hat keinen Nutzen davon. Simson benimmt sich hier wie ein ordinärer Kraftprotz. Er gebraucht seine Kraft, weil er gezwungen ist zu flüchten und nicht um die Philister in die Flucht zu jagen. Er wird später nach Gaza zurückkommen, nicht um seine Kraft zu zeigen, sondern als blinder Gefangener [Vers 21]. Das liegt daran, dass er Hebron nicht erreicht. Er läuft zwar mit den Toren auf seinen Schultern in Richtung Hebron, aber er kommt dort nicht an. Hebron bedeutet »Gemeinschaft«. Simson versagt sozusagen in seiner Rückkehr zur Gemeinschaft mit Gott. Er kommt nicht zu einem vollständigen Schuldbekenntnis, denn er gibt seine verkehrten Verbindungen nicht auf. Seine äußerliche Befreiung ist keine Folge eines innerlichen Selbstgerichts vor Gott. Seine Gemeinschaft mit Gott ist nicht wiederhergestellt und er vollzieht kein Selbstgericht über die begangenen Sünden.
Rückkehr zu Gott bedeutet eine Verurteilung dessen, was mich zur Sünde veranlasste, d.h. ihrer Wurzel. In seinem Herzen hat Simson die begangene Sünde nicht gerichtet und hat sie in seinem Herzen weiter gehegt. Das kann auf nichts anderes als auf Kosten der Gemeinschaft mit Gott gehen. Wer dem großen Babylon angehört, dieser dem Namen nach christlichen Kirche, an den ergeht der Aufruf: »Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht an ihren Sünden teilhabt und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt« [Offb 18:4]. Absonderung vom Bösen muss sowohl äußerlich als auch innerlich stattfinden. Bei Simson war sie in diesem Fall allein äußerlich. Innerlich blieb er mit dem Bösen verbunden.
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-3
![]() | Verfasser: Ger de Koning Glaubensrichtung: evangelical Rang: Autor Verfasst am: 10.10.2022 |
Die angeführten Verserklärungen der einzelnen Personen haben mit den Erklärungen der anderen Personen nichts zu tun. Dies gilt auch für die Bibel Übersetzungen.