Der Engel des Herrn
Im Allgemeinen wird im Alten Testament der Titel »Engel des Herrn« gebraucht, um damit die Erscheinung Gottes in einer sichtbaren Gestalt anzudeuten. Erst im Neuen Testament ist Gott im Fleisch geoffenbart [1Tim 3:16]. Er ist im Herrn Jesus sichtbar geworden. Als er geboren wurde, konnten die Menschen Gott sehen [1Jo 1:1]. Der Herr Jesus ist das Fleisch gewordene Wort [Joh 1:14]. Der ewige Sohn wurde Mensch [1Jo 5:20]. Auch im Alten Testament erschien Gott in Christus den Menschen. Dabei nahm er die Gestalt eines Engels an. Einige Passagen, aus denen deutlich wird, dass mit dem »Engel des Herrn« Gott gemeint ist, sind [1Mo 16:7]-[1Mo 16:14] und [1Mo 22:11].[1Mo 22:15]-[1Mo 22:16]. Aus dem, was der Engel des Herrn in diesen Texten sagt, zeigt sich deutlich, dass er niemand anders ist als Gott selbst. Und wenn wir [Jes 6:1]-[Jes 6:5] mit [Joh 12:37]-[Joh 12:41] vergleichen, sehen wir noch etwas Besonderes: dass Gott, der Herr des Alten Testaments, derselbe ist wie der Herr Jesus im Neuen Testament. Wenn sich also aus dem Zusammenhang zeigt, dass der Engel des Herrn eine Erscheinung Gottes ist, handelt es sich tatsächlich um den Herrn Jesus.
Verfasser: Ger de Koning Glaubensrichtung: evangelical Rang: Autor Verfasst am: 23.06.2022 |
Gilgal
Der Ort Gilgal war im Buch Josua von großer strategischer Bedeutung. Er bildete die Angriffsbasis, den Ort, von dem aus die Israeliten immer wieder hinaufzogen, um das Land zu erobern, und dorthin kehrten sie auch immer wieder zurück. Kurz nachdem sie über den Jordan ins Land Kanaan eingezogen waren, fand in Gilgal die Beschneidung statt. Dadurch wurde die Schmach Ägyptens abgewälzt. Das kann man in [Jos 5:2]-[Jos 5:9] nachlesen. Die Bedeutung, die die Beschneidung für uns hat, finden wir in [Kol 2:11]. In diesem Vers zeigt sich deutlich, dass die Beschneidung für den Christen keine buchstäbliche Angelegenheit ist, sondern dass sie eine geistliche Bedeutung hat. Wir sind nicht beschnitten worden mit einer Beschneidung, die »mit Händen geschehen ist« (diese hätte eine buchstäbliche Bedeutung gehabt), sondern wir sind beschnitten mit »der Beschneidung des Christus«. Diese Beschneidung spricht nicht von dem, was mit Christus geschah, als er acht Tage alt war (siehe [Lk 2:21]), sondern sie spricht von dem, was am Kreuz mit ihm geschah, als er das Gericht Gottes über die Sünde empfing. Am Kreuz wurde in ihm das Fleisch gerichtet, mittels der Vollstreckung des Todesurteils.
Genauso wie Israel immer wieder nach Gilgal zurückkehrte, um dort gleichsam stets an das Gericht Gottes über das »Ich«, über die Natur des Menschen, erinnert zu werden, so müssen auch wir immer wieder zum Kreuz zurück, um uns aufs Neue bewusst zu werden, wer wir von Natur aus sind. In uns ist keine Kraft, das Land zu erobern. Die Kraft ist allein in einem gestorbenen und auferweckten Christus zu finden. Das bringt mit sich, dass der Tod Christi immer wieder angewandt werden muss [Kol 3:5]. Gilgal stellt die geistliche Beschneidung des Herzens dar, die dem Sieg vorausgeht und die der Seele neue Kräfte verleiht, um im Kampf zu überwinden. Gilgal spricht von einem beständigen Selbstgericht [1Kor 11:31].
Genauso wie Israel immer wieder nach Gilgal zurückkehrte, um dort gleichsam stets an das Gericht Gottes über das »Ich«, über die Natur des Menschen, erinnert zu werden, so müssen auch wir immer wieder zum Kreuz zurück, um uns aufs Neue bewusst zu werden, wer wir von Natur aus sind. In uns ist keine Kraft, das Land zu erobern. Die Kraft ist allein in einem gestorbenen und auferweckten Christus zu finden. Das bringt mit sich, dass der Tod Christi immer wieder angewandt werden muss [Kol 3:5]. Gilgal stellt die geistliche Beschneidung des Herzens dar, die dem Sieg vorausgeht und die der Seele neue Kräfte verleiht, um im Kampf zu überwinden. Gilgal spricht von einem beständigen Selbstgericht [1Kor 11:31].
Verfasser: Ger de Koning Glaubensrichtung: evangelical Rang: Autor Verfasst am: 23.06.2022 |
Bochim
Der Engel des Herrn verlässt Gilgal und kommt herauf nach Bochim. Bochim bedeutet »Weinen«. Es ist ein Ort der Tränen. Macht es nicht traurig, zu sehen, wie das Volk Gottes abgewichen ist und ihn verlassen hat? Wer diese Trauer nicht kennt, weiß nicht, wo der Geist Gottes wohnt. Bochim gibt den Charakter der Gemeinde im Verfall wieder. Es ist sehr anmaßend, zu unterstellen, man besitze in unserer Zeit große Kraft. Die Tage Josuas und Gilgals waren Tage der Kraft und der Freude, doch diese sind jetzt endgültig vorbei. Wenn wir rufen, dass wir reich sind und Überfluss haben, aber in Wirklichkeit blind, nackt und arm sind, kommt der Geist Laodizeas zum Vorschein. Dennoch kann ein Ort des Weinens zu einem Ort des Segens werden. Dann müssen wir allerdings den Platz der Trauer und der Demütigung einnehmen. Dann kann das Tal Baka »zu einem Quellenort« werden, wie das so schön in
[Ps 84:7] steht. (Das Wort Baka ist mit Bochim verwandt und bedeutet wahrscheinlich auch »Tränen«.) Der Herr Jesus war auch in Bochim, als er am Grab des Lazarus stand: »Jesus weinte« [Joh 11:35]. Paulus blieb ebenfalls in Bochim: in [Phil 3:18] und als er seinen zweiten Brief an die Korinther schrieb [2Kor 2:4]. Auch in [Hes 9:4] sind Menschen zu finden, die in »Bochim« wohnen.
Verfasser: Ger de Koning Glaubensrichtung: evangelical Rang: Autor Verfasst am: 23.06.2022 |
Aus Ägypten, nach Kanaan
Der Engel des Herrn legte eine feierliche Erklärung für den Grund seines Wegzugs aus Gilgal ab. Diese Erklärung macht einen tiefen Eindruck auf das Volk. Er beginnt damit, daran zu erinnern, dass er sie aus Ägypten befreit hat. Damit geht er bis auf den Ursprung der Existenz Israels als Volk zurück. Sie waren in Ägypten ein Sklavenvolk geworden, doch Gott hatte sie aus der Macht des Pharaos erlöst. Das lässt seine große Liebe zu ihnen erkennen. Wenn wir Abweichungen in unserem Leben kennen, wird Gott auch uns immer wieder an unsere Erlösung aus der Macht der Sünde erinnern. Die wichtigste Ursache jeder Abweichung ist, dass wir vergessen haben, welche Erlösung Gott für uns in der Dahingabe seines Sohnes am Kreuz bewirkte. Die Erinnerung an die Erlösung aus Ägypten wird häufiger in diesem Buch herangezogen (Vers 12; 6,8). Gott tut das, um sein Volk wachzurütteln. Der Engel des Herrn spricht auch über das Land, in dem sie jetzt wohnen. Dorthin hatte er sie wegen des Eides, den er ihren Vätern geschworen hatte, gebracht [1Mo 17:7]-[1Mo 17:8]. Was er verheißen hatte, hat er ausgeführt.
Das ist auch eine große Sicherheit für uns. Gott wird wahr machen, was er gesagt hat. Er tut das nicht um unserer Treue willen, sondern aufgrund dessen, was der Herr Jesus getan hat. Wir sind in Christus gesegnet mit allen geistlichen Segnungen.
Das ist auch eine große Sicherheit für uns. Gott wird wahr machen, was er gesagt hat. Er tut das nicht um unserer Treue willen, sondern aufgrund dessen, was der Herr Jesus getan hat. Wir sind in Christus gesegnet mit allen geistlichen Segnungen.
Verfasser: Ger de Koning Glaubensrichtung: evangelical Rang: Autor Verfasst am: 23.06.2022 |
Die angeführten Verserklärungen der einzelnen Personen haben mit den Erklärungen der anderen Personen nichts zu tun. Dies gilt auch für die Bibel Übersetzungen.