Am Anfang des Buches treffen wir eine jüdische Familie, die Bethlehem (Haus des Brotes) in Juda (Lobgesang) wegen einer Hungersnot verlässt und sich im Land Moab südöstlich des Toten Meeres niederlässt. Die Eltern waren Elimelech (mein Gott ist König) und Noomi, nach anderer Schreibung Naemi (meine Liebliche). Die Söhne hießen Machlon (kränklich) und Kiljon (schmachtend). Es wäre besser gewesen, im Land zu bleiben und Gott zu vertrauen, als nach Moab auszuwandern. Efrata, die Wurzel des Wortes »Efratiter«, ist der alte Name Bethlehems und bedeutet Fruchtbarkeit.
Die Zeit der Richter war von moralischem Niedergang gekennzeichnet. So ist es nicht verwunderlich, dass das Land eine Hungersnot durchmachen musste, Gottes vorhergesagte Strafe für Ungehorsam. Elimelech hätte das Verheißene Land nicht verlassen sollen und sich vor allem nicht in Moab ansiedeln sollen. Hatte er nie [5Mo 23:3-6] gelesen? Warum siedelte er sich nicht bei seinen jüdischen Brüdern östlich des Jordans an? Er führte seine Familie aus dem Land der Lebendigen an einen Ort des Todes und der Unfruchtbarkeit (weder Machlon noch Kiljon zeugten Kinder).
Die Zeit der Richter war von moralischem Niedergang gekennzeichnet. So ist es nicht verwunderlich, dass das Land eine Hungersnot durchmachen musste, Gottes vorhergesagte Strafe für Ungehorsam. Elimelech hätte das Verheißene Land nicht verlassen sollen und sich vor allem nicht in Moab ansiedeln sollen. Hatte er nie [5Mo 23:3-6] gelesen? Warum siedelte er sich nicht bei seinen jüdischen Brüdern östlich des Jordans an? Er führte seine Familie aus dem Land der Lebendigen an einen Ort des Todes und der Unfruchtbarkeit (weder Machlon noch Kiljon zeugten Kinder).
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-2
Verfasser: William MacDonald Glaubensrichtung: presbyter Rang: Autor Verfasst am: 11.02.2022 |
Eine Hungersnot [Vers 1] in dem Land, von dem Gott gesagt hat, dass sein Volk dort an nichts Mangel haben sollte [5Mo 8:9a], muss eine bestimmte Ursache haben. Die Ursache liegt darin, dass das Volk Gott gegenüber untreu geworden ist. Wegen dieser Untreue sendet Gott eine Hungersnot. Sein Ziel ist, dass sein Volk zur Besinnung kommt, sich bekehrt und Ihm wieder treu dient. Er will gerne, dass sein Volk glücklich ist, und das geht nur in Verbindung mit Ihm. Die Treuen – das sind die, die Ihm inmitten der allgemeinen Untreue trotzdem treu bleiben – sind ebenfalls von der Hungersnot betroffen. Die Hungersnot ist für sie eine Prüfung, ob sie Ihm weiter vertrauen, auch wenn der Segen, der mit der Treue verbunden ist, zurückgehalten wird.
Die „Tage, als die Richter richteten“ in Israel, sind Tage, in denen die Stabilität im Zusammenleben in weiter Ferne liegt. Es gibt keinen König in Israel und jeder tut, was gut ist in seinen eigenen Augen [Ri 17:6]; [Ri 18:1]; [Ri 19:1]; [Ri 21:25]. In einer solch unsicheren Zeit der Krise ist es nicht leicht zu wissen, was man tun muss. Ohne den Herrn um Zustimmung zu bitten, flieht „ein Mann von Betlehem–Juda“ auf eigene Initiative mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen von seinem Wohnort weg. Das Ziel seiner Reise sind die Ebenen Moabs.
Wir brauchen wegen dieser eigenmächtigen Entscheidung nicht auf ihn herabzuschauen. Auch Abraham und Isaak haben die Quellen eines anderen Landes angezapft, als es Hunger in dem Land gab, das Gott ihnen verheißen hat. Abraham zog nach Ägypten [1Mo 12:10] und Isaak in das Land der Philister [1Mo 26:1]. Elimelech hat sich an diese Ereignisse möglicherweise nicht erinnert und ist weggezogen, so wie sie es getan haben. Haben wir uns immer warnen lassen durch das Beispiel von Gläubigen, die abgewichen sind?
Elimelech beabsichtigt nicht, für immer dort zu bleiben, er will als Fremder dort sein. Er geht auch nicht so ganz weit weg, nur wenige Kilometer. Er geht schließlich schon gar nicht nach Ägypten, sondern bleibt in der Nähe des Landes. „Ich kann ganz einfach zurück“, muss er gedacht haben. Aber es läuft anders. Der Ort, von dem er meint, dass das Gras dort grüner ist, wird zum Friedhof.
In [Vers 2] nennt der Schreiber die Namen der Familienmitglieder, die wegziehen. Das führt uns zu der Bedeutung der Namen. Der Name des Herrn, der mehr als zehnmal in diesem kleinen Buch vorkommt, kommt in den Versen [Vers 1]-[Vers 5] nicht vor. Der Herr ist der große Abwesende bei diesem Umzug. Der erste Name ist der von Elimelech. Er ist als Familienoberhaupt für diesen Umzug verantwortlich. In seinem Namen kommt der Name Gottes zwar vor, denn sein Name bedeutet „mein Gott ist König“, aber er macht seinem Namen keine Ehre. Er bekennt in der Bedeutung seines Namens Gott als König, aber in seinem praktischen Leben erkennt er Ihn nicht als König an.
Dann wird der Name seiner Frau genannt, Noomi. Der Name bedeutet „meine Liebliche“. Sie wird eine strahlende Frau gewesen sein. Durch alles, was sie mitmachen muss, wird sich das dramatisch ändern. Sie lässt sich später Mara nennen, wegen der Bitterkeit, die sie auf ihrem Lebensweg erfahren hat [Rt 1:20]. Mara bedeutet „Bitterkeit“.
Auch die Namen seiner Söhne werden erwähnt und haben ebenfalls eine Bedeutung. Machlon bedeutet „krank“ und Kiljon bedeutet „dahinsiechen“. Lässt sich daraus vielleicht etwas von dem geistlichen Zustand erkennen, in dem Elimelech sich befindet, als die Jungen geboren werden? In der Namensgebung zeigt sich etwas von dem Glauben der Eltern. Es scheint so, dass Elimelech Gott als jemanden sieht, der nur Mühen und Kummer verursacht. In diesem Licht gesehen, ist es verständlich, dass er so schnell wie möglich wegläuft, als der Hunger zu nagen beginnt.
Es scheint übrigens nicht so, dass er Teil einer größeren Gruppe ist, die ebenso wie er durch Hunger getrieben und auf der Suche nach Nahrung Bethlehem verlässt. Es gibt einen Hinweis, dass er noch keinen Hunger leidet, als er wegzieht. Noomi sagt nämlich später, als sie wieder zurückgekommen ist, dass sie „voll“ weggegangen ist [Vers 21]. Auf jeden Fall ist die Flucht nach Moab nicht aus Glauben geschehen, sondern aus Berechnung. Wenn alle so gedacht hätten, wäre in Bethlehem niemand übriggeblieben. Durch die ganze Geschichte hindurch sieht man deutlich, wie sehr diese Familie durch eigenmächtiges Handeln alles verspielt hat, so dass jeder Segen, den sie noch bekommt, überdeutlich ein Gnadenerweis Gottes ist.
So, wie Elimelech in der Praxis nicht mehr zu der Bedeutung seines Namens steht, so erkennt er auch die Bedeutung des Namens Bethlehem-Juda praktisch nicht mehr an. Bethlehem bedeutet „Brothaus“ und Juda „Lobpreis“. Anstatt den Herrn zu fragen, warum Er kein Brot gibt, zieht Elimelech mit seiner Familie nach Moab. Als ob er sich auf diese Weise der Zucht Gottes entziehen könnte. Wie er den Herrn nicht fragt, warum es eine Hungersnot gibt, so fragt er den Herrn auch nicht, wo er am besten hingehen kann. Sein Wegziehen bedeutet auch, dass sein Lobpreis aufhört.
Moab ist das Land seiner eigenen Wahl. In dieser Wahl hat er sich allein durch die Frage leiten lassen, wo es denn wohl Brot gibt. Er zieht in die Ebenen Moabs, weil er meint, dort das zu finden, was er in Bethlehem vermisst. Er tauscht die Zucht des Herrn gegen das Brot von Moab ein.
Moab ist für seinen Hochmut und seine Trägheit bekannt [Jes 16:6]; [Jer 48:11]. Moab ist ein Feind des Volkes Gottes, der versucht hat, einen Fluch über Gottes Volk zu bringen [4Mo 22]-[4Mo 23]. Bei einem solchen Feind sucht Elimelech seine Zuflucht. Damit bringt er Schande auf den Namen Gottes. Wer sein Bekenntnis nicht in Ehren hält, macht dem Namen Gottes Schande.
Doch wie reagieren wir auf Prüfung, Krankheit, Schwierigkeiten und dergleichen? Wollen wir ihnen entfliehen, oder fragen wir uns, welche Lektion der Herr uns damit lehren will? Nehmen wir bei Krankheit eher Zuflucht zu einem Medikament oder zu einem Arzt anstatt zu Gott? Natürlich dürfen wir ein Medikament benutzen und einen Arzt aufsuchen, aber was ist unsere erste Reaktion? Und wenn wir finanziell in der Klemme sitzen? Denken wir dann zuerst an den Herrn, oder suchen wir selbst nach Möglichkeiten, um dieses Problem zu lösen?
Wenn wir in Prüfungen kommen, muss unsere erste Reaktion ein Erforschen unseres eigenen Herzens sein. Dann sind wir im Licht Gottes und in seiner Gegenwart sehen wir auch, welche Lösung Er schenkt. Wenn uns Segen vorenthalten wird, versuchen wir ihn dann durch eigene Bemühungen zu bekommen, oder gehen wir zum Herrn, um Ihn zu fragen, ob es Dinge gibt, die seinen Segen aufhalten? Wir sind oft geneigt, vor den Schwierigkeiten wegzulaufen und suchen den kürzesten Weg zum Glück.
In geistlicher Hinsicht können wir in Bethlehem ein Bild von einer örtlichen Gemeinde sehen, in der der Herr Jesus als das Brot des Lebens im Mittelpunkt steht. Es kann vorkommen, dass in einer örtlichen Gemeinde das geistliche Leben abflaut. Jedes Glied der Gemeinde ist dafür verantwortlich, denn die Gemeinde bildet man gemeinsam. Die Schuld darf nicht zu schnell bei jemand anderem gesucht werden. Weggehen ist der Weg des geringsten Widerstandes. Und wenn du doch weggehst, wo landest du dann? Nicht in Ägypten, ein Bild von der Welt. Nein, du gibst deinen Glauben nicht auf. Du landest in Moab. Das ist nicht die Welt, sondern ein Gebiet zwischen der Welt und der Gemeinde.
Moab stellt in geistlicher Hinsicht ein Gebiet dar, wo man bequem und entspannt– Moab ist ein Bild von Bequemlichkeit! – Christ sein kann, ohne sich um seine Verantwortung in der Gemeinde zu kümmern. Manchmal geht es zwar um Jesus, aber seine Autorität fehlt einfach. Er ist ein gutes Vorbild, aber Er sollte einem nicht zu nahe kommen und vorgestellt werden als jemand, der Verfügungsgewalt über dein Leben hat. Immer öfter hört man nur über Gott sprechen. Gott klingt so schön allgemein. Es steht dann jedem frei, für sich zu definieren, wen oder was er mit Gott meint.
Wer wirklich Gott als Vater kennt, hat den Herrn Jesus lieb [Joh 8:42] und ehrt Ihn. Es ist sogar unmöglich, Gott zu ehren, wenn man den Sohn nicht ehrt: „Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat“ [Joh 5:23]. In Moab steht im Glaubensleben nicht der Sohn im Mittelpunkt, sondern ob man irgendwie ein angenehmes Gefühl bekommt. In Bethlehem bekommt man es nicht, in Moab wohl.
Die „Tage, als die Richter richteten“ in Israel, sind Tage, in denen die Stabilität im Zusammenleben in weiter Ferne liegt. Es gibt keinen König in Israel und jeder tut, was gut ist in seinen eigenen Augen [Ri 17:6]; [Ri 18:1]; [Ri 19:1]; [Ri 21:25]. In einer solch unsicheren Zeit der Krise ist es nicht leicht zu wissen, was man tun muss. Ohne den Herrn um Zustimmung zu bitten, flieht „ein Mann von Betlehem–Juda“ auf eigene Initiative mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen von seinem Wohnort weg. Das Ziel seiner Reise sind die Ebenen Moabs.
Wir brauchen wegen dieser eigenmächtigen Entscheidung nicht auf ihn herabzuschauen. Auch Abraham und Isaak haben die Quellen eines anderen Landes angezapft, als es Hunger in dem Land gab, das Gott ihnen verheißen hat. Abraham zog nach Ägypten [1Mo 12:10] und Isaak in das Land der Philister [1Mo 26:1]. Elimelech hat sich an diese Ereignisse möglicherweise nicht erinnert und ist weggezogen, so wie sie es getan haben. Haben wir uns immer warnen lassen durch das Beispiel von Gläubigen, die abgewichen sind?
Elimelech beabsichtigt nicht, für immer dort zu bleiben, er will als Fremder dort sein. Er geht auch nicht so ganz weit weg, nur wenige Kilometer. Er geht schließlich schon gar nicht nach Ägypten, sondern bleibt in der Nähe des Landes. „Ich kann ganz einfach zurück“, muss er gedacht haben. Aber es läuft anders. Der Ort, von dem er meint, dass das Gras dort grüner ist, wird zum Friedhof.
In [Vers 2] nennt der Schreiber die Namen der Familienmitglieder, die wegziehen. Das führt uns zu der Bedeutung der Namen. Der Name des Herrn, der mehr als zehnmal in diesem kleinen Buch vorkommt, kommt in den Versen [Vers 1]-[Vers 5] nicht vor. Der Herr ist der große Abwesende bei diesem Umzug. Der erste Name ist der von Elimelech. Er ist als Familienoberhaupt für diesen Umzug verantwortlich. In seinem Namen kommt der Name Gottes zwar vor, denn sein Name bedeutet „mein Gott ist König“, aber er macht seinem Namen keine Ehre. Er bekennt in der Bedeutung seines Namens Gott als König, aber in seinem praktischen Leben erkennt er Ihn nicht als König an.
Dann wird der Name seiner Frau genannt, Noomi. Der Name bedeutet „meine Liebliche“. Sie wird eine strahlende Frau gewesen sein. Durch alles, was sie mitmachen muss, wird sich das dramatisch ändern. Sie lässt sich später Mara nennen, wegen der Bitterkeit, die sie auf ihrem Lebensweg erfahren hat [Rt 1:20]. Mara bedeutet „Bitterkeit“.
Auch die Namen seiner Söhne werden erwähnt und haben ebenfalls eine Bedeutung. Machlon bedeutet „krank“ und Kiljon bedeutet „dahinsiechen“. Lässt sich daraus vielleicht etwas von dem geistlichen Zustand erkennen, in dem Elimelech sich befindet, als die Jungen geboren werden? In der Namensgebung zeigt sich etwas von dem Glauben der Eltern. Es scheint so, dass Elimelech Gott als jemanden sieht, der nur Mühen und Kummer verursacht. In diesem Licht gesehen, ist es verständlich, dass er so schnell wie möglich wegläuft, als der Hunger zu nagen beginnt.
Es scheint übrigens nicht so, dass er Teil einer größeren Gruppe ist, die ebenso wie er durch Hunger getrieben und auf der Suche nach Nahrung Bethlehem verlässt. Es gibt einen Hinweis, dass er noch keinen Hunger leidet, als er wegzieht. Noomi sagt nämlich später, als sie wieder zurückgekommen ist, dass sie „voll“ weggegangen ist [Vers 21]. Auf jeden Fall ist die Flucht nach Moab nicht aus Glauben geschehen, sondern aus Berechnung. Wenn alle so gedacht hätten, wäre in Bethlehem niemand übriggeblieben. Durch die ganze Geschichte hindurch sieht man deutlich, wie sehr diese Familie durch eigenmächtiges Handeln alles verspielt hat, so dass jeder Segen, den sie noch bekommt, überdeutlich ein Gnadenerweis Gottes ist.
So, wie Elimelech in der Praxis nicht mehr zu der Bedeutung seines Namens steht, so erkennt er auch die Bedeutung des Namens Bethlehem-Juda praktisch nicht mehr an. Bethlehem bedeutet „Brothaus“ und Juda „Lobpreis“. Anstatt den Herrn zu fragen, warum Er kein Brot gibt, zieht Elimelech mit seiner Familie nach Moab. Als ob er sich auf diese Weise der Zucht Gottes entziehen könnte. Wie er den Herrn nicht fragt, warum es eine Hungersnot gibt, so fragt er den Herrn auch nicht, wo er am besten hingehen kann. Sein Wegziehen bedeutet auch, dass sein Lobpreis aufhört.
Moab ist das Land seiner eigenen Wahl. In dieser Wahl hat er sich allein durch die Frage leiten lassen, wo es denn wohl Brot gibt. Er zieht in die Ebenen Moabs, weil er meint, dort das zu finden, was er in Bethlehem vermisst. Er tauscht die Zucht des Herrn gegen das Brot von Moab ein.
Moab ist für seinen Hochmut und seine Trägheit bekannt [Jes 16:6]; [Jer 48:11]. Moab ist ein Feind des Volkes Gottes, der versucht hat, einen Fluch über Gottes Volk zu bringen [4Mo 22]-[4Mo 23]. Bei einem solchen Feind sucht Elimelech seine Zuflucht. Damit bringt er Schande auf den Namen Gottes. Wer sein Bekenntnis nicht in Ehren hält, macht dem Namen Gottes Schande.
Doch wie reagieren wir auf Prüfung, Krankheit, Schwierigkeiten und dergleichen? Wollen wir ihnen entfliehen, oder fragen wir uns, welche Lektion der Herr uns damit lehren will? Nehmen wir bei Krankheit eher Zuflucht zu einem Medikament oder zu einem Arzt anstatt zu Gott? Natürlich dürfen wir ein Medikament benutzen und einen Arzt aufsuchen, aber was ist unsere erste Reaktion? Und wenn wir finanziell in der Klemme sitzen? Denken wir dann zuerst an den Herrn, oder suchen wir selbst nach Möglichkeiten, um dieses Problem zu lösen?
Wenn wir in Prüfungen kommen, muss unsere erste Reaktion ein Erforschen unseres eigenen Herzens sein. Dann sind wir im Licht Gottes und in seiner Gegenwart sehen wir auch, welche Lösung Er schenkt. Wenn uns Segen vorenthalten wird, versuchen wir ihn dann durch eigene Bemühungen zu bekommen, oder gehen wir zum Herrn, um Ihn zu fragen, ob es Dinge gibt, die seinen Segen aufhalten? Wir sind oft geneigt, vor den Schwierigkeiten wegzulaufen und suchen den kürzesten Weg zum Glück.
In geistlicher Hinsicht können wir in Bethlehem ein Bild von einer örtlichen Gemeinde sehen, in der der Herr Jesus als das Brot des Lebens im Mittelpunkt steht. Es kann vorkommen, dass in einer örtlichen Gemeinde das geistliche Leben abflaut. Jedes Glied der Gemeinde ist dafür verantwortlich, denn die Gemeinde bildet man gemeinsam. Die Schuld darf nicht zu schnell bei jemand anderem gesucht werden. Weggehen ist der Weg des geringsten Widerstandes. Und wenn du doch weggehst, wo landest du dann? Nicht in Ägypten, ein Bild von der Welt. Nein, du gibst deinen Glauben nicht auf. Du landest in Moab. Das ist nicht die Welt, sondern ein Gebiet zwischen der Welt und der Gemeinde.
Moab stellt in geistlicher Hinsicht ein Gebiet dar, wo man bequem und entspannt– Moab ist ein Bild von Bequemlichkeit! – Christ sein kann, ohne sich um seine Verantwortung in der Gemeinde zu kümmern. Manchmal geht es zwar um Jesus, aber seine Autorität fehlt einfach. Er ist ein gutes Vorbild, aber Er sollte einem nicht zu nahe kommen und vorgestellt werden als jemand, der Verfügungsgewalt über dein Leben hat. Immer öfter hört man nur über Gott sprechen. Gott klingt so schön allgemein. Es steht dann jedem frei, für sich zu definieren, wen oder was er mit Gott meint.
Wer wirklich Gott als Vater kennt, hat den Herrn Jesus lieb [Joh 8:42] und ehrt Ihn. Es ist sogar unmöglich, Gott zu ehren, wenn man den Sohn nicht ehrt: „Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat“ [Joh 5:23]. In Moab steht im Glaubensleben nicht der Sohn im Mittelpunkt, sondern ob man irgendwie ein angenehmes Gefühl bekommt. In Bethlehem bekommt man es nicht, in Moab wohl.
Zu dieser Erklärung dazugehörende Verse: 1-2
Verfasser: Ger de Koning Glaubensrichtung: evangelical Rang: Autor Verfasst am: 31.07.2022 |
Die angeführten Verserklärungen der einzelnen Personen haben mit den Erklärungen der anderen Personen nichts zu tun. Dies gilt auch für die Bibel Übersetzungen.