[1Sam 15] ist in gewisser Hinsicht das letzte Kapitel, das von Saul handelt. Hier wird der König selbst verworfen, nachdem vorher das Königtum von ihm weggenommen wurde [1Sam 13:14]. Mit [1Sam 16] beginnt ein neuer Zeitabschnitt in Gottes Volk, in dem David im Vordergrund steht.
Gott schiebt Saul nicht ohne weiteres zur Seite. Das Königtum mag von ihm weggenommen sein, seine Person bekommt noch eine Chance. Das tut Gott, indem Er ihm einen Auftrag gibt, der einfach auszuführen ist. Er muss einen Erzfeind Israels vollständig vernichten. Jeder, der Gott und sein Volk liebhat, muss diesen schrecklichen Feind hassen. Wer wie Gott denkt, sollte nicht die geringste Mühe haben, dieses Gericht über Amalek auszuüben. Gott gibt Saul diese neue, aber zugleich letzte Chance. Leider werden wir sehen, dass Saul versagt.
Der Auftrag mag zwar einfach sein, aber er ist zugleich ernst. Um den Ernst davon zu sehen und auch zu verstehen, dass die Konsequenzen des Versagens ernst sind, müssen wir wissen, wer Amalek ist. Amalek wird das erste Mal in [2Mo 17] erwähnt [2Mo 17:8]. Da greift er Israel an, sobald das Volk aus Ägypten befreit ist. Es ist der erste Feind, mit dem das befreite Volk zu tun bekommt. Amalek greift an der Stelle an, wo Gottes Volk am schwächsten ist und als es erschöpft ist. In Amalek können wir ein Bild des Fleisches sehen und auch von Satan, der das Fleisch lenkt.
Gott hat angekündigt, dass Er Amalek vertilgen wird [2Mo 17:14]. Aber auch mit Amalek hat Gott Geduld. In 4. Mose finden wir einen zweiten Hinweis auf das Gericht über Amalek [4Mo 24:7b]. Dort wird der Untergang Amaleks mit dem Kommen des großen Königs verbunden. Als Schattenbild davon wird David, und nicht Saul, Amalek vollständig besiegen. So wird der Herr Jesus den Teufel in den Abgrund werfen lassen und seine Regierung antreten [Offb 20:1]-[Offb 20:6]. In seiner Abschiedsrede erinnert Mose an das Ausrotten von Amalek [5Mo 25:19]. Im Bild sagt Mose: Wenn wir schwach sind, wirkt schnell das Fleisch und wir sind eine leichte Beute für Satan.